The Kid-Files



"Denkt denn niemand an die Kinder?" heißt es ja oft. Kim Smith hat es getan. Rechtzeitig zum heutigen Start der 11. Staffel der von zwei, drei Leuten gemochten US-amerikanischen Mystery-RomCom "Akte X", zeigt uns Earth Children Are Weird ein Abenteuer aus der Kindheit vom (Alb-)Traumpaar Mulder und Scully (Teaser).

Beim wagemutigen Campingtrip in den eigenen Hinterhof begegnet Mulder mysteriösen Schatten, die die besserwisserische Little-Miss-Know-it-all und spätere Einser-Abiturientin Scully gleich meint, ERKLÄREN zu können... man rollt mit den Augen, denn manche Dinge ändern sich halt nicht - auch wenn sie soooo 90er sind, wie manche mit abgespreizten kleinen Finger meinen.

Zum Glück gibt es so charmant illustrierte kleine Bücher wie dieses, die schon die Kleinsten subversiv darauf aufmerksam machen, daß alles immer auch immer ganz anders sein könnte. Oder doch nicht?

Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen, also im eigenen Hinterhof vielleicht. Such da, wo du mit dem Besen kehrst, heißt es. Zurecht.

(Kim Smith (Illus.). The X-Files: Earth Children Are Weird. New York, London: Penguin Random House, 2017.)

Ex Libris | 22:59h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
mark793 - Freitag, 5. Januar 2018, 12:31
Dieses "sooo 90er"-Verdikt scheint ja schwer an Ihnen zu nagen. Gut, die Serie lief auf Pro 7 und hatte daher nicht den exklusiven Flair einer Netflix-gestreamten Premium-Flimmerware, aber mir erscheinen die X-Files jedenfalls viel zeitloser als sagenwirmal "Eine schrecklich nette Familie". DIE ist sooowasvon Neunziger.

A propos Serien: Bin auf Youtube mit Umweg über den Soundtrack-Komponisten von "Game of Thrones" auf "Person of Interest" gestoßen. Könnte für Berufsparanoiker wie unsereins auch interessant sein, haben Sie das mal angecheckt?

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kid37 - Freitag, 5. Januar 2018, 13:48
Ein Zitat, das vor ein paar Jahren einiges für mich auf den Punkt brachte. Die Ignoranz in der Werbebranche, ein persönlicher Verrat und die Botschaft an mich dahinter. Ich habe es für mich noch nicht in Form gebracht, man könnte ein Buch darüber bloggen.

PoI kenne ich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher. Gerade bei Serien (also Dinge, in die man viel Zeit investiert) hängt vieles, mehr noch als das Thema, mit der Sympathie für die Hauptcharaktere zusammen. Wehsalb ich manche Groß-Ereignisse gar nicht kenne (GoT etwa) und dafür manchen Trash oder sagen wir mediokren Quatsch mag. Derzeit erhole ich mich ja immer noch von Twin Peaks - The Return (worüber man ja sogar zwei Bücher bloggen könnte) und muß zudem gerade atemlos Schnipseln der brandheißneuen Staffel von X-Files hinterherangeln. Aber ich halte mal ein Auge auf dieses PoI.

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mark793 - Freitag, 5. Januar 2018, 14:34
Die "Twin Peaks"-Fortsetzung, da sagen Sie was. Hatte ja nach vier Folgen erst mal Pause gemacht und wollte den Rest eventuell zwischen den Jahren verkonsumieren. Hat sich aber nicht ergeben, mal sehen, wann wir das nachholen. Das guckt man ja nicht einfach so mal weg.

Was "PoI" angeht, hätte ich auch nicht unbedingt drauf gewettet, dass das was für Sie ist. Das Thema Regierungsverschwörung/Überwachungsparanoia ist sicher die dominantere Ingredienz als die Beziehungkiste der Protagonisten, die sicher nicht an die Tiefe und Komplexität der Scully-Mulder-Konstellation heranreicht. Anderseits ist grad das Thema Künstliche Intelligenz mit allen daran hängenden moralischen Implikationen etwas, was auch meine Timeline im real life umtreibt (meine Frau organisiert grad ein Roundtable zum Thema, wie KI ihre Branche umkrempelt). Von daher denke ich, ich werde der Serie eine Chance geben. Allerdings eher auf DVD, denn um auf RTL zu gucken, müsste ich erst ein Kabel vom Router im Arbeitszimmer durch die Decke ins Wohnzimmer zum Fernseher bohren.

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kid37 - Freitag, 5. Januar 2018, 15:45
Nanu, kein Sat/Kabel? Aber die ganzen schönen... äh... Sendungen. Twin Peaks würde ich jetzt gerne noch mal sehen. Ein bißchen Abstand. Da falten sich ja noch mal die ganzen Querbezüge auf.

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mark793 - Freitag, 5. Januar 2018, 15:57
Den Kabelanschluss hatte der Vermieter damals vergessen als er das Obergeschoss mit Dachstuhl zur Maisonettewohnung umbaute. Dafür hatte er uns einen DVB-T-Reciever gestellt, der für so Weniggucker wie uns völlig ausreichte. Zwischenzeitlich wurde bekanntlich auf DVB-T2 umgestellt, was uns nicht überzeugte, und für die Schüssel reichte der Bedarf auch nicht. Dann ergab es sich, dass die Telekom den Telefonanschluss auf VoIP umstellte, und bei der Gelelegenheit haben wir dann das Entertain-TV-Paket gebucht und den Receiver gekauft, aber nicht daran gedacht, den Techniker einzubestellen, der den Router im Arbeitszimmer mit dem Fernseher/Receiver im Wohnzimmer am völlig anderen Ende der Zwei-Etagenwohnung pofessionell verbindet. Dieser Tage war der polnische Universalschrauber unseres Vermieters da und sagte zu der Angelegenheit nur "Hmmm, schwierig." Sieht also so aus, als würden wir auch in naher Zukunft nicht fernsehsüchtig werden.

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