Einmal um... und die Taschen voller...

Ich würde ja behaupten, Garantien gibt es im Leben für gar nichts. Und wer auf dem Kiez unachtsam mit seiner Geldbörse umgeht, wird auch auf der Reeperbahn nach Zuneigung Sex lange suchen.
Noch eine Erkenntnis: Die kurzfristige Absichtserklärung, als Alleinreisender noch ein Stück von der Welt oder vorzugsweise einfach nur Sonne zu sehen, erfordert Entschlußkraft, Stamina im Nehmen ästhetischer Hotelzimmerhärten und mehr noch den furchtlosen Griff zum Portemonnaie - spätestens, wenn das böse Wort "Einzelzimmerzuschlag" fällt. Ein Zauderer wie ich eignet sich nicht mal mehr zu Last Minute, der bleibt gleich ganz zu Hause in der schönsten Stadt, wie die Einwohner hier zu jeder Jahreszeit behaupten. Mehr Brücken als Venedig! (Dafür hat Wuppertal mehr Treppen, wie ich in meinen ersten Jahren hier noch mutig einzuwerfen pflegte, unverständige Blicke erntend.) Ich könnte mir natürlich eine Expedition sponsern lassen, aber wie Neil Young betonte ("I don't sing for nobody/Makes me look like a joke"), steht das nicht jedem gleich gut zu Gesicht.

Auf dem Flohmarkt heute bei den Mädels vom Immenhof noch mal nach dem skurrilen Kinderbuch gesucht, das ich dort einst mit Frau Grey entdeckt, unverständlicherweise aber nicht gekauft hatte. Liebesmüh, file under: vergebens! So ist das mit Gelegenheiten, man ergreife sie beim Schopfe oder gar nicht, denn ein zweites Mal wird selten gefragt, egal mit welchen Scheinen man winkt.

Mein Vater lockt mit der Terrasse in der Stadt der Treppen, aber ich fürchte, er sucht bloß jemanden, der ihm den Rasen mäht. Es wäre aber andererseits schon die halbe Strecke bis Paris, um nur mal ein Beispiel für andere schöne Orte zu nennen. Die Stadt der Liebe lockt zwar nicht direkt mit Sex, wohl aber in der Foundation Cartier mit Rock'n'Roll. Mal sehen. Es sind ja noch ein paar Tage bis zum Harvest Moon (Youtube). Man kann schließlich vieles planen. Nur Garantien, die gibt es für nichts.

Homestory | 01:12h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
neo-bazi - Montag, 10. September 2007, 11:35
Nein, Garantie gibt es keine. Aber eine Terrasse ist was Schönes und Rasen bildet. Ich weiß, wovon ich rede. Nur Mut!

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saxanasnotizen.blogspot.com - Montag, 10. September 2007, 13:15
Befinde mich in der selben Verfassungssituation. Will eigentlich seit einem Jahr nach Lissabon. Fahre dann mal für einen Tag nach Bad Reichenhall, weil ich da jemanden besuchen musssssss. Soll ja noch warm sein in Portugal. Anderen rate ich aber immer auf jeden Fall zu fahren.

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polkadot - Montag, 10. September 2007, 15:04
lissabon, erst neulich im tv gesehen und still geseufzt, weil so schön auf den bildern. die haben ja sogar eine strassenbahn!

allerdings entschied auch ich mich gegen portugal und für münchen.na, haben ja auch ne strassenbahn.

also, nicht denselben fehler machen, herr kid!
auf in fremde, geheimnisvolle länder!
einfach doppelzimmer buchen und sagen, begleitung ist verstorben auf der anreise.

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kid37 - Montag, 10. September 2007, 15:25
Also Lissabon kann ich nur schwer empfehlen. Ich war aber gerade erst dort. Leider habe ich auch die Tram kaputtgemacht, da hat München zur Zeit tatsächlich mehr zu bieten. Ich wollte ja ans Meer, stellte aber fest, daß Schwimmen derzeit keine so ganz gute Idee ist.

Aber die Idee mit der frisch verstorbenen Begleitung ist in ihrer pragmatisch-genialen Schlichtheit sehr überzeugend! Das kann auch wieder nur einer Frau einfallen. Wahrscheinlich bekäme ich sogar jeden Tag ein extra Stück Schokokuchen.

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c17h19no3 - Montag, 10. September 2007, 15:37
mit zartbitter. schwarze herren, wahrlich. wahlweise mohn.

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polkadot - Montag, 10. September 2007, 15:42
eine bezaubernde vorstellung! kuchen und freundliche worte, jeden tag. fast wie in der cafeteria bei ikea.
(dann müssen sie wohl auch nach münchen fahren.
kultur, museen, und, wie meine mutter heute nicht versäumte, mich zu erinnern: die wiesn. da muss ich mich wohl ins dirndl neihungern ab jetzt)

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wimpernschlag - Montag, 10. September 2007, 18:01
wie wäre es denn
mit einer mottoreise, herr kid - z.b. 'wie weit komme ich ohne geld' (da helfen die bloggerdamenundherren sicherlich gern mit ;-) oder 'schlafen in sleep-ins' oder 'reisen mit dem hospitality club'? auch das reisen mit frachtschiffen bringt ganz neue erfahrungen... um die anschließende (oder gleichzeitige) berichterstattung müssen wir ja nicht betteln, oder? :-)

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kid37 - Montag, 10. September 2007, 23:35
Es wäre eine interessante Herausforderung zu sehen, ob ich mit meiner sprichwörtlich bewölkten Partylaune ein Bierzelt auf dem Oktoberfest in eine schweigende Trauergemeinde verwandeln kann.

Die Couchsurfing-Tour hat ja Frau Diagonale bereits vorgeschlagen. Klang ganz interessant, bis ich die wahren Absichten erfuhr. Ich lese ja gerade portionsweise in The Hell Fire Touring Club, da bekommt man einen Vorgeschmack. Und ordentlich rum.

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frau klugscheisser - Dienstag, 11. September 2007, 00:53
Bloggertourismus, le derniercri! Und wenn Sie tatsächlich in der bayrischen Hauptstadt (Tram statt Transrapid) nächtigen wollen, wissen Sie ja, wo Sie klingeln können.

[Im "kondolieren" hab' ich jetzt ungewollte Übung]

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lady grey - Montag, 10. September 2007, 20:13
Tigerfett!
Ich versteh auch nicht, warum wir das sensationelle Buch seinerzeit wieder zurückgelegt haben. Es gab so viel zu entdecken! Sehr ärgerlich. Bin auch seitdem immer auf der Suche ...
(Bytheway: Der Link zu mir ist versehentlich eine Café-Unterabteilung, ein Separee sozusagen, zuviel der Ehre ...)

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kid37 - Montag, 10. September 2007, 23:37
Unverzeihlich. Zumal, wenn man über die weiteren Bedeutungen nachdenkt. Ein ganz erstaunliches Buch, wenn auch politisch möglicherweise nicht ganz korrekt. (Link repariert, Merci. Die Eingemeindung wollte ich mir gar nicht anmaßen.)

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