Montag, 10. Mai 2004


Tu felix Austria



Folgende Überlegung. Wenn es 500 m von meinem Haus schon recht nett ist,
wie angenehm muß es dann erst so ca. 1000 km weit weg sein? Eben.

Also, so geht es nicht weiter. Ich muss mal ein paar Tage hier raus.
Ein wenig Sonne tanken.

Looks like rain, though.

Haus wird gehütet, Enten gefüttert. Melde mich aus dem Terminal Pub.


 



Heute hier, morgen fort

"Außerdem schien der einzige Weg, die Vergangenheit zu exorzieren, darin zu liegen, eine neue zu beginnen."
(Tomi Ungerer. Heute hier, morgen fort . 1983.)

Vielleicht vergesse ich nur langsamer als andere. Vielleicht bilde ich mir auch nur etwas ein, um mir die Schwäche nicht eingestehen zu müssen. Um das Schäbige erhabener zu machen. Wenn einem nichts geblieben ist außer einer drückenden Vergangenheit, ist dies ja immer noch besser als wenn einem überhaupt nichts mehr geblieben ist. Ex negativo.
Auch dieses Pathos bitte ich mir nachzusehen.

De profundis. "From the depths of the ocean..." (Joy Division). Nein. Besser nicht. All systems up and running.

Der Moment, ein paar Tage später, als ich ihre Narben sah. Den kann keiner nachvollziehen und muß es auch nicht. "Ich habe alles im Griff." Sicher doch.
Für ihre Freunde war alles normal.
"Ist das bei euch etwa immer noch ein Thema?" Geil. Plötzlich aufwachen und merken, man ist nicht nur im falschen Film, sondern auch im falschen Kino.

All systems up and running. Komische Einbrüche in letzter Zeit. Phasen offensichtlich. "Was haben Sie denn da auf dem Rücken?"
Oh. Das wußte ich gar nicht. Nein, keine Messerstecherei. Ich verlasse ja kaum das Haus.
"Aha. Gut, Sie können sich wieder anziehen."

Verhüllen. Das ist es wohl. Gut verhüllt. Mehr nicht, aber immerhin. All systems up and running. War nur eine Phase. Denn heute bin ich hier, und morgen bin ich fort.

Fuck you.