Mittwoch, 26. Oktober 2022


Herbstlich tönen die Wälder



Der Herbst ist da, gegenüber werden die Pappeln gefällt, die partout ihr Laub nicht abwerfen wollten. Die Jahreszeiten sollen eingehalten werden, auch wenn hier bei 19 Grad die Sonne scheint. Während die Stadt überlegt, in welchen Betontopf sie Ersatzgrün pflanzen wird, habe ich mir hübsches Herbstlaub auf den Tisch gelegt.

PJ Harvey hat die inwärts gekehrte Zeit der Pandemie und der Lockdowns genutzt, einen Nachfolger für ihren 2015 erschienen Gedichtband The Hollow of the Hand zu schreiben. Orlam heißt die Verserzählung über die Kindheit der neunjährigen Ira-Abel Rawles, die in einem dicht von Fabel und Folklore durchwobenen Dorset und einem Ort mit dem sprechenden Namen Underwhelem aufwächst. Harvey, die selbst in der Gegend wohnt, hat das Buch zweisprachig angelegt und der englischen Übertragung dem Original im Dialekt ihrer Heimat Seiten für Seite gegenübergestellt. Sollte es je ins Deutsche übersetzt werden, wünsche ich bereits jetzt viel Spaß. Zudem ist das Original auch sekundiert von zahlreichen Fußnoten, wo sich jedem deutschen Verleger ("Ein Index? Für was einen Index?") die Nackenhaare sträuben werden.

Eingekleidet zwischen magischem Realismus und fantastischer Erzählung taumelt Iras Entwicklungsgeschichte durch eine oft finstere Traumwelt aus bösen Nachbarn, undurchschaubren Tieren, sexuellen Bedrohungen und einschüchternen Erkenntnissen. Manche Passagen erinneren an die Klagelieder der Polly Jean oder die verhallten Trauergeschichten auf ihrem inneren, weithin unterschätzen Heimatalbum White Chalk. Manche kurz geknittelten Verse erinnern auch an Edward Gorey oder derbe Limericks, so etwa "Sloven'y Versey" aus dem Kapitel "October": "as I were stomping Gorey Lane/methinks I smelt some kippers/I asked the sloven what it was/she said it were her knickers".

Da Harvey seit je her ein starkes Interesse an Kleidung und Mode hat (ihre letzte Tour wurde samt Band komplett von Ann Demeulemeester eingekleidet, woran sich manch andere Kapelle mal ein Beispiel nehmen könnte), trägt sie auf ihrer aktuellen Lesetour ein liebevoll gestaltetes Kleid von Todd Lynn, das von der Londoner Royal School of Needlework mit Blumen- und Insektenmotiven aus Dorset bestickt wurde.

Ich selbst bin jetzt eigentlich im zünftigen Alter für eine Bustour durch Dorset und weiter zur Rosamunde-Pilcher-Küste (die wir meist aus Südafrika, wo viel gedreht wurde, kennen). Über Bristol dann zurück. Allein, ich bin bekanntlich zu unbeholfen für solche Ausflüge und muss dann halt Geschichten lesen. Orlam zum Beispiel.

PJ Harvey. Orlam. London: Picador, 2022.


 


Montag, 17. Oktober 2022


Signalprüfung


Das Netz des Fischers: eine Antenne für krumme Signale

Nach meiner wilden Zeit in einer Punkband an der Uni namens The Dental Fricatives (Albumtitel "ThThTh") spielte ich noch ein paar Jahre bei Rauhes Haus (Albumtitel "Hau es raus!"). Danach habe ich es musikalisch ruhiger angehen lassen. "Mit dem 4/4-Vierteltakt bin ich fertig!" (wäre auch ein hübscher Song-Titel), skandiere ich öfter angeregt über einem Glas Wein oder Apfelessig oder was sie einem im Sommer so verkaufen. Wie in der Kunst, in der Literatur und im Film interesiert mich in der Musik mehr und mehr die Störung. (Wäre auch ein super Bandname. Die Störung.)

