
Mittwoch, 28. Mai 2008
Es ist nicht, was man mitnimmt. Es ist, was man zurückläßt.

Dienstag, 27. Mai 2008

Nein wirklich, es muß nicht immer das Spektakel sein. Grauer ist es, kühler Wind, wie eine Hand, die sich von hinten unter das Hemd schiebt. Sachte, tastend, nicht unfreundlich. Aus dem Stadtteil der Arbeitertristesse in den Stadtteil, in dem die Kinder aussehen wie auf einer Schokoladenverpackung. Sie haben viel Milch im Gesicht und ein wenig dieser bronzenen Tönung der Insel-Wochenenden. Oder endlosen Stunden im Optimist. Stille liegt über dem Wasser. Wir hören kein Geschrei.

Die Kleinen ziehen die Großen, das scheinbar so Unscheinbare treibt mich voran. Das langsame, quälende, schmerzhafte Lösen, irgendwo zerrt ein schmutziges Tau über den Grund. Schrappt ein Anker, eine rostige Kette, muß man weiter, stetig gezogen, unverdrossene Schlepper - und ein Wollen, kein Zagen, die Neugier am Bug, eine ganz schmale Nase in einem frischeren Wind. Ich will nichts hören, nichts sehen, nichts wissen. Vor allem nichts wissen. Nur atmen, die Luft spüren, die Ruhe weit fort vom Gekreisch.

Montag, 26. Mai 2008
Bei Kaffee.Satz, so scheint es, bin ich der Mann für Hände und Trunk.
So bilden sich Bilder.
Hat Spaß gemacht. Merci, Herr Paulsen.

Sonntag, 25. Mai 2008
Während der Eurovision-Song-Contest schaurige akustische Schatten wirft und parallel dazu auf der Reeperbahn prösterchenenthemmt mit Glitzerkram getänzelt wird, bleibe ich milde, setze mir die Elvis-Costello-Gedächtnisbrille auf und versuche mich beim Karaoke.
Ehrlich gesagt, trifft es die Stimmung auch besser.
Sometimes I wish I could stop you from talking, when I hear the silly things that you say.
Der Rest ist ja gesagt.


Die warmen Tage. Die fragilen Tage. Morgens Schuh an Schuh in der U-Bahn, Schritt für Schritt neue Schritte wagen. Mittags mit den Kollegen scherzen, entlang der Ränder eines Extrakuchenstücks. Einen Schulterschlag. Abends bleibt der Fensterblick, ein nur leises böses Wort. Wie fern der fremde Trubel ist, wenn das Wasser ruht. Man muß sich selber wollen, sich selbst verzeihen und Stück für Stück zusammenschrauben. Stück für Stück.

Freitag, 23. Mai 2008
Der Werbung und der Erweiterung menschlichen Bewußtseins halber möchte ich kurz auf eine wichtige Information bei Herrn Paulsen verlinken. Es wird eine sportliche Herausforderung für Mensch & Material, wo am Ende wie so oft im Leben nicht Tempo, sondern Zähigkeit und Ausdauer den Genuß davontragen werden.
Dort, wo noch Menschen und keine Maschinen lesen, wird es auch ausgezeichnetes Essen geben. Sonntag, 25. Mai. Einlaß ab 10.00 Uhr, rechtzeitig zum Gottesdienst.

Donnerstag, 22. Mai 2008
Ich glaube zwar, daß Menschen sich lieber mit Energiebolzen identifizieren, aber ich finde auch Traurigkeit sehr unterhaltend.
(Karin Duve in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 10.5.2008.)

Mittwoch, 21. Mai 2008
Den Vollmond auf der Fußspitze tänzeln lassen, dann mit einem Kick hinaus. Atmen bis zum Herzstillstand. Genug gegretelt: Wie von kecken Ameisen gesammelt, entdeckt man mehr wunderbare Schätze als in einen Picknickkorb passen. Aus manchen dunklen Wäldern will man eben gar nicht mehr heraus. A collection of Things Wonderous, Curious and Beautiful: Darkened Forest
Alles wird wundervoll.
