1237 Tage. Heute in der Fabrik wieder Zitronenpressen. Etwas geht noch raus. Vielleicht, wenn man den Fuß draufstellt. Morgens aufwachen und denken, man sei bereit, ein Lied wie "Like A Rolling Stone" zu schreiben. Abends reicht es gerade noch zum "didn't you?"
Vor dem Fenster an meinem Platz am Brennofen brütet ein Saatkrähenpaar. Heute ducken sie sich tief und schwarz und müde mit leicht ausgebreiteten Schwingen über das Nest. Heute gibt es Regen.
Heute bietet man, zum Dank für die geleistete Sonderarbeit, weitere Sonderarbeiten an. Ich muß, ja muß, noch dankender danken, kurz vor dem Abdanken. Der Vorarbeiter, ein im Grunde netter Kerl, sieht es mit Kümmernis. Ich weise auf meinen Batteriestandsanzeiger. Wir werden nachspielen lassen.
Draußen tropfen die Bäume. Ich ziehe die Schultern hoch, schwingenlos, ein gerupftes Tier, dem ein einzelner Wasserfaden in den Nacken kriecht. Am Bahnhof ein Feuerwehreinsatz, ich gehe zu Fuß, was mir fehlt, ist nur eine Pinguinhaut.
Die geschnürten Pakete zu Hause sind dabei, sich langsam zu lösen. Aus den brüchigen Falten der Kartons quillt der Immobilienteil. Vielleicht, denke ich, ist es das Beste, wir rücken zusammen. Die Krähen, die schwarzen, und ich.
^[edit: AUSCHWITZ mit einem s - natürlich. Und das mir. Und das hier. ]
'Das Krächzen der
ist auch ein Stück -
dumm sein und Arbeit haben:
das ist das Glück'
...
(Dr.Benn)
und das mit bundesweit klicken auch.
ich drück die daumen ... Ihnen und mir.
"Im Winter ist meine Geliebte
ein Baum unter Bäumen und lädt
die glückverlassenen Krähen
ein in ihr schönes Geäst."
(aus: nebelland von ingeborg bachmann)