Mittwoch, 9. März 2005
Demnächst wohl auch in einem vernünftigen Lichtspielhaus in eurer Stadt. Die Wiederaufführung von Lars von Triers fulminantem Debüt The Element of Crime. Ein Inspektor, selbst ein psychisches Wrack, ermittelt in einem desolaten, heruntergekommenen Europa im Fall eines Serienmörders. Morbide, schräg, hermetisch. Ein Film für Somnambule, Neopathetiker und romantisch Liebende.
(The Element of Crime. DK 1984. Regie. Lars von Trier.)
Montag, 31. Januar 2005
Einige Menschen, höre ich, haben Schwierigkeiten mit dem neuen Film von Regisseur Wong Kar Wai, "2046". Möglicherweise habe er vergessen, beim Regieführen die eine Hand aus der Hosentasche zu nehmen. Möglicherweise hatte er auch eine Dose Ananas geöffnet, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war.
Hier ein paar Informationen, die das Verständnis hoffentlich erleichtern. Wong Kar Wai, den mir Leute, die vor Jahren nicht mal "Pulp Fiction" buchstabieren konnten, plötzlich wichtigtuerisch als "Quentin Tarantinos Lieblingsregisseur" vorstellen, verfilmte - wie viele Regisseure, die dringend neuen Input brauchen - eine der 5480 bislang unbekannten Stories von Philip K. Dick. Der hatte die Idee von Friedrich Dürrenmatt, aber das nur nebenbei. Jedenfalls ließ Wong Kar Wai den "Chungking Express" wieder von Gleis 1 in den Tunnel brausen.
Die exzellente Kamera stammt, wie stets bei Wong Kar Wai, von Christopher Doyle ("Hero"). "2046", so behauptet der Film zu Beginn, sei ein bestimmtes Jahr in der Zukunft. Oder auch der Titel eines Science-Fiction-Romans aus den 60ern. Oder die Zimmernummer in einem heruntergekommenen Hotel in Hongkong. Mag sein, aber darum geht es ja offensichtlich nicht.
Der Film beschreibt vielmehr die Lebenspanne eines jungen Mannes zwischen seinen frühen Zwanzigern und Mitte 40 in fragmentarischen Ansätzen. Wong Kar Wai, gerade selbst 46 Jahre alt, dürfte diese Daten also bewußt genommen haben. Denn sonst hieße der Film ja 2037 oder 3041. Der junge Tony Leung (gespielt von Clark Gable) eiert als verkrachter Journalist im Hongkong der 60er herum, wo gerade der Film "In The Mood For Love" gedreht wird. Nach Drehschluß trifft er sich mit einigen der Schauspielerinnen aus dem Film (u.a. Ava Gardner, Maureen O'Hara und Audrey Hepburn) in Bars oder dem Hotel, wo er und die Filmcrew wohnen. Clark Gable (also Leung) schreibt dort in sein Blog Pronos oder "moderne Kung-Fu"-Romane, hat Sex mit den Damen aus Zimmer 2046 und bekommt ansonsten nichts gebacken. Bevor die Damen anfangen zu klammern, macht er nämlich lieber auf Rhett Butler und sagt "schönen Dank".
Als er dann 46 ist, will er am liebsten wieder zurück - klar, wer wollte das nicht. Aber niemand, so heißt es, hätte dies je geschafft. Also schreibt euch das hinter die Ohren und gründet rechtzeitig eine Familie ein Blog. Ständig vergleicht er die Frauen mit einer, die er einst zurückließ, aber nicht losließ, und hängt in Kneipen oder Spielcasinos ab, hört Connie Francis oder raucht auf dem Balkon und denkt über die Rente nach.
Drei- oder viermal ist der Film zu Ende, aber nach der ersten Rohfassung, die er in Cannes zeigte, hatte Wong Kar Wai noch Schnipsel gefunden und einfach hinten drangeklebt. Endlich, nachdem unser Held mehrmals sein Geheimnis in ein freudianisches Loch sprechen wollte, hört der Film gerade dann auf, wenn man sich bereits auf das Auftauchen weiterer bekannter Frauengesichter aus Film, Funk und Fernsehen eingerichtet hatte. Keine Rolle mehr für Sophia Loren? Elizabeth Taylor? Nun gut, dann waren die Kleider wohl durch.
Toller Film, tolle Kamera, tolle Farben, tolle Stimmung. Besser aber, man schaue sich noch einmal "In The Mood For Love" (2000) an. Am besten allein.
(2046. Hongkong 2004. Regie: Wong Kar Wai)
Donnerstag, 27. Januar 2005
Manchmal erinnere ich mich an die Zeit, als das hermetische Café noch "Twisty Toaster" hieß. Die Wände waren mit Raubtierfellimitaten ausgeschlagen, auf den Tischen lagen keine prätentiösen Bücher, sondern tanzten leichtbeschürzte junge Damen mit der Anmut verruchter Schlangenpriesterinnen. Ok, war nur ein Traum.
Als ich heute so gegen 5.30 Uhr damit begann, die Küche zu feudeln und die Käsebrote für die Mittagspause zu schmieren, entdeckte ich im Kühlschrank noch einen Liter Blutorangensaft. Und mir fiel ein, wie Salma Hayek zu George Clooney sagt: "Ich will dein Blut!" und der ehemalige Kinderarzt antwortet ihr doch rotzfrech: "Fick dich!"
Fand ich nicht so schön. Auch wenn wildgewordene Frauen beißen wollen, muß man doch höflich bleiben. Ein Glas Blutorangensaft reichen, zum Beispiel. Meiner war nur ein bißchen über die Zeit und so ließ ich ein paar Tropfen in den frischgefallenen Schnee vor meinem Fenster fallen.
Jedermann sein eigenes Schneewittchen, so kam es mir in den Sinn und jagte den Succubus aus dem Zimmer. Ich vergaß auch nicht, noch einen anzüglichen Witz zu machen, das mögen Succubi nämlich gar nicht. Dann verstaute ich die skeletons in den Wandschrank, und schon war es Zeit für den morgendlichen Muckefuck - und den neuen romantischen Animationsfilm von Tim Burton.
(via Scratch)
Donnerstag, 6. Januar 2005
Herr God, Herr Lucifer
Beware
Beware.
Out of the ash
I rise with my red hair
And I eat men like air.
(Sylvia Plath, "Lady Lazarus". 1963.)
Hoffnungen hatte ich schon mit diesem Projekt verbunden, zumal ich Gwyneth Paltrow seit Beziehungen und andere Katastrophen (The Aniversary Party) als Schauspielerin ernster nehme. Zumal Die Glasglocke eines meiner zahlreichen Lieblingsbücher ist.
Zumal ich die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath für komplex, verrückt und in Person und Werk interessant halte. Seit ihrem Freitod im Jahre 1963 stand die Rezeption ihrer Arbeit immer auch unter dem Versuch einer Suche nach ihrem "inneren Ich, erfüllt von Gewalt und Zorn, das sie unter ihrer scheinbaren Ausgeglichenheit und Effizienz verbarg" (Anne Stevenson über Sylvia Plath).
Wer also ein bißchen Interesse für diesen Themenkomplex besitzt, muß sich darüber ärgern, wie wenig davon dieser Film aufbringt. Er hangelt sich an den hinreichend kolportierten Episoden einer Künstlerehe entlang und sollte vielleicht schon deshalb eher "Sylvia & Ted" heißen. Wir sehen Fragmente und Anekdoten: Wie Sylvia bei ihrem ersten Treffen Ted die Wange blutig beißt, wie sie später aus Wut und Enttäuschung seine Manuskripte im Garten verbrennt, wie sie, die Tochter des deutschen Vaters Otto, am Ende das Gas als Ausweg nimmt.
Wir sehen eine extrem talentierte, extrem engagierte Frau, die literarisches, akademisches und hausfrauliches Leben unter einen Hut bringen will und dabei an ihren Ansprüchen scheitert. Ihr Perfektionismus, ihr Wahrheitsfetisch, ihre skorpionische Eifersucht - in diesem Koordinatensystem bewegt sich diese Film-Plath, über die wir nach diesem Film genau so schlau sind wie vorher.
