Samstag, 23. April 2005


ganzschönlink

Haha, Wette gewonnen. Das Bier zahlen also Sie.

Tentakel | von kid37 um 15:23h | ein Zuspruch | Kondolieren | Link

 



Marienkult

Ich kenne/lese Blogs seit etwas über drei Jahren. Mittlerweile glaube ich, daß es im Bloggerland zyklische Ereignisse gibt. Alle Jahre wieder gibt es diese Erscheinung, den Identitätsskandal.

Auffälligerweise stets kurz vor größeren Bloggertreffen...

[Nachtrag: Frau Lisa9 hat einen bezaubernd illustrierten Beitrag zu diesem blogbewegenden Thema verfaßt. Ich bin völlig hingerissen.]


 


Samstag, 23. April 2005


Oh, Trienna!

The images say:
This is what human beings are capable of doing -
may volunteer to do, enthusiastically, self-righteously.
Don't forget.

(Susan Sontag. Regarding the Pain of Others. 2003.)


Letzte Woche wurde die dritte Triennale der Photographie in Hamburg eröffnet. Letzte Woche drängelte sich daher wieder geballte Feuilleton-Prominenz und die jeunesse dorée der Kunstszene auf der Vernissage. Stundenlange Reden und Dankbezeugungen in stickiger Luft sind allerdings nicht mehr so mein Ding, daher werde ich mir die Munckácsi-Ausstellung in den Deichtorhallen lieber in Ruhe anschauen. Die Stills von Hans Hansen und natürlich die Robert Capa-Ausstellung, die heute begann, stehen ebenfalls auf dem Programm.
Bei Robert Morat läuft noch Enver Hirsch, daneben gibt es in zahlreichen weiteren Galerien dies und das zu entdecken. Vlad z.B. bei Levy oder die Hommage an die Schwarzweißfotografie von Grauwert. Gegen Ende der Triennale findet auch der Jahreskongreß des BFF mit Symposien und Ausstellungen statt. Foto satt also, an diesem Tisch finden alle Platz.

(3. Triennale der Photographie in Hamburg, bis 19. Juni 2005. Katalog kostet 10 Euro, Booklet mit allen Ausstellungen und Terminen gratis.)

Flanieren | von kid37 um 01:24h | ein Zuspruch | Kondolieren | Link

 


Donnerstag, 21. April 2005


Enthemmung jetzt!

Wenn man morgens im Radio statt "NDR Info" die Worte "Endlich ein Ufo" hört, dann ist es tatsächlich an der Zeit, über das Thema "Nachtschlaf" nachzudenken. Vielleicht muß ich mich aber auch einfach mal richtig enthemmen. Schließlich ist Frühling, und man könnte zum Beispiel barfuß bloggen. Besser aber ist Exorzismus. Mit Klangrasseln bewaffnet durch die Ecken ziehen, ein bißchen Weihrauch wabern lassen und alle dunklen Raben der Erinnerung durchs offene Fenster treiben.

Dann weicht das Gekrächze tosender Stille. Tödlich oder wie ein Meereswogen, wer weiß das schon. In die Stille hinein bohrt sich nur noch eins: Kein Schreien, kein Stöhnen, nur das Ticken einer alten Küchenuhr.


 


Mittwoch, 20. April 2005


Bröckchenweise Agonie

# Leute, die sich für jede Dummheit, für jedes bequeme "ich kann nicht" gleich eine eigene Kirche bauen. Sozusagen die Sünde zum Ideal erheben; Prahler, die voller Stolz sich noch brüsten. Auch eine Form von Superbia.

# Bei der nächsten Person, die vaterlos aufgewachsen ist und mir erklärt, daß sie diesen "ja nie vermißt" habe, verlasse ich sogleich rückwärts wieder die Wohnung. Notfalls lasse ich Mütze und Schal zurück.

# Man stellt es immer wieder fest: Leute, die sich selbst als "tolerant" bezeichnen, sind häufig die schärfsten Dogmatiker.

# Gilt für fast alles. Leute, die von "Freiheit" faseln und die Wohnung verriegeln, wenn die anderen gehen wollen.

# Heilslehrenverkäufer, die anderen "schärferes Nachdenken" ("Erwachet!") nahelegen und bei Gegenwind weinen oder gleich den großen Knüppel rausholen. Faschokeule ist auch immer gut. Oder "Spießer". In solchen Augen oftmals noch der schlimmere Vorwurf.

# Ich habe natürlich den Vorteil, einen Platz in der Vorhölle sicher zu haben. Bausparvertrag brauche ich also nicht.

# Im Zoo immer von links nach rechts laufen, um die Tiere zu foppen.

# Grübelsex. Ich mach's die ganze Nacht.

# Bei Diskussionen immer noch ein Förmchen oder Schüppchen im Ärmel haben, um dem anderen eins übern Kopf hauen zu können. Notfalls halt mit Sand werfen.

# ...

# Mal schlafen gehen.


 


Dienstag, 19. April 2005


Habemus Ratzinger

Da nehmt doch lieber mich.


 



Ein morbid-verzücktes Blümchen

"Like no other girl did before..."

Herr Nase hat da sehr schöne Blumen gefunden. Merci!

(Emilie Simon, "Flowers")


 


Montag, 18. April 2005


Scharfbefreit

Am Wochenende mußte ich meinem opulent sich verbreitenden Basilikum beim Wachsen zuschauen, deshalb kam ich mal wieder zu nichts. Jedenfalls nicht zum Bloggen. Dafür gab es leckere Sachen aus dem Wok, 'chön 'charf auch. (Wenngleich mir Frauen wieder beweisen mußten, daß sie es selbstredend noch schärfer draufhaben. Nun gut, als wohlerzogener Mensch gönnt man anderen gerne die kleinen Triumphe. Die kleinen.)


Die Bucherwerbungen der letzten Zeit verharren jedoch immer noch in devot-bettelnder "Lies mich bitte"-Haltung. Immerhin konnte mich Joachim Lottmanns Die Jugend von heute mit der ein oder anderen scharfzüngigen Beobachtung erfreuen. Jetzt wartet gerade der sehr hübsch aufgemachte Band über Claire Goll, Femme fatale des Expressionismus, mit wilden Gedichten und unzüchtigen Bildern auf mich. Dicht gefolgt in der Warteschleife von Leo Navratils Art Brut und Psychiatrie, über das sich sicher ein eigener Beitrag lohnt. (Ich wollte ja auch immer noch berichten, wie Frau Sonne und ich letztes Jahr durch die Wiener Irrenanstalt flanierten. Ein hochinteressanter Ort.)

Unzüchtige Bilder hatten dann auch die "Mädels vom Immenhof" für mich. Heidi Brühl fand ich als Kind ja richtig toll, aber dies nur nebenbei. Am Immenhof gibt es in Hamburg ab und an einen schönen Flohmarkt, auf dem auch immer wieder hübsche Fundstücke aus den 20er/30er-Jahren auftauchen. Meine Garderobe stammt von dort, und nun auch diese höchst aparten Fotografien unserer Großeltern.
Fast so anregend wie triebhaftem Basilikum beim Wachsen zuzuschauen. Ehrlich wahr.


 


Donnerstag, 14. April 2005


Gutes Bloggen, Schlechtes Bloggen

Als einfacher, aber auch eitler A-Z-Blogger möchte ich heute den Blick auf die Seifenoper von Frau Wortschnittchen lenken, die das ewige Ringen um Gut und Böse in der Blogwelt mit Sex, Intrigen und Serienmord anreichert und - best of all - mit Ringelstrümpfen.