Der gefundene Satz, 32

"Diese Verzweiflung. Die muß doch für etwas gut sein. Es gibt so verdammt viel davon."

(René Pollesch, Heidi Hoh II: Heidi Hoh arbeitet hier nicht mehr. 2000.)

Ex Libris | 13:21h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
burnster - Montag, 29. Mai 2006, 13:56
"Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter." sagt Ralph Waldo Emerson. Und dessen Haus ist schließlich bis auf die Grundmauern abgebrannt.

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kid37 - Montag, 29. Mai 2006, 17:04
Die Oversoul aus der Asche lesen wie sonst nur die Zukunft.

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goetzeclan - Dienstag, 30. Mai 2006, 11:05
Das Zitat geht mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte mir dann heute morgen auf dem Weg zur Arbeit in etwa das Gleiche ausgedacht wie Herr Emerson, allerdings mit mehr Worten und wahrscheinlich, dafür bin ich anfällig, schwülstiger.

Verzweiflung motiviert zu Veränderungen. Und Veränderungen sind bitter nötig.

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reyamm - Montag, 29. Mai 2006, 17:36
Der Herr schickt uns die Verzweiflung nicht, um uns zu vernichten, sondern um neues Leben in uns zu wecken. Steht irgendwo in der Bibel. Manchmal klappt's ja damit. Manchmal helfen die Pillen eines Psychiaters, manchmal hilft alles nichts. Manchmal gibt es sogar ruinöse Wettbewerbe darin, wer mehr Verzweiflung zur Verfügung hat. Dann ist es noch nicht schlecht genug.

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turnschuhmaedel - Montag, 29. Mai 2006, 22:22
Ich weiß nicht. Sie beweist, dass man noch am Leben ist. Dass die Kräfte Grenzen kennen, was für einige keine schlechte, sondern sogar eine rettende Erkenntnis sein mag.
Ja. Ist ja gut. Es ist einfach nur ein schönes Zitat.

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kid37 - Montag, 29. Mai 2006, 22:49
Für einen netten Radioabend
Eine nachinszenierte Radioversion von Heidi Hoh II kann man sich übrigens bei Orange 94.0 anhören. (Dank an die Neigungsgruppe Wien)

Die Version von Deutschlandradio Berlin (u.a. mit Nina Kronjäger) ist aber nach wie vor die maßgebliche. (Gibt es wohl leider nicht im Netz.)

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novesia - Dienstag, 30. Mai 2006, 11:32
Ohja, die Verzweiflung. Gehört beinahe zwingend zu neuen Schritten (nicht nur seitwärts). Bei mir kommt sie vor dem "Loslassen", und dann platzt plötzlich der Knoten. (Ich vermute, sie löst eine Art geistigen Adrenalinstoß aus)

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ana - Dienstag, 30. Mai 2006, 14:57
Zumindest ist sie angeblich gut für den Teufel
" nach einer auch in der nichtkirchlichen literatur verbreiteten auffassung ist die verzweiflung die wirksamste waffe des teufels im kampf um den besitz der menschlichen seele. sie steht als anfechtung am beginn des weges der gottesentfremdung, sie steht am ende dieser abschüssigen bahn, die in den abgrund führt. "

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goetzeclan - Dienstag, 30. Mai 2006, 15:45
Nun, ich denke es ist nicht die Verzweifelung sondern die Hoffnungslosigkeit die dort gemeint sein könnte. Unter Verzweifeln verstehe ich nahezu übermächtige Unsicherheit in Bezug auf die Dinge des Lebens. Unsicherheiten können sich legen oder ausgeräumt werden. Hoffnungslosigkeit zerrt aber in den Abgrund. Alle Aussicht auf Besserung wird von einem Hoffnungslosen in düstren Farben interpretiert.

Ach, vielleicht ist das alles aber auch nur Korintenkackerei. Beides ist schlimm und ich bin froh, wenn ich nicht allzu heftig davon betroffen bin.

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ana - Dienstag, 30. Mai 2006, 16:12
Das Wort Verzweiflung wurde früher tatsächlich rein im Sinne der Hoffnungslosigkeit verwendet.

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kid37 - Dienstag, 30. Mai 2006, 16:28
Und Hoffnung, das wird oft mißverstanden, war die letzte Plage, die Pandora aus ihrer Büchse ließ.