Während ihr da draußen auf sozialen Medien herumlungert und Zeit verschwendet, habe ich unterdessen eine spezielle Antenne gebaut, um Medien anzuzapfen, die unerkannt ums uns herumlungern. Der geheimnisvolle Äther und Frequenzen, die als "krumme Wellen" bekannt sind und Botschaften transportieren, die zugleich freigeistig, aber auch gespenstisch sind. Über einem Glas Ektoplasma sinniere ich über statische Entladungen, elektrische Schwingungen, verwispernde Signale, dem verzerrten Gong eines durch Reflektionen in der Ionosphäre verbogenen Radiosenders.


Analog generierte Prüfungen mit unerhörten Botschaften

Als Musiker und Künstler will man sich natürlich einmischen, hineinmixen, störsendern und selber ein "Hallo Welt!" hinauspiepsen. Eine Prüfung generieren für sich und andere. "Hallo, ich bin deine Störung!" telegraphiere ich dann in den Äther, lausche dem Stöhnen der Gespenster und erschauere über die Lumiszenz der Tapetennähte, die im nächtlichen Zimmer unterm Dach (des besseren Empfangs wegen) grünlich schimmern und auf- und abschwellende Muster erkennen lassen. An der Wand siebenundreißig offen verbaute, mit hart aufgehängten Membranen versehene Lautsprecher, die Knistern und Knirschen, Knacksen und Knarzen und frikative Botschaften abstrahlen. Neulich hörte ich, ich bin da sehr sicher, "Kid, es ist noch Kuuuuchen im Kühlschrank", eine klagende Stimme aus dem Jenseits, die sich aber irrte. Es war kein Kuchen mehr da.

Field recording für Gespenster, doch mit dem Sterben der Radiosender auf den längeren Wellen, sterben auch diese. Viele statische Signale sind lokaler Natur, der Wlan-Router, der Handmixer der Nachbarn. Es wird nichts mehr an einen herangetragen. Auf Twitter vielleicht vereinzelte Geister-Bots, die niemand programmiert hat, die sich einst abgespalten haben wie Tumorgewebe eines umfangreicheren Programmcodes und nun in der Lallperiode ihres Spracherwerbs anleitungslos herumirren, Kekse versprechen, die keine sind. Informationsmüllhalden für Dada-Spiritisten der nächsten Generation.


 


Mittwoch, 5. Oktober 2022


Life is hard. And then... it get's harder



Supermarktjäger und -sammler haben in den letzten Monaten den ein oder anderen Schrecken verspürt. Meist unten am Regal, wo die ehemals kleinen Preise sind, von denen man aber wie bei länger nicht gesehenen Kindern aus der Verwandtschaft sagen musste, "Mensch, seid ihr groß geworden". Dingdong, die Inflation ist da. Manch einer kauft kein Rindersteak mehr, sondern nur noch Pilze, um den Proteinbedarf zu decken. Die nächsten quetschen ihren Kaffee aus selbstgesammelten Eicheln oder Zichoriegewächsen, nicht umsonst "die gemeine Wegwarte" genannt, ihres sperrigen Geschmacks wegen.

Wohl denen, die ihr eigenes Stück Land bewirtschaften, Tomaten und Zucchini ziehen, Bohnen, Erbsen und Kartoffeln. Selbstversorgung statt Supermarkt und ein bisschen Ruhe obendrein klingen toll, die neue Genügsamkeit statt lang geübter Wohlstandsuhlerei lockt immer mal wieder Menschen ins Abenteuer Überleben. Wie dieses Paar auf Vancouver Island in British Columbia, das "off the grid" und losgelöst in ihrer eigenen Wirtschaftszone lebt. Die Tänzerin Catherine und Wayne, ein Holzschnitzer, haben sich in 27 Jahren eine künstliche Insel geschaffen, ein amöbenartiges, Verzeihung, ausuferndes Gebilde mit zahlreichen "Scheinfüßen" auf schwimmenden ehemaligen Trägern einer Fischfarm. Das Ganze ist stabiler als es scheint, aber immer noch regelmäßiger Leiderfahrung ausgesetzt. Die Winter sind hart und die Stürme zerstörerisch.

