Samstag, 7. November 2009
these flames can't burn any higher
I turn sideways to the sun
and in a moment I am gone
(New Order, "World
(What's The Price Of Love?)"
Während ich mir hier gerade gepflegt einen anhänge, Bastelkram von links nach rechts schiebe und ein bißchen was zu schreiben habe, mal was aus dem Zusammenhang zum Samstagabend. New Order haben ja viele ganz doofe Videos zu sehr schönen Liedern gemacht, aber auch zwei, drei sehr gute, die tatsächlich als Film und Illustration zur Musik funktionieren. Zu einem ihrer kleineren Hits, "World (What's The Price Of Love?)", hat Baillie Walsh, der auch das gigantische Video zu Massive Attacks "Unfinished Sympathy" gemacht hat, einen vielleicht nicht genialen, aber doch berührenden Clip erdacht. Der kleine Film ist leider nicht ohne Schnitte gedreht, was sich vom Konzept her angeboten hätte (also ähnlich wie im erwähnten Clip zu Massive Attack).
If we could buy it now - how long would it last?
Aber wenn man der Kamera durch die mondäne Kulisse von Cannes folgt, an den geschickt plazierten Mitgliedern der Band vorbei (amüsant, wie Stephen Morris mit seiner Frau als Tourist posiert), haben wir bitte ein Auge auf die vielen kleinen Begebenheiten links und rechts des Weges. In aufblitzender Bitterkeit angedeutete Geschichten über die Formen der Liebe, das Altern und die Einsamkeit, traurig natürlich im besonderen Kontrast zum schönen Hotel, der südfranzösischen Sonne, der Sehnsucht über dem Midi und das nur zu erahnende Azur in diesen schwarzweißen Fotografien. Wer den ganzen melancholischen Roman der Schlußsequenz nicht lesen kann, ist übrigens schon lange tot.
Donnerstag, 30. Juli 2009
Im Lebensmittelmarkt, in dem ich in der Mittagspause für gewöhnlich eine Quarkspeise kaufe (Leckermäulchen, Vanille), ist auf der Sonderverkaufsfläche der Herbstmarkt eröffnet worden. Strohgebinde, geschnitzte Pilze mit lustigen Gesichtern, Holzkartoffeln und anderer Zierrat. In nicht einmal vier Wochen wird es die ersten Paletten mit Spekulatius geben. Ich denke, auch dieser Sommer ist geschafft.
"Aber das sind doch alte Filme?" fragt die Kollegin. Schwarzweiß, antworte ich. Aber immerhin schon mit Ton. Ich komme mir etwas betagt vor, so als hätte ich soeben mit meinem Freund, dem Herrn Lumière, das Kino erfunden. Kein Wunder, denke ich, daß man so selten jemanden findet, der mit einem La Strada schauen möchte. Dabei hätte ich genügend Papiertaschentücher an Bord und kenne die Geschichte - es ist ja quasi meine eigene - aus dem Kopf.
Lied de jour: Urlaubsreif.
Donnerstag, 11. Juni 2009
Wie konnte es sein, daß mir die Arbeit des italienischen Regisseurs Stefano Bessoni bislang völlig unbekannt war? Beim Trailer zu Frammenti di scienze inesatte verstehe ich zwar nur jedes siebte oder dreißigste Wort. Aber der lebensfroh taxidermierte Charme der Ausstattung gleicht alles aus und erinnert mich daran, mal wieder meinen Keller aufzuräumen. Auf ein wohlpräpariertes Wochenende.
via Wurzeltods Tumblr
Montag, 1. Juni 2009
Neues von einem rätselhaften Mann: David Lynch startet ab heute sein Interview-Projekt. 121 kurze Filme mit Menschen links und rechts des Weges, Stimmen und Stimmungen, Erhellendes und - da bin ich fast sicher - weitere Rätsel.
>>> Trailer
via Fecal Face
Samstag, 23. Mai 2009
Das sind so Geschichten, mit denen man in einen ganz ermunterten Tag starten kann. Da dreht ein 19-jähriger Hamburger mit einem kleinen Team einen Super-8-Film und landet plötzlich auf dem Filmfestival in Cannes.