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diagonale - Dienstag, 30. Mai 2006, 17:27
o.t.
Ihre rechte Spalte hat unter Mozillabetrachtung Zuckungen. Das war früher nicht. Warum? Geht das auch wieder vorbei?

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kid37 - Dienstag, 30. Mai 2006, 17:58
Mit der letzten Zuckung ist alles... vorbei. Danke für den Hinweis. Ärgerlich, so was. Die rechte Spalte ist am Rand abgeschnitten, zucken sollte aber nichts. Bei meinem Mozilla tut es das auch nicht, unter IE und Safari fällt mir auch nichts auf. Das ist ja blöd. Ich habe vor einer Woche die Einstellung geändert, weil unter IE die rechte Spalte notorisch unter die mittlere umbrach, was noch unschöner war. Keine Ahnung gerade.

Schnelle Abhilfe: Schriftgröße in Ihrer Browseranzeige leicht verändern. Sieht auch nicht toll aus, läßt die Buchstaben aber auch nicht mehr tanzen.

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diagonale - Dienstag, 30. Mai 2006, 18:14
Doch, zuckt auch mit kleinerer Schrift noch. Und jetzt brauch ich 'ne Brille... bin doch eh mit kleiner Auflösung unterwegs, weil ich gerne 'n Überblick hab und ich Scallleisten nicht mag.

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kid37 - Dienstag, 30. Mai 2006, 19:20
Par bleu! Ich glaub, dieses Weblog macht nicht mehr lang.

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blue sky - Dienstag, 30. Mai 2006, 20:43
Frau diagonale, sind Sie mit anderem Browser als sonst unterwegs? So ein Problem gab es z. B. auch beim Firefox 1.0, was mit Version 1.5 dann behoben war.

Und wie das noch macht, Herr Kid.

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diagonale - Dienstag, 30. Mai 2006, 20:52
Ok, ich tue alles, was in meiner Macht steht, dies zu beheben. Sonst macht mir ein Besuch im Cafe nur wenig Spaß. Und das geht ja nicht.

[Edit: Test abgeschlossen. Ok, es ist doch der Fuchs. Aber der ist wirklich ehrlich echt auf dem neuesten Stand!]

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kid37 - Dienstag, 30. Mai 2006, 21:39
Ich habe das Problem mit Mozilla 1.7 z.B. bei Frau Klugscheißer. Dort läßt es sich auch mit dem erwähnten Schriftgröße-Trick beheben (ist natürlich wenig elegant). Hier in meinem Blog kann ich den Fehler selbst allerdings nicht nachvollziehen. Ein Defibrillator muß her.

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diagonale - Dienstag, 30. Mai 2006, 23:06
Ich fürchte, dann muss er eben wackeln der Blog. Ist ja auch mal ganz gut, so ein bisschen Bewegung.
Es bedarf keinen Defibrilators.

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goetzeclan - Mittwoch, 31. Mai 2006, 10:50
So, ich habe es mir angehört (danke für den Link), aber den Satz habe ich nicht vernommen. Dafür einen dicken Haufen Quatsch, durchsetzt mit Perlen, Gold und Diamanten. Die drei Damen haben Unrecht. Das Werk ist tatsächlich als Text nicht zu gebrauchen. Aber tolle Live-Performance. Ich werde es mal aufheben und später noch mal reintun. Mal sehen, vielleicht gewinnt es dadurch.

:-)

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kid37 - Mittwoch, 31. Mai 2006, 11:26
Sehr schön, es klickt also tatsächlich jemand meine Links. Vielen Dank.

Es ist wirklich bedauerlich, daß es keinen Ausschnitt aus der Pollesch-Inszenierung gibt (die Hörspiele basieren ja auf drei Theaterstücken). Da merkt man den Unterschied zu wirklichen Schauspielerinnen. Die drei vom Radio lesen ihn halt mehr vor, dadurch verliert das Stück sehr. Im Original werden die Sätze, als Fetzen, mit ordentlich Furor und Verzweiflung dem Hörer regelrecht um die Ohren gehauen. Strapaziös, aber auch ein sinnliches Erlebnis. Die Sätze selbst spiegeln den Quatsch dieser Tele-Arbeitswelt: Wir sind überall eingestöpselt und nirgends mehr zu Hause. Heidi Hoh trägt nur noch Computer durch die Gegend, denn "das kann sie nämlich gut, Computer mit sich herumtragen".

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