"We just consider that storm damage as part of our life-style", ist die über die Jahre gewachsene, sehr sympathische Maxime der beiden. Was will man auch machen? Improvisieren und immer weitermachen. Tanzen auf der kleinen Tanzfläche vielleicht, Holz schnitzen im Atelier oder eben Gemüse züchten in den verteilten Gewächshäusern. Seltsamerweise halten sie keine Bienen, die ihnen wertvollen Algenhonig liefern könnten, aber da warten sie sicher nur auf Menschen aus dem Internet, die ihnen das erklären. Erstmals wurde ich in einer kurzen Doku im deutschen Fernsehen auf die beiden aufmerksam. Der kurze Beitrag stammte wohl aus demselben Drehmaterial, enthielt aber auch launige Bekenntnisse wie "Sometimes I just want to throw him overboard" oder "She's got plants everywhere. She's a dancer, she can move here, but I can hardly put my foot". Sieht bei denen wenigstens manchmal also auch nicht anders aus als bei anderen Paaren. (Ich persönlich kenne so etwas nur vom Hörensagen.)



Da ich von Beruf ja Nachahmer bin, habe ich umstandslos über so ein eigenes Inselprojekt nachgedacht. Auf dem Hudson vielleicht, dann könnte man am Wochenende vielleicht mal nach New York City (das ist eine große Stadt in den USA), um eine Ausstellung zu sehen oder ein Konzert zu besuchen oder irgendwo was essen gehen, denn meine Kochkünste sind nicht so groß. Als Deutscher habe ich allerdings das Prinzip "Sicherheitsbedenken" verinnerlicht, kann also nicht einfach loslegen, sondern muss zunächst über Jahre üben und alles durchdenken. Mein Drei-Schritte-Programm lautet daher: erstmal ein Gewächshaus bauen, dann auf dem Kanal vor dem Haus die Schwimmfähigkeit testen, dann erst Fischfarmen abtelefonieren. Ein Gewächshaus habe ich jetzt, das ist sogar recht charmant und wird mir ganzjährig Rosmarin und vertrocknete Sträucher bieten.

Im nächsten Schritt muss ich den Kanal besiedeln. Hier spielt ein Aspekt in meinen Plan, den auch Wayne aus dem Video angesprochen hat. Gärtner kennen ja den Spruch, die Leute sehen nur das Beet und nie den Spaten. Der verlockende Sparplan "Selbstversorgung" wird nämlich mit reichlich Arbeit gefüttert. Auch wenn man Catherine und Wayne abends auf ihrem kleinen Strand in der Sonne sitzen sieht, der Tag bis dahin, war wohl eine ziemliche Plackerei. Ständig muss etwas getan werden, geht etwas kaputt und muss repariert werden, spielt einem das Wetter einen Streich, geht das Geld zur Neige, während das Bilgenwasser steigt. Wayne zitiert seine Mutter, eine Flak-Schützin im zweiten Weltkrieg (wenn ich es richtig in Erinnerung habe), die ihm verriet: "Sunshine, life is hard. And then... it get's harder."

Lummerland macht Arbeit, könnte man sagen. Weshalb die beiden, Zeit für einen Schmunzler hier zum Schluss, auch keinen Platz für Ponys haben.