Ihr Leben, ihre Kreativität, der Prozeß des Kunstschaffens - alles ausgeblendet. Ach ja, sie kritzelt auf ein Blatt Papier, zerknüllt es und wirft es in die Ecke. So sieht er aus, der dichterische Schaffensrausch. Zeitzeugen wie der Literaturkritiker Al Alvarez, der im Film selbst auch nicht allzu gut wegkommt, haben sich bereits vorsorglich von dem Werk distanziert. Der Film klebt am Anekdotischen, geht über seinen Stoff aber niemals hinaus. Er wagt keine Analyse, bezieht keine Position, bietet schicke Bilder (sehr, sehr stimmiges Set-Design) und viel hübsches Zeitkolorit - seiner Hauptperson oder gar dem künstlerischen Werk der Plath jedoch kommt er nicht nahe. Ihre Ausbrüche, ihr symbolisches Ausagieren (der Blutfetisch, die Suche nach dem "verlorenen Vater", der Wunsch nach Inkorporation und "Eins-sein") - alles nur angerissene Szenen einer Ehe, Stoff einer Seifenoper zwei berühmter Künstler.
Und warum eigentlich heißen Filme über Frauen (zumal, wenn sie Ikonen der Frauenbewegung sind) immer "Frida", "Evita" oder eben "Sylvia", die über die Männer aber "Columbus", "Pollock" oder "Picasso"?
Ein weiteres Übel rückt den Film gar in die Nähe einer TV-Schmonzette, denn offensichtlich vertraut er weder seinen Zuschauern noch seinem Stoff: Jedesmal, wenn die Hauptpersonen, immerhin zwei der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts, sich zum Eigentlichen, dem Wort nämlich, erheben, schlägt leider gnadenlos das Gefiedel und Gegeige von Gabriel Yared, der schon den "Englischen Patienten" zerdudelt hat, zu. Der nächste Film dieser Reihe? Ich darf mal raten: "Zelda und Scott".
Sylvia (GB, 2003). Regie: Christine Jeffs.
Mittwoch, 5. Januar 2005
Pausen, Rückzug - alles schön und gut. Aber wenn man gebraucht wird...
Heute habe ich mir (endlich, endlich) die Unglaublichen angesehen. Und wie erwartet, habe ich mich amüsiert, wie lange nicht mehr. Pixar plünderte wie schon in Monster AG amerikanische Träume und die Alltagsutopien einer prosperierenden Ära und kreuzte sie erneut mit family values. Diesmal treffen amerikanische Superhelden das Swinging-Sixties-Kino des britischen Superhelden James Bond. Wie man hört (weil ich es heute vorschlug) wird "Die Unglaublichen" demnächst mit Sean Connery, aber ohne "Posh Spice", real verfilmt.
Nach dem, was ich die letzten zwei, drei Tage erleben durfte, war schnell klar, daß es sich eigentlich um einen Bloggerfilm handelt. Der Titel "Die Unglaublichen" deutet es schon an. Wir sehen eine Gruppe von auf den ersten Blick merkwürdigen Gestalten mit oftmals besonderen, manchmal auch rein selbstverherrlichenden Fähigkeiten, die größtenteils inkognito mit teilweise absurden Pseudonymen (nom de guerre) sich anschicken, das Böse zu bekämpfen und die Welt zu retten. Daheim haben sie Probleme wie du und ich: Frauen, Kinder, Hobbykeller. Und die größten Superhelden sind dazu verdammt, bei einer Versicherung zu arbeiten.
A-Bloggern wird ordentlich heimgeleuchtet: Behandeln sie ihre Fans nicht aufmerksam und nachsichtig genug, kehren diese Jahre später als Superschurken zurück, und dann beginnt ein heißer Tanz. Blogwar auf Blofelds vulkanischer Insel, Labyrinthe, Sicherheitsschergen, skurille Geheimwaffen und vor allem: Computer!
Ich muß noch erklären, warum das mit der Gartenzwergfabrik immer nur ein Vorwand - manche würden sagen: eine dreckige Lüge - war. Niemand sollte wissen, daß ich mich auf meine älteren Tage gelegentlich ins Superheldenkostüm zwänge. Obwohl es dafür mittlerweile Zeugen gibt. Nun ist es raus, egal. Es gibt Leute, die wissen noch schlimmere Dinge über mich. Und es gibt Leute, die scheuen sich nicht, das auch zu sagen. Unglaublich, eigentlich. Aber flashig und elastisch und irgendwie unsichtbar wie ich bin, sorge ich dafür, daß hier nichts untergraben wird. Und wenn doch, dann geht es ab ins Superhelden- Schutzprogramm.