Eigene Visitenkarten mitzubringen, daran hatte ich Greenhorn natürlich nicht gedacht. Süß. Nur den Satz mit den "neuen Freunden" sollte er noch einmal überdenken. Auch das wird er noch lernen.
Donnerstag, 26. März 2009
Wie sicher kann man sich bei dieser Frage schon sein. Manchmal wird es so gesagt und hält doch nur bis zum nächsten Morgen. Machen wir uns mal bitte nichts vor. Manchmal denkt man, man habe diese Person gefunden, und dann packt sie ihre Tasche aus, entdeckt man die Liste auf ihrem Mp3-Player zeigt die weniger schönen Seiten. Manchmal denkt man, das Telefon sei kaputt. Dabei ist grad nur jemand anderes in der Stadt. Manchmal ist man aufmerksam und bringt jemanden eine Apfelsine mit. Manchmal geht man lieber heimlich mit anderen tanzen. Manchmal weiß man alles nicht so genau. Für jemanden wichtig sein. Ich finde, das klingt nach einer prima Sache.
Das vierteljährlich erscheinende Wolphin-Magazin veröffentlicht auf der beigelegten DVD internationale Kurzfilme. Darunter sehr coole Sachen, nicht alle so bitter, und leider hier nur schwer zu beziehen. Ach, und wenn ihr euch die Frage stellt - ich mag euch schon sehr.
via Dadanoias
>>> Webseite des Wolphin-Magazins (mit Blog)
Dienstag, 3. Februar 2009
The job you will be discussing may go in one of two directions. The first would center you in the entertainment or fashion industry, with special emphasis on designers, music, celebrities, and hot new trends. The second way it may go is toward any and all industries that cater to children, including education, clothing, toys, books, children's TV programming, or is in some way connected to teaching. [Q]
Toll. Ich werde bestimmt der neue Peter Lustig.
Samstag, 6. Dezember 2008
Draußen, muß ich sagen, sind Menschen. Viele Menschen. Sehr viele Menschen! Sie haben Ellenbogen, gewichtige Taschen, ein sonderbar reduziertes Reaktionsvermögen oder aber bestrebtes Drängen um die vorderen Plätze, laute Stimmen - kurz: solcherart komprimierte sympathie-erweckende Eigenschaften, daß man sich schnell zurück in die gemütlich andekorierte Stube wünscht. Bleibt und schaut im Netz die Tracks-Sendung vom Freitag.
Neben einem kurzen Wiedersehen mit einem netten älteren Herrn, der sich als Mick Jones von den Clash entpuppt, und einem anderen älteren Herrn, der sich als Jess Franco entpuppt, gibt es einen hübschen kleinen Bericht über die auch hier schon oft erwähnten Rogue Taxidermists. Es ist ja die Zeit der Handarbeiten, Dinge, die man mit Nadel, Faden und scharfen Skalpellen zusammenbasteln kann. Tote Tiere zum Beispiel. Denn, wie wir wissen, nicht jeder Bastler ist harmlos! Nett auch der kurze Besuch bei Liz McGrath, die ich auch einmal traf und die wirklich sehr skurrile Sachen macht. Toll? Toll.
Da ist sicher die ein oder andere Anregung für ein prima Weihnachtsgeschenk dabei. Mehr Kunst machen.
>>> Tracks-Sendung im Netz
>>> Webseite von Liz McGrath
Donnerstag, 13. November 2008
Wovon singt sie da?
Von Liebe.
Geht es in unseren Liedern nicht immer darum? Gemeinsam im Regen naß werden.
* Großartiger Film übrigens.
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Vielleicht ist es falsch, seine Vorstellung von Loyalität aus einem Tennessee-Williams-Stück herzuleiten. In Zeiten, in denen man einen lädierten Fuß hat, ist es allerdings gut, eine Katze im Haus zu haben, die auch kämpfen will.