Freitag, 10. Juni 2005


Mal schauen

Katastrophe! Die Dresden Dolls spielen unberingelstrumpft auf dem Hurricane-Festival. Ein Grund, sein Geld zurückzuverlangen, finden wir hier vom Hermetischen Café und wenden unsere Blicke auf andere schöne Dinge:

Da gibt es beispielsweise sehr schönes mechanisches Spielzeug und weitere sinnlose Ideen. (via Scheinriese)

Nächster Halt: Handcolorierte Ansichten von London Underground. Leider am Computer coloriert, nicht auf klassische Weise mit Eiweißlasur auf Barytpapier. Dennoch.

Links, Ideen, Bilder und Konzerteindrücke kann man auch in seinem Notizbuch festhalten. Ein Moleskin muß es nicht sein, aber Papier, Stift und Klebstoff haben eben ihre eigenen Reize. Eben etwas Nicht-virtuelles. Fühlt sich gut an. Wie das Kleid eines Mädchens bei Sonnenuntergang. Zurück zur Musik...


 


Montag, 6. Juni 2005


Beinkleid der Woche

Man kann eben alles auf die Spitze treiben. Yuko Shimizus Illustrationen von Strümpfen eines bestimmten Musters.

(Ich will hier nicht zuviel verraten!)


 


Montag, 6. Juni 2005


Bitkraft

Solche Seiten erinnern mich immer daran, daß ich das Hermetische Café mal wieder optisch überarbeiten könnte. Oder eine andere Webseite.
Die Seite Bitkraft des kanadischen Designers Philip Glofcheskie besitzt diesen charmanten Retro-Touch zwischen le Grand Guignol, viktorianischem Maschinenzeitalter, dem L'Age d'Or du Fetishisme und der ebenso goldenen Zeit der Radiobastler.

Von dort übrigens die Links auf Das Kafka-Projekt und alte Polnische Radios. (via Wurzeltod)


 


Donnerstag, 26. Mai 2005


Little Dead Girl

Mein Herz pocht! Just wanderte ich durch ein tiefes Tal entlang der tentakligen Arme des trashigen Labors von 1313, ein Ort anheimelnder Erbauung (grad läuft noch die Wahl zur "Miss Morgue 2005"!), da verirrte ich mich zum Film Day Off The Dead [sic!], den man bei Atom Films anschauen kann (was man tun sollte, unbedingt, wenn man ein romantisches Herz hat).

Aber dann sah ich die Vorankündigung für den neuen Animationsfilm von Lee Lanier: Little Dead Girl. O Zauber einer Maiennacht! Ist sie nicht tot zuckersüß? Schöner wäre sie natürlich als Stop-Animation und nicht als Geschöpf aus dem Computer (schnell Haar in der Suppe finden). Außerdem könnte sie andere Strümpfe vertragen, mal überlegen, hm, hm... Welche würde ich da empfehlen...

Wir janusköpfigen Seelen vom hermetischen Café danken jedenfalls erneut dem Herrn Pappnase, der mich heute an Joe Vaux erinnerte, durch den wiederum ich überhaupt so weit kam.
Der ganz wunderbaren Miss Wurzeltod muß ich Blut Dank zollen für die Hinweise auf Coraline Gillet, die ihre Geschöpfe durch tomatenhafte Traumlandschaften schickt und Angie Mason, die kleine Tentakelmädchen unsittlichen Situationen aussetzt. Heuchlerisch, wie ich bin, will ich nämlich genau das sehen, um mich sogleich als Held und Retter aufspielen zu können.

Dazu höre ich dann Emilie Simon mit Desert Song, nähe ihr sachte die Haut wieder zu und trage sie zu mir in mein marodes Haus. Wir verwandelten uns in weiße Streifen, ich zeigte ihr meinen Hengst und meine Schlange und ganz allgemein hätten wir eine doch ganz orchideenhafte Zeit.


 


Dienstag, 24. Mai 2005


Schaubuden

Da kann man mal sehen: Stefan Nagel trägt Material zu Schaubuden, Kuriositätenkabinette, Panoptika und Wunderkammern zusammen. Sehr anregend.