Die Unglaublichen (USA, 2004). Regie: Brad Bird.
Freitag, 1. Oktober 2004
Wenn man die grottige Werbung mit ihren Geschichten, die sich wieder nur Werber haben ausdenken können, überstanden und sich im Passage-Kino die Leinwand entfaltet hat, dann beginnt die großartige Titelsequenz zu Pedro Almodóvars neuestem Film La mala educación: Schlechte Erziehung. Starke Kontraste, Rot und Weiß, Blut und Eier, tolle Typo, so ist Kino. Denkt man. Aber wie bei den aufgetakelten alternden Bühnentunten in Almodóvars Filmen, sollte man sein Urteil erst abgeben, wenn sich alles entblättert hat.
Es beginnt bunt, schräg in den 80er-Jahren, Kika grüßt von Ferne. Doch die Handlung ist astreiner Film noir: Amoralisch, korrupt und verschlungen genug, einen Philip Marlowe zur Verzweiflung zu treiben. Ins Büro von Regisseur Enrique (Fele Martinez) stapft eines Tages ein junger Mann, der sich als sein alter Jugendfreund Ignacio (Gael Garcia Bernal) ausgibt. Die beiden lernten sich Anfang der 60er Jahre in einer Klosterschule kennen und wurden Opfer des lüsternen Paters Manolo (Daniel Gimenez-Cacho, bzw. (Lluis Homar als eine Art spanischer Jack Nicholson). Ignacio nennt sich nun Angél, ist Schauspieler und will, daß Enrique eine Erzählung von ihm verfilmt: Die Geschichte "Der Besuch" führt zurück in die Jugend der beiden, in die Zeit der ersten Liebe, der ersten sexuellen und Kinoerfahrungen.
Eine reine Männergeschichte, ungewöhnlich genug für Almodóvar, dessen Filme bislang meist um starke Frauen kreisten. Schrille Figuren, verdrehte, völlig überzogene Geschichten - so kennt man das Enfant terrible des spanischen Kinos. Selbst "Sprich mit ihr", sein bislang ruhigster Film, lebte u. a. davon, eine im Grunde völlig unglaubwürdige Geschichte glaubhaft wiederzugeben.
Große Kunst eben.
In "Schlechte Erziehung" entfaltet er ein Geflecht aus Schein und Sein, Liebe, Gier und Eigennutz. Double Indemnity kam mir in den Sinn, kurz nur. Aber keine fatalen blonden Frauen, sondern amoralische dunkle Jungs (Alain Delon in "Nur die Sonne war Zeuge" wäre eine weitere Referenz) suchen hier mit tödlichen Mitteln den Kopf über Wasser zu halten, nachdem sie ihren Hintern längst verkauft haben.
Sonderlich gelungen ist das nur leider nicht. Schöne Hemden, denkt man ab und an. Oder "orange Socken, interessant". Glaubhaft, ja, irgendwie. Nur nie richtig spannend oder überzeugend. Die knackigen Männerhintern reißen da nichts raus. Zuviele Schauplätze, zuviele Zeit- und Handlungsebenen, aber zu wenig Witz, zu wenig Thrill.
In "Stardust Memories", meinem absoluten Lieblingsfilm von Woody Allen (den ich seit Jahrzehnten nicht mehr ausstehen kann), spielt Allen einen genervten Regisseur, der nach neuen Wegen sucht und von seinen Fans immer nur eins zu hören bekommt: "Wir lieben ihre Filme! Vor allem die frühen, komischen!"
Mal sehen, wohin es Almodóvar demnächst verschlägt.
La Mala Educación: Schlechte Erziehung. (Span. 2004) Regie: Pedro Almódovar.
Montag, 27. September 2004
Ach ja. Wie hatte das fragile Zusammenspiel zwischen Scarlett Johannsson und Bill Murray in Lost in Translation doch eine zarte Erotik entfaltet gleich einem kleinen Vogel, der munter und verletzlich zugleich durch den Kinosaal schwirrte.
Ach nein. Wie platscht doch einem plumpen Pinguin gleich eine dumpf-konstruierte Spannung durch das Kinodebüt von TV-Regisseur Peter Webber. Scarlett Johannsson, heiße Anwärterin auf "Miss Lippe 2004", spielt die 17-jährige Griet, Hausmagd des Delfter Malers Johannes Vermeer (Colin Firth). Der lebt mit seiner Frau Catharina (Essie Davis), von der man gleich weiß, daß sie eine hysterische blöde Kuh ist, und deren geschäftstüchtiger Mutter Maria (Judy Parfitt mit dämlichen Kontaktlinsen) recht kommod im wohlhabenden niederländischen Städtchen.
Das gleichnamige Bild von Jan Vermeer (1632-1675), war Ausgangspunkt der fiktiven Story: Maler "entdeckt" seine Magd, macht sie zu seinem Modell und - wer hätte es gedacht - es liegt erotische Spannung in der Luft. Der künstlerische Schaffensprozeß erreicht über den Geist die Sinne und den Körper, Kreativität geht mit dem Erzeugen Hand in Hand.
Nur leider kriegen wir in dem Film nichts davon mit.
Vermeer sitzt zumeist dumpf vor sich hinbrütend und in die Ferne starrend auf einem Stuhl . Magd Griet bewegt sich mit großen Augen, offenem Mund und überlaut atmend durch die (zugegeben) exquisit ausgestattete Szenerie. Wie Kunst entsteht, bleibt außen vor. Ob Griets Eingreifen und (nicht belegtes) Stühlerücken nun Vermeers Bilder verbessert haben oder nicht - wir erfahren darüber nichts. Als er ihr endlich näher kommt und ein Ohrloch sticht - eine schmerzliche, blutige Pentrationsszene - gelingt Peter Webber das Kunststück, die sexuelle Symbolik völlig zu verschenken. Man stelle sich das in einem Greenaway-Film vor.
Webber steuert mal hierhin, mal dorthin. Eine Studie über Macht, Abhängigkeit und Ausbeutung hätte es werden können. Das Porträt eines Mädchens, eines Künstlers, einer ganzen Gesellschaft, die sich gegenseitig mit Intrigen, Erpressung, sexuellen Übergriffen und Versprechungen in Schach hält. Aber zu bildverliebt wird alles und nichts gestreift. (Die nachgemalten Vermeers werden den Originalen übrigens kaum gerecht, wurde mir glaubhaft versichert.) Überflüssiges Personal (dieser Fotoromanhafte Fleischersohn!), überflüssige Szenen (diese Vorgeschichte, die nie wieder aufgegriffen wird)... ein Fernsehspiel im Kinoformat. Es wird ein Bild gemalt. Aber darüber erfahren wir ja leider nichts.
Das Mädchen mit dem Perlenohrring. (GB/Lux. 2003). Regie: Peter Webber.
Donnerstag, 16. September 2004
Lauren Bacall feiert heute ihren 80. Geburtstag. Vielleicht schlägt sie noch einmal die Beine übereinander wie in The Big Sleep und fragt uns was. Mit rauchiger Stimme. Glückwunsch.
Montag, 23. August 2004
Wenn man über Miss Monolog dem Link zu Lucy folgt, kann man mal Pause von diesem oder jenem machen.
Videos vom Internationalen Filmfest 2002 in Rotterdam. Spike Jonze, Michel Gondry, Chris Cunningham, Jonathan Glazer et al. waren dort vertreten. Ich wußte nicht, daß Inez von Lamswerde auch Videos dreht. Gelernt.
Abgesurft wurde hier mehr die Radiohead/Pumpkins-Welle. Ich bin ja immer wieder vom "Karma Police"-Clip fasziniert. Ist es nicht eine schöne Metapher auf alles Zwischenmenschliche? Bei "4 Ton Mantis" von Amon Tobin (Regie: Floria Sigismondi, erkennt man sofort) kann man sehen, wie meine nächste Wohnung aussehen wird.
Mittwoch, 18. August 2004
"Jeden Tag trifft irgendwo jemand die Entscheidung, jemand anderen zu zerstören."
Adaption (USA 2002).