Freitag, 15. Januar 2010


Punkt für Punkt






Als ich noch recht jung war, so mit schwarz gefärbten Robert-Smith-Zauseln und düster umflorten Zügen, war ich ja Fan von Xmal Deutschland, wahrscheinlich einer von 3-en in Deutschland, wahnsinnig bekannt waren die jedenfalls, anders als in Großbritannien, hierzulande nicht.

Die Sängerin Anja Huwe hat sich dann irgendwann wieder der Kunst zugewandt, Punkte setzt sie, viel Simultankontrastiges und immer abstrakt. Normalerweise nicht so ganz mein Ding, aber der Abend war recht vergnüglich, großer Bahnhof, viel Gebrumm, Manuela Rickers habe ich, glaube ich, gesehen, die früher Gitarre bei Xmal Deutschland spielte. Es sind ja auch Klassentreffen nach all diesen Jahren. Huwes Bilder haben so etwas hübsch fluroeszierendes, diese bunten Punkte schwingen wie ein Teller Smarties, auf den man zu lange geschaut hat. Vielleicht ist es auch die Müdigkeit in den Augen, und dann hat es natürlich auch etwas Dekoratives. Aber die doch recht großen Tableaus haben eine sinnliche Wirkung, nur haben bloß wenige ein Zimmer dafür.

Zurück durch die Kälte, daheim hat sich unter meiner Spüle Wasser gesammelt. Die Abenteuer nächtlicher Heimarbeit. Das große Still- und Trockenlegen, Abwasserrohre neu verbinden, die Dinge durchgängig ,machen. Und immer im Fluß.

(Anja Huwe. "Listen To The Pictures". Im Westwerk, Hamburg, bis zum 24. Januar 2010.)

>>> Interview mit Anja Huwe von 2005.