Water, water, everywhere,
but not a drop to drink.
(Samuel Taylor Coleridge,
"The Rime of the Ancient Mariner". 1797.)
Nie brechen nur einzelne Dinge auf einmal. Wenn etwas zerbricht, dann ahnen auch die anderen Dinge ihre Gelegenheit. Ich habe in solchen Situationen - wenn alles zerbricht (und die abgemeldeten 80 GB an Daten auf meinem Rechner gehören zu den geringfügigeren Sorgen derzeit) - immer mit Wasser zu tun. Rohrbrüche, defekte Duschen, Klempner, die unvermutet den Haupthahn absperren - das ist das Schreiben, mit dem das Schicksal mir "Hallo" sagen will.
Diesmal kommt es von oben. Letzte Woche entdeckte ich einen Wasserfleck an meiner Decke. Eine kurze Inspektion des Speichers bestätigte meinen Anfangsverdacht: Sturm und Sturzregen hatte einen neuen Ausguck geschaffen und eine Dachpfanne entfernt. Die wurde auch am nächsten Tag ersetzt. Heute aber, eine gute Woche später, hatten mehrere Hektoliter ein guter Eimer voll Wasser sein Weg durch die offenbar völlig durchnäßten Bahnen Steinwolle, die Plastikversiegelung und die Zwischendecke gefunden. Ein munteres Tropfen begrüßte mich folglich bei der Heimkehr.
Mittlerweile habe ich oben ca. zwei Quadratmeter pitschnasse Steinwolle entfernt, die Plastikhaut aufgerissen und einen weiteren guten Putzeimer voll Wasser darunter aufgewischt. Von unten stieß ich beherzt mit einem Schraubendreher in der Mitte eines weiteren Wasserflecks durch die Rigipsdecke - nur um "O'zapft is" zu rufen und einen munteren Strahl Wasser in einer Schüssel aufzufangen.
Zum Glück sind weder Bücher, Kleidung oder Foto-Equipment zu Schaden gekommen. Bislang. (Klopf auf feuchