Dienstag, 17. August 2004
Ein frankokanadischer Ausflug in die Welt der Succubi. Der Student Thierry lebt mit seinem schwarzen Freund Henri (Thierry - Henri - soll das witzig sein?) in einer WG. Thierry mag keine Rothaarige, und der Film macht nach vielen unnötigen Schleifen ins öde Hierhin und Dorthin (Studienprobleme, abgebrochene Spontanumzüge) auch klar, warum er recht daran tat. Denn kaum schleppt er doch mal die rothaarige Claire ab, entpuppt die sich als Succubus. Die beiden hampeln dann etwas unkoordiniert auf Thierrys Bett herum (manche würden dazu wahrscheinlich sagen "leidenschaftlich", aber mir wäre das entschieden zu hektisch), dann macht sie etwas, was man wohl als kinky bezeichnen könnte. Aber warum auch nicht? Nur Henri schöpft gleich Verdacht.
Dann passiert erstmal wieder nichts, dann will der Film doch lieber eine Komödie sein, dann gibt es bißchen Blut. Der Film endet als Komödie, hinterläßt ein paar Tote und jede Menge Logiklöcher.
Die Botschaft war nun schon in der Eröffnungssequenz klar, wenn Thierry seine Abneigung gegen Rohaarige bekennt. Warum er sich dann doch eine krallt, wird sein Geheimnis bleiben.
Die Gefährlichkeit von Rothaarigen war mir hingegen schon lange klar, und ich habe auch Beweise dafür. Dennoch habe ich ein Faible für Rothaarige und irgendwie auch für Frauen, die ein klein wenig gefährlich sind. Wobei sich die Betonung mit zunehmendem Alter immer mehr auf "klein" und "wenig" verschiebt. Mein persönlicher Succubus saß im Publikum, mit weißer Haut und roten Haaren. Das muß ja nun nicht sein, habe ich erneut festgestellt. Wenn auch nur am plötzlichen Durchstrom hochkonzentrierten Adrenalins. Und an der Stimme, die plötzlich flüsterte: "Haben Sie schon mal über eine Beschäftigung im Ausland nachgedacht, Herr Kid?"
Ich habe nach wie vor Schwierigkeiten, gemeinsam mit dem Succubus in geschlossenen Räumen zu sein. Deshalb meide ich auch bestimmte Orte. Man weiß nie, von welcher Seite der Leinwand das Blut dann spritzen wird.
Und zu sagen gibt es ja nichts. Der Succubus ist auch nicht so dumm und würde fragen. Wozu auch. Das war schon vor Jahren nicht anders. Es ist auch nicht die Zeit, einen "Kaffee" zu trinken. Es ist auch nicht die Zeit, wortlos gemeinsam auf dem Klo zu verschwinden, um dort dann, hektisch womöglich, Dinge zu tun, die vielleicht ein wenig kinky sind. Ich bin dafür zu schüchtern, und der Succubus hat gewiß blutvollere Opfer.
Wie man einen Succubus befriedet und heilt? Man mache ihm ein Kind und spiele sein Spiel. Für diese Antwort hasse ich den Film.
Den andererseits sicherlich netten Film Octane heute abend habe ich mir nun vorsichtshalber gespart. Obwohl die "erotischen Fänge einer Sekte gut gekleideter Bluttrinker" sehr verlockend klangen. Für heute aber reicht es an Succubi.
La Peau Blanche (Kan. 2004). Regie: Daniel Roby
Montag, 16. August 2004
Fragmentarische Anrisse, Splitter nur:
Ginger Snaps Unleashed (Kan. 2004). mehr...
Madame Edouard & Inspector Leon (F/B/Lux. 2004). mehr...
The Big Empty (USA 2003). mehr...
One Missed Call (J 2003). Takashi Miike, dieses Mal geschenkt.
Ginger Snaps Back: The Beginning (Kan. 2004). mehr...
La Peau Blanche (Kan. 2004). mehr...
Montag, 16. August 2004
Der dritte Teil der "Ginger"-Reihe schildert das Prequel der Geschichte. Anfang des 19. Jahrhunderts treffen die verirrten Fitzgerald-Schwestern Ginger (Katharine Isabell) und Brigitte (groß: Emily Perkins) auf die entlegene Handelsstation Fort Bailey irgendwo in den Wäldern Kanadas. Auf dem Fort lastet ein Fluch: Die Schwestern ("Together forever") werden erstmals mit blutrünstigen Werwölfen konfrontiert. Eine indianische Seherin macht ihnen eine Prophezeiung, das Fort birgt ein schreckliches Geheimnis... und am Ende sind alle tot. So oder ähnlich geht der bislang schwächste Teil der kleinen, feinen Horrorreihe.
"The Beginning" ist konventioneller Monsterschocker: einsame Wälder, zwielichtige Burschen und ein leider allzu deutlich zu sehendes Rudel (!) Werwölfe. Bedauerlich. War die Stärke von "Ginger" bislang, den Fokus auf die weibliche Perspektive zu legen, ist der dritte Teil im Grunde ein Männerfilm. Die Fitzgerald-Schwestern sind hier weniger schnoddrige Heldinnen, sondern meist nur klassische "Damsels in distress", die in Nachtgewand und Kerzenschein mutterseelenallein finstere Kellerverliese erkunden oder einsam durch verschneite Wälder stapfen. Derart passiv haben sie auch nicht mehr den sexuellen Subtext der anderen beiden Teile in der Hand: Hier werden die beiden ständig bedrängt, mit Vergewaltigung bedroht, niedergeschlagen und beinahe als Hexen verbrannt. (Deshalb eben auch ein ganzes Rudel von Werwölfen - Metapher für das raue Rudel Burschen innerhalb das Forts. Nun ja.)
Ihr Triumph: Sie werden als einzige überleben - aber zu welchem Preis.
Ärgerlich nur, daß damit auch der Aspekt der Schuld in ein neues Licht gerückt wird. Wurden die Schwestern in den ersten beiden Teilen sozusagen schuldlos von der "bösen Natur" überwältigt, zeigt das Prequel, daß die beiden es in der Hand gehabt hätten, den Fluch zu brechen - aber bewußt versagten. Das Böse ist weiblich, als hätte man dies nicht schon seit Jahrhunderten gewußt. Denkt man zu lange darüber nach, wird damit eigentlich der ganze originelle Ansatz der "Ginger"-Filme diskreditiert.
Sei's drum. Als konventioneller Horrorfilm funktioniert das Ganze recht gut. Passabel sagt man wohl. Die Gothic-Aspekte schlagen hier noch mal den Haken in eine andere Teilnische dieser Subkultur:
War Teil 1 noch "Vorstadt-Gothic" und Teil 2 eher "Industrial", so holt Teil 3 schnell noch die Mittelaltermarkt-Szene ins Boot. Indianische Mystik, Traumfänger, Trinkhörner, Vogelschädelhalsketten, Kapuzengewänder, Ritualmesser - dieser ganze, nun ja, langweilige Tinnef wird als visueller Leckerbissen-Schwurbel über die insgesamt dünne und von Beginn an vorhersehbare, komplett lineare Handlung gelegt.
Nett, sagt man da. Und das ist ja bekanntlich ein Todesurteil. (Außer man will sich nicht in die Karten schauen lassen, aus Selbstschutz zum Beispiel. Aber das hat jetzt nichts mit dem Film zu tun.)
Und Emily Perkins ist in ein paar Jahren ein Star. Oder tot.
Ginger Snaps Back: The Beginning (Kan. 2004). Regie: Grant Harvey
Samstag, 14. August 2004
Den Vergleich mit David Lynch, den das Presseheft erhebt, vergessen wir gleich mal wieder. Jedermann "Joe Person" (Jon Favreau) ist arbeitsloser, verschuldeter Schauspieler. Aus Not nimmt er einen obskuren Auftrag an: einen blauen Koffer irgendwo in einem Wüstenkaff übergeben. Dort im Big Empty begegnet er einigen bizarren Einheimischen. Sein Motelwirt hat eine Sthalplatte im Kopf, Barfly Dan quatscht ihn mit Alien-Geschichten voll, White-Trash-Göre Ruthie (Rachel Leigh Cook) macht ihn heiß und ihren durchgeknallten Freund (Adam Beach) rasend eifersüchtig. Einzig Ruthies Mutter, Barfrau Stella (cool: Daryl Hannah), scheint einigermaßen geradeausdenken zu können.
Dann aber passiert ein Mord, hinter dem Joes Kontaktmann, der "Cowboy" (Sean Bean), zu stecken scheint. Und Joe hat plötzlich das FBI und die Aliens im Nacken... oder auch nicht.
Vorab: Die Musikauswahl ist echt daneben. Statt die "Mystery"-Stimmung zu unterstützen, kommt so Lala Marke Cajun-Country-Lustiggedudel. Dann wird zuviel erklärt, statt uns mit offenen Fragen und einem offenen Ende zurückzulassen. Ganz ordentlich, hätte man aber mehr daraus machen können.
The Big Empty (USA 2003). Regie: Steve Anderson
Ach ja. Belgisch, schwarz, makaber. Aus Belgien kommen ja viele merkwürdige Sachen. Aber hier spielt das St.-Pauli-Volkstheater eine Version von "Kottan ermittelt". Skurril, sicher. Exzentrisch, auch. Witzig hier und da. Aber auf Dauer ist der Plot dann doch ein wenig arm. Albern sicherlich. Insgesamt leider nur TV-Niveau.
Stärkste Szene eigentlich, wie das Mädchen nach zwanzig Jahren das erste Mal seinen Vater trifft.
Madame Edouard & Inspector Leon. (F/B/Lux. 2004). Regie: Nadine Monfils
Freitag, 13. August 2004
Nur ein paar Splitter, sehr ungeordnet:
Vor drei Jahren war der Film Ginger Snaps die Entdeckung auf einem ansonsten eher überraschungsarmen Festival. Die Geschichte zweier pubertierender Schwestern, Außenseiter in der schaurigen nordamerikanischen Suburbia, die lieber sterben wollen, als erwachsen zu werden. Bis sich die Natur auf blutige Weise ihre Bahn bricht - und eine der Schwestern zum Werwolf wird.
Die Fortsetzung Ginger Snaps Unleashed setzt die Handlung fort und rückt nach dem Tod von Ginger ihre jüngere Schwester Brigitte (großartig: Emily Perkins) ins Zentrum. Die Goth-Thematik steht nicht mehr so im Vordergrund (von einzelnen Insignien wie der Vogelschädelhalskette abgesehen). Man merkt dies auch am Soundtrack: brachialere Industrial- und EBM-Sounds, wahrscheinlich recht nach Miss Monologs Geschmack, unterlegen hier die Handlung. Die Hauptschauplätze sind diesmal ein heruntergekommenes, (natürlich) labyrinthisches Sanatorium und ein aus gutem Grund dreigeschossiges Haus am Stadtrand. Der Film setzt ziemlich viele Kenntnisse über den ersten Teil voraus (die Traumbilder über die tote Schwester bleiben völlig unerklärt), ergeht sich zudem in einigen recht überflüssigen Filmzitaten (Alien 3) und Genremotiven (Jagd durch das Gängelaybrinth, Flucht durch die Ventilationsschächte).
Die Horrorelemente waren aber nie die Stärke von Ginger Snaps. Wie in vielen (schwächeren) Pendants liest sich der Film natürlich am besten als Metapher und Allegorie auf diverse Pubertätstraumata und weibliche Sexualität (Zyklen/Vollmond/Blutsymbolik). "Unleashed" ist stärker als der erste Teil pures Borderlining. Grenzgänge (Wolf-Mensch), unvermittelte Aggressivität, fehlende Impulskontrolle, SVV, Wahrnehmungsdefizite, verminderte soziale Kompetenzen, Drogenproblematik, "Unbestimmtheit" sexueller Identität (anders als die im wahrsten Sinne des Wortes männermordende Ginger im ersten Teil, wird hier angedeutet, daß Brigitte möglicherweise lesbisch ist - oder auch nicht) - was man will. Selbst die wissenschaftliche, kühle Rationalität, die hinter Brigittes zerschnittenen Armen steckt, ist hier grausiger Spiegel. Das Mißbrauchsthema (sowohl in sexueller als auch struktureller Form durch die "Institutionen" Pfleger/Sanatorium) spielt hier ebenfalls rein.
Das haarige Monster (übrigens wird bewiesen, daß Onanie wirklich zu Haarwuchs an den Handinnenflächen führt, also: Don't try this at home, kids!) wäre bei John Irving eine Frau im Bärenkostüm. Hier sucht die ungezähmte, triebhafte Es-Natur nach gewaltsamer, blutiger sexueller Vereinigung. Kein Wunder, daß das Es-Tier am Ende in den Keller gesperrt wird (wo es rumrandalieren kann), während die neue zweite weibliche Hauptfigur mit dem sprechenden Namen "Ghost" (Tatiana Maslany) im ver-rückten Oberstübchen/Speicher sitzt. "Ghost" ist als kleines Mädchen die einzige "entkörperlichte" Bewohnerin des Sanatoriums (wenn man mal von ihrer total verbrannten Großmutter absieht, fällt mir gerade ein. Aber Großmütter gelten ja im allgemeinen auch nicht gerade als sexuelle Wesen.) - sie wird als bunte, "lichte" Gestalt eingeführt. But then, people, this is a horror movie.
Nach wie vor großartiger Ansatz, eine der wenigen Horrorgenrefilme mit dominierenden weiblichen Hauptpersonen.
Ginger Snaps Unleashed. Kan. 2004. Regie: Brett Sullivan.
Donnerstag, 12. August 2004
Seit geraumer Zeit bin ich in der Gartenzwergfabrik ja nur noch freier Mitarbeiter. Das hat verschiedene Gründe, die Wirtschaftskrise ist nur eine davon. Der andere Grund ist, daß ich jederzeit bereit sein möchte, wenn meine Chance auf den Docks hier im Hafen kommen sollte. Einmal im Leben will ich nämlich so richtig in der Produktion arbeiten, und was wäre da besser geeignet als ein Job im Schichtdienst als Nieter im Schiffsbau?
Bis dahin aber bleibe ich der Gartenzwergfabrik treu, und sollten noch soviele Menschen darüber lachen. In letzter Zeit ist man dort nett zu mir. Bei der Verteilung der Schokonikoläuse letztes Jahr wurden die Freien ja noch übergangen, aber nachdem ich mit diesem gewissen Blick in den Augen nicht nur von meiner Schokoladensucht, sondern auch von meinen Ambitionen als schwertätowierter Metallwerker erzählte, ist man dort sanft wie ein Lamm.
So kommt es auch, daß ich dieses Jahr eingeladen wurde, die Gartenzwergmesse zu besuchen. Es gibt davon mehrere. Die wichtigsten finden in Cannes, Venedig und Berlin statt. Aber einmal im Jahr gibt es ein Gartenzwergfestival, bei dem die skurillen, subversiven, morbiden und kaputten Mützenträger vorgestellt werden. "Harter Stoff", wie die Kollegen immer sagen, und sicherlich nichts, was sich die große Masse in den Vorgarten stellen würde. Es gibt da Zwerge aus aller Herren Länder zu sehen, hauptsächlich aus Hongkong, Japan und Kanada. Vampirgartenzwerge und Serienmördergartenzwerge, welche mit Kettensäge und andere mit einem Fleischerhaken. Also mehr so was von der verregneten Seite des Gartens.
Letztes Jahr wollte ich mit meiner Freundin dorthin, weil die sich auch für sowas interessiert. Die lehnte aber überraschend ab und überraschte mich noch mehr, als sie mit ihrem sogenannten Duz-Freund dort auflief und nicht einmal "Hallo" sagte, als sie an mir vorbeiging. Dieser Freund auch nicht, aber der konnte eh nicht richtig reden, lesen oder schreiben. Irgendwie kam mir da schon der Verdacht, daß meine Freundin eventuell gar nicht mehr meine Freundin sein wollte, aber man soll ja nicht vorschnell und nach bloßem Augenschein urteilen.
