Es scheint die Art von Symbiose, die mir sehr ideal erscheint. Diese gegenseitig sich befruchtenden, engen, aber nicht konkurrierenden Künstlerbeziehungen, die über das Klischee von Maler/Modell oder allgemein Künstler/Muse hinausgehen.
Mïrka Lugosi ist die Lebensgefährtin meines Lieblingsfotografen (wenn man das in dieser Eindeutigkeit so sagen kann) Gilles Berquet. Die beiden leben zusammen in einer mittelgroßen Wohnung in Paris und machen gemeinsam ihre schmutzigen Sachen,
u. a. das kleinformatige und umso elegantere Fetischmagazin Maniac (bislang acht Ausgaben). Sie ist häufig Modell in Berquets Bildern, hat sich aber auch selbst als recht interessante Illustratorin und Malerin behauptet. Gemeinsam haben die beiden 2002 ein Buch veröffentlicht: Défence d'Ouvrier. Nun legt Mlle Lugosi nach mit ihrem schmalen Band Mademoiselle.
Hocherotische, pronografische Zeichnungen und frivole Illustrationen, übermalte Fotos (von Gilles Berquet) aus dem weitgesteckten Umfeld surrealer, morbider Gothic-, SM- und Fetish-Kultur - irgendwo zwischen Hans Bellmer,
Man Ray und, öh, Gilles Berquet. Anregend, humorvoll, morbide - ein echter Spaß für Auge und Hose.
Ach ja. Ich habe ein Foto von ihr in Ringelstrümpfen. Ein Grund mehr, Gilles Berquet zu beneiden bewundern.
(Mïrka Lugosi. Mademoiselle. Last Gasp, 2005.)
(Bei Last Gasp kann man fast blind kaufen: Für dieses Jahr sind dort noch angekündigt: Liz McGrath (endlich!) und Camille Rose Garcia. Falls jemand noch Weihnachtsgeschenke sucht.)
Genau darum ging es mir seinerzeit, als wir uns hinter den Kulissen etwas gezankt hatten. Sinngemäß schrieb ich Ihnen etwas Ähnliches, aber das ging wohl im Zorn unter.
Da wir gerade so übereinstimmen: Sie hatten recht, vor so einem halben Jahr ungefähr.
Diese Arbeit-Leben-Symbiosen sind selten, denke ich - und funktionieren im schönen Schein distanzierter Rezeption möglicherweise wunderbarer als im Alltag. Wer ist schon immer dabei?
Nette Vorstellung aber.
Und nach besonderer Vereinbarung.
Ansonsten weist Ihr Blog-Wochenplan aber noch einige Lücken auf. Ich würde daher anregen, die Bücherthemen Ihrer ex-libris-Rubrik nur noch dienstags abzufeiern und samstags Radau zu machen. Das würde dem Leserbedürfnis nach klareren Strukturen doch erheblich entgegenkommen, oder?
Ich habe leider häufiger recht, als mir manchmal lieb ist.
Vermutlich bin ich seinerzeit in einen anderen Film bei Ihnen hineingeraten, weshalb vielleicht manche Reaktion so heftig ausfiel
(Ist Ihre Neugier nun befriedigt, Herr Mark? Es war, nebenbei bemerkt, eine Sprechstunde nach besonderer Vereinbarung, da gibt's so eine Behandlung extra, wie bei Privatpatienten. Beachten Sie aber bitte, dass Dr. Frankenkid ebenfalls mit 3,4-fachem Satz abrechnet.)