(via Schockwellenreiter)


 


Freitag, 13. Mai 2005


Im Nach und Hinein

Mist. Völlig vergessen auf die Tracks-Sendung auf Arte hinzweisen: Freaks!

Interessante Beiträge über Asia Argento, Joe Coleman, Gaspar Noé, John Waters, Jim Rose et. al. Sollte mein Hirn mal aus dem Spiritus holen.


 


Mittwoch, 11. Mai 2005


Mord im Puppenhaus



Kriminaltechnische Ermittlungspraktiken und Spurensicherung befanden sich in den 30er Jahren noch in den Kinderschuhen. Allzu oft wurden damals noch wichtige Beweismittel am Tatort vernichtet, Indizien übersehen oder nicht richtig gedeutet. 1936 gründete Frances Glessner Lee das Institut für Rechtsmedizin in Harvard. Um angehende Detectives zu schulen, bastelte sie mit einer unerhörten Akribie verschiedene authentische Tatorte als Modelle nach. Anhand dieser Puppenhäuser, in denen jeder Fleck auf der Tapete und jedes Brandloch im Teppich detailgetreu nachgestellt sind und kleine Puppenleichen exakt die Verletzungen aufweisen wie die echten Leichen, konnten die Ermittler den Tatort aus jedem Winkel betrachten.

18 dieser makabren Puppenhäuser sind erhalten geblieben. Die Fotografin Corinne May Botz hat den grausigen Barbie-Tod mit suggestiven Kameraeinstellungen aus vielen Perspektiven fotografiert. Ihre Bilder sind nun in einem bizarren, wunderbar gestalteten Buch zusammengefaßt worden, das nun wirklich zu Entdeckungsreisen einlädt. Jeder Fall ist kurz beschrieben, die wichtigsten Fakten aufgelistet, ein Grundriss des Tatorts beigefügt. Die meisten Fälle sind bis heute ungeklärt, wessen kindlicher Spieltrieb also über das An- und Auskleiden von Püppchen hinausgeht, kann hier vielleicht seine detektivische Spürnase beweisen. Ich jedenfalls bin ziemlich neidisch, daß ich so etwas als Kind nicht hatte. Für andere vielleicht eine Anregung, die alten Puppenstuben vom Dachboden zu retten und ihre Lieblingsdramen nachzustellen.

Corinne May Botz. The Nutshell Studies of Unexplained Death. New York: Monacelli Press, 2004.


 


Montag, 2. Mai 2005


Schundbloggen

Is this the Kid's final defeat? Das möchte ich nicht hoffen. Gegen den alten Affen Angst habe ich schon so oft gerungen, das müßte doch mit dem Teeufel zu... ups.
Nun gut, The Planet of Sardines jedenfalls liefert eine Menge schöner, obskurer alter Pulp-Fiction-Cover. Wer sich also für Retro-Sci-Fi-Ästhetik, Altherrengrusel, finnischen "Schokki" und natürlich gewachsene Frauen ohne erhöhten Kleiderbedarf interessiert, kann hier den ein oder anderen Schatz heben. Tentakelmonster und andere, zumeist vom Geschlechtstrieb moralisch verdorbene Wesen aus dem Weltall, Werwölfe und muskelbepackte Barbaren bevölkern einen Kosmos, der gar nicht so weit von unserer Realität 2005 entfernt zu sein scheint. Jedenfalls, wenn man morgens die U-Bahn benutzt.


 


Donnerstag, 28. April 2005


The Fragile Circus

Angesiedelt zwischen den surrealistischen Welten eines Jan Svankmajer und den absurden Grotesken tschechischer Zeichentrickfilme aus den 70er-Jahren drehen sich die grausamen Geschichten des Fragile Circus um Liebe, Verlangen, Schmerz und Verlust.


 


Dienstag, 19. April 2005


Ein morbid-verzücktes Blümchen

"Like no other girl did before..."

Herr Nase hat da sehr schöne Blumen gefunden. Merci!

(Emilie Simon, "Flowers")