So, ich stelle fest, daß hier in unserer Kuschel-Community zu selten wirklich ernste Themen behandelt werden.
Neulich sah ich Pedro Almodóvars "Sprich mit ihr - Hable con ella". (Zwei Männer freunden sich im Krankenhaus an, als ihre Freundinnen durch einen Unfall ins Koma fallen. Als die eine schwanger wird, gerät deren Freund in große Bedrängnis.) Beim Blättern im Presseheft stieß ich auf eine interessante Geschichte, die Almodóvar zu seinen Quellen für diesen Film zählt.
Ich schalt' schon mal mein Handy aus.
"In Rumänien fühlte sich der junge Nachtwächter eines Leichenschauhauses zu einem toten Mädchen hingezogen. Die Einsamkeit des Todes und die Einsamkeit der Nacht münden in "zu viel Einsamkeit", weshalb der Wächter seiner Sehnsucht nachgibt und mit der attraktiven Leiche schläft. Die folgenden Ereignisse sind eines jener Wunder menschlicher Natur, die der Papst wohl nicht allzu sehr schätzen dürfte. Als Reaktion auf die amouröse Belästigung erwacht das Mädchen wieder zu Leben, da sie an einer Art Katalepsie litt und nur scheintot war. [...] Obwohl die Familie des wiedererweckten Mädchens dem Vergewaltiger dankbar war, konnten sie ihn nicht vor dem Gefängnis bewahren. Sie brachten ihm Lebensmittelpakete und beschafften ihm einen Anwalt. Die ungewöhnliche Situation führte zu einem kuriosen Dilemma: Vor dem Gesetz war der Junge nur ein Vergewaltiger, aber nach Ansicht der Familie, die sich von ihren Gefühlen hinreißen ließ, hat der Junge die Tochter wiederbelebt. Es war von Anfang an eine wunderbare Geschichte, die mich rundum inspiriert hat, einschließlich des "moralischen Dilemmas", das auch in Sprich mit ihr - Hable con ella vorkommt." (P.A.)
Ihre Filmidee finde ich aber auch sehr schön. Ich weiß nicht, ob es die richtige Idee für Almodóvar wäre, hat eher was französisches (wenn da mal nicht so viel geredet würde). Ach was, am besten, wir machen es gleich selbst.
nur man spricht nicht darüber.
Evita soll ja auch von mehreren Soldaten nach ihrem Tod
geschändet worden sein..
Allerdings auf Anordnung.
Der Tod löst bei den meisten von uns einen anerzogenen Ekel aus.
In vielen Kulturen, auch früher bei uns,
wurden Tote in der Wohnung aufgebahrt,
damit genügend Zeit bleibt, sich zu verabschieden.
(neuerdings ja auch wieder hier, fällt mir ein, siehe Fliege)
Die Liebe mit dem Tod...
heißes Eisen?
Ich weiß nicht.
Es hat für mich auch nichts perverses .
Kinderschänder sind pervers für mich,
da wird die Grenze überschritten.
Der Gedanke kommt,
ob nicht Mancher das gleiche fühlt,
wenn er mit seinem starren Partner
Liebe macht. Also ist diese Vorliebe in vielen verborgen?
Handy ist wieder angeschaltet...
;O)
...
Handy ist wieder angeschaltet...
Das ist gut. Es ist mir immer wichtig, einen direkten Draht "nach oben" zu haben ;-).
Heute ist so ein Tag, glaube ich.
..ein Freund erklärte mich für total bescheuert,
als ich mir in Nice zuerst den Friedhof anschauen wollte, und anschließend erst ins Negressco zum petit dejeuner ... aber am frühen Morgen kurz vor der großen Hitze .. einfach nur ... göttlich.. mit Blick zum Meer...
ich bin bescheuert, aber ich bin es gerne...
:O)
Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr dieses Thema polarisiert. Ich kann diese "Abwehr" gar nicht so nachvollziehen. Aber sie ist wirklich bei vielen Leuten vorhanden. Sie hingegen gehen ja mit der Kamera auf Friedhöfe, das kann also nicht wirklich stark bei Ihnen verankert sein. Ich kenne Menschen, die "zucken" schon beim bloßen Wort zusammen.
Tja. Immerhin etwas, das sicher ist. Sollte doch eigentlich beruhigend sein oder?