Samstag, 3. Februar 2018


Dansen & Jansen



Oft werde ich nach dem Geheimnis meiner beachtlichen und bis ins hohe Alter bewahrten Fitness und Beweglichkeit gefragt. Nun, sage ich. Die Antwort ist ganz einfach: Tanzen hält jung! Morgens noch vor dem Wachwerden springe ich wie ein junges, leichtbekleidetes Reh zu Charles Mingus durch meine weitläufigen Räumlichkeiten (meist durch die lange Eingangshalle und den Spiegelsaal bis hinunter zum kleinen Jazzkeller, den ich mir unter Treppe eingerichtet habe), was ungefähr so aussieht wie in diesem kurzen Mitschnitt.

Dann bin ich matt. Zur Entpulsung höre ich dann elektronische Teppichklänge wie die beiden Alben von Steve Jansen, der mit seinem berühmteren Bruder früher mal in der Band Japan spielte. Japan gefielen mir nie richtig, Stichwort "prätentiös", aber diese Soloprojekte sind ganz interessant. Auf "Slope" gibt es sogar unerwartete Ausflüge in Sumpfbluesregionen, dazu eine Sammlung hübscher Papiermodelle alter analoger Synthesizer auf dem Klappcover. Also Kunst. "The Extinct Suite" wiederum hat Anklänge an Nils Pettar Molvaers "Khmer", und ich hoffe, für den Vergleich springt mir jetzt keiner ins Genick. Nur, um mal eine grobe Spur auszulegen.

Vom Titelstück gibt es auch ein atmosphärisches Video mit Animationen der Künstlerin Anna Malina, die überhaupt ganz bezauberndes Zeug aus Filmschnipseln und Dunkelkammerarbeiten macht und, wenn ich es richtig sehe, aus Wuppertal stammt. Das Video zum dronigen "The Extinct Suite" gibt es hier. Aber erst Hausarbeit erledigen, danach ist man zu tiefenentspannt und aller Schweiß getrocknet. (Tränen auch.)

Radau | von kid37 um 18:44h | 15 mal Zuspruch | Kondolieren | Link