Dieses Jahr scheint das Programm nicht ganz so überbordend. Aber mit diesem schicken Messeausweis kann ich mir ja einfach alles recht unverbindlich anschauen, kommen, gehen wie ich lustig bin. Und vor Überraschungen ist man ja nie sicher. Vielleicht berichte ich von den Höhepunkten und stelle die schönsten Exemplare hier vor.
Donnerstag, 5. August 2004
Lebensbejahender Macho und tragischer Clown zugleich, brillant und mit Tiefgang, der mit Vergnügen über sich selbst sprach - und es sympathischer Weise auch noch zugab: "Andere gehen zum Psychiater, ich gebe Interviews."
Heute vor 20 Jahren starb Richard Burton, ein Schauspieler, der mir aus verschiedenen Gründen wesentlich näher steht als beispielsweise Marlon Brando. Anders als der Spiegel behauptet, heißt es natürlich "Der Widerspenstigen Zähmung". Aber so wenig wie der Spiegel Dramentitel von Shakespeare gezähmt bekommt, so wenig bekam Burton die Widerspenstige an die Leine: Er hatte sie einst vor den Augen ihres Ehemanns "entführt" - später ritt sie vor seinen Augen mit dem Reitlehrer davon. Unrecht Gut gedeiht nicht gut. Aber eben ein origineller Weg der Selbstzerstörung.
Mittwoch, 4. August 2004
Die kalifornische Kleinstadt Visalia ist ein Vorortkaff im Nirgendwo. Fünf Jugendliche verbringen hier mitten in der Tristesse von Suburbia ein Leben zwischen Skaten, Drogen, bindungslosem Sex und sich eruptiv entladender Gewalt... Abgeschottet von der Welt der Erwachsenen, leben die Jugendlichen wie in einem Kokon: eine hermetische Subkultur zwischen HipHop, Kiffen, Langeweile, Frustration und Selbstzerstörung.
Eine Stadt, die wir alle kennen.
Mitte der 80er wurde ich das erste Mal auf den Fotografen Larry Clark aufmerksam, als ich von seinem Projekt "Tulsa" hörte. In den 60ern fotografierte er sich und seine Peer-Group beim Herumlungern, Drogenkonsum, bei Sex und Gewalt. Den Hippie-Aspekt fand ich langweilig, die Radikalität aufregend. Vor ein paar Monaten sah ich auf einer Ausstellung der Sammlung F. C. Gundlach ein paar Originalprints aus "Tulsa". Diese Fotos sind immer noch von einer verstörenden Kraft. Rotze im Gesicht des amerikanischen Traums.
Ähnlich verhalten sich auch seine zwei bekannteren Filme "KIDS" (1995) und eben Ken Park. Zugespitzt und übertrieben, aber doch authentisch glaubwürdig, darstellend, aber nicht moralisierend. Dies ist wohl auch das "Provozierende", was viele Kritiker in seinem Werk finden. Sie meinen natürlich die expliziten Sexszenen, die Amoralität in seinen Fotos. Aber Clark - ein Peter Pan der Subkultur - befindet sich selbst in dieser hermetischen Welt. Provozieren will nur, wer sich auf das "Außen" bezieht, über sich hinausverweist. Clark aber ist selbst-referierend. So erklärt sich auch das naive Ende von "Ken Park". Natürlich gibt es keine Utopie. Die Kids wollen einfach nur ihre Ruhe.
Vor Großmüttern, vor Kritikern. The Kids Are Alright.
Ken Park. (USA 2003). Regie: Larry Clark
Freitag, 23. Juli 2004
Wenn der Goldrausch vorüber ist, bleibt ein schaler Geschmack zurück.
Der Mann, der Frau und Kind verriet, lebt mit dem Bewußtsein seiner Schande. Tag für Tag. Ein alter Patriarch, dessen Reich zerfällt. Ihm bleibt der Tod, nur "Hope" überlebt.
Das Zeitenrad dreht sich.
The Claim (GB/F/Kan. 2001). Regie: Michael Winterbottom.