 


Dienstag, 27. September 2022


KI 37



Nach anfänglicher großer Begeisterung schlich sich doch schnell Skepsis in mein Verhältnis zu KI-generierten Bildern wie man sie nun überall im Internet sieht. Ein Zuckerwatteverhältnis: Man hat einen süßen Start, ist nach drei Bissen verklebt und fragt sich nach fünf leicht abgestossen, ob man den ganzen Rest wirklich noch aufessen muss. Die Resultate sind erstaunlich, beunruhigend auch, weil man sich fragt, woher die Maschine diese ganzen Einfälle hat und warum sie einen so gut spiegeln kann. Aber dann ist es wie in dieser Ecke der Kirmes, wo gleich nebem dem Zuckerwattestand dieser Typ mit der rotierenden Trommel steht, in die man ein Blatt Papier legt, Farbe dazu und schwupps ein sog. "Kunstwerk" in den Händen hält, das fortan an der Jugendzimmerwand vergammelt. Ein Effekt, der auf Verblüffung setzt und "schönen" Schein (immer im Auge des Betrachters), sich nach und nach und längerer Betrachtung aberindesallerdings als hohles Nichts enttarnt.



Zuletzt bat ich die Maschine, mir ein Fahrrad mit Bananensattel und Schwalbe-Bereifung zu malen. Und dann kommt die mit etwas zurück, das wie ein plumper Twitterwitz wirkt, wo Frauen ihre Männer mit einem Zettel in den Supermarkt schicken um darüber ablachen, daß der Gute sich am Regal nicht auskennt. Brüller! Jedenfalls hat diese künstliche "Intelligenz" zwar ein Lexikon milliardenfach verschlagworteter Einheiten zur Verfügung, blättert darin aber wie ein unbeholfenes Kind oder eine alkoholisierte Surrealistengruppe, die bewusstseinslos die Welt neu ordnen. Da kennt die Maschine 500 Worte für Schnee und 2000 Bilder für Bananen, muss aber angelernt werden wie ein Hund, der nach und nach begreift und repetiert, wenn er etwas "fein" gemacht hat. Bananensattel am Arsch der Taube!


 


Samstag, 17. September 2022


If we can't fix it - it ain't busted

"Today's world is one of impenetrable complexity and sophistication. But perhaps in our ever-accelerating advancement, we have left behind more than our ability to comprehend our machinery. Have we also left behind a whole culture of tinkering, fixing and maintaining the very devices that intimately facilitate and impact our everyday lives?"



"Du und deine Provisorien!" hieß ein möglicherweise genervter Ausspruch einer früheren Bekannten, wenn ich mal wieder geschickt, auch mutig und auf jeden Fall ungewöhnlich mit einem Weinkorken, einem halben Meter Paketschnur, einer handelsüblichen Umlaufrolle und zwei nur mäßig angerosteten Schrauben repariert hatte. "Geht doch!" war stets meine fürs Endergebnis doppelt unterstrichene, aufregungslos zurückgeflexte Antwort, während ich Hammer, Zange und Schraubendreher zurück in die Werkzeugkiste schubste.

Als Jean Tinguely des Heimhandwerks heilt man mit der Kraft der Eingebung, wer Details und gerade Kanten will, muss eben eine:n Ingenieur:in heiraten. Oder er sucht sich einen Arthur Gerstle, einen Mann mit einer Werkstatt, viel Geduld und noch mehr Know-how über das Wesen und den Kern der Mechanik. Er war Kameramann in Hollywood, ein Bastler und Mechaniker, der offenbar jede kaputte Maschine zum Laufen bringen konnte. Ein Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts auch, der 1906 geboren, noch Pferdekutschen kannte und die Entwicklung von Autos, Kühlschränken und Computer miterlebte. Er starb 1993. Sein Enkel hat nun aus Gegenständen seiner Werkstatt eine Installation gemacht, die Bilder aus dem begleitenden Buch gibt es hier.

Wir haben diese Fertigkeiten größtenteils verlernt. Unsere Maschinen sind nicht mehr zu reparieren, jedenfalls nicht so, daß dafür ein Weinkorken und eine alte Schraube reichen würden. Ihr Funktionieren halten sie vor uns verborgen, sie wollen kein Verständnis und wir haben es auch nicht. Und wenn es heißt, eßt nichts, was Großmutter nicht als Nahrungsmittel erkannt hätte, möchte ich anfügen, benutzt nichts, was Arthur Gerstle nicht hätte reparieren können.


 


Montag, 12. September 2022


Dance This Mess Around



In meiner weiteren Nähe steht einer dieser Hochbunker, von denen es in der Stadt so einige gibt und in denen meist Übungsräume für Musiker untergebracht sind. Davor gibt es eine Sitzgelegenheit, und manchmal mache ich dort Pause nach einer kleinen Wanderung oder einfach nur so, um den Verkehr der Ausfallstraße zu beobachten, Temposünder zu notieren und Atmosphäre aufzusaugen. Musik hört man dabei nicht, obwohl mein Rücken an den Bunker gedrückt ist. Aber da sind noch zwei, drei Meter Betonmauer zu den Proberäumen dazwischen. Manchmal kommen junge Leute mit zusammengemümmelten Zigaretten und billigen Gitarrenkoffern vorbeigeschlurft, fragen, ob ich etwa reinwolle, und ich sage, danke, nein, ich warte auf einen Kumpel, der hat den Schlüssel. Was natürlich gelogen ist. Ich will da nur sitzen und Atmo rauchen. Musik, das ist ja schon lange her.

An der Ecke sendet mir eine digitale Werbetafel ein sicher nicht zufälliges Signal. Man soll wieder in eine große Stadt in den USA reisen. Es sei Zeit dafür. Sie mache einen brandneu. Vorausgesetzt, sie schafft einen nicht. Das wird schwer, denn so gut wie zum Beispiel Jimi Hendrix spiele ich ja gar nicht Gitarre. Deshalb sitze ich auch vor den Proberäumen und nicht in einem drin. Jimi Hendrix aber zum Beispiel, so lernte ich in einer kürzlich auf Arte gezeigten Dokumentation, sei abseits der Bühne sehr schüchtern gewesen Das wiederum habe ich mit ihm gemein, das kann ein Anfang sein. Man darf sich schließlich nicht selbst klein machen, dafür sind doch andere da. Ein aufmunternder Lockruf hingegen erreicht mich fast zeitgleich aus Manhattan: "Hamburg is too small for you!" Das mag sein oder auch nicht, aber es ist ein Anstoß, überhaupt mal nachzudenken. Nicht, wo der nächste Hut liegt oder die nächste Heizung vielleicht. Sondern nach 500 Jahren Krisen und Pandemie nicht stillstehen, sitzen oder gar liegen. Sondern mal weitergehen. Immer weitermachen.

>>> Geräusch des Tages: Jay-Z feat. Alicia Keys, Empire State Of Mind


 


Sonntag, 4. September 2022


Schwebende Steine


Schwebender Stein I (Acryl, Tinte, Papier, 2022. 1000,- Mark)

Ich bin jetzt in eine neue Werkphase eingestiegen. "Schwebender Stein I" heißt mein Bild von dieser Woche. Es zeigt ein Element, das eigentlich schwerer ist als das ihn umgebende Element und dennoch in ihm zu schweben scheint. Ein Planet vielleicht im All, ein kalzifizierter Gedanke im Gedächtnis oder ein hartes Wort, das im Raum steht. Oder aber auch ein endloses, lichtloses Schwarz (eine besonders reflexionsarme Acryl-Tinte-Mischung), das etwas gebiert wie einen Eiterpickel, einen schmelzenden Camembert, einen neuen Stern oder ein glupschiges Auge, das durch einen Spalt in einer Holztür schaut. Eine ganze Note in einem Klangteppich aus doomig-drohnigem Schwarz.

"Wie kommen Sie nur immer auf diese Ideen?" werde ich als Künstler häufig gefragt. Ja, wer mag mir da den Pinsel geführt haben. Eine höhere Existenz vielleicht, eine von modrigen Pilzen überwucherte Erinnerung, der Klang eines Hundes, der in der Ferne bellt. Ich vermag das nicht zu entscheiden, ich sehe mich selbst als Werkzeug einer unergründlichen Imagination, eines Traums, in dem ich geträumt werde. Vielleicht war ich niemals da und lag doch ruhig wie ein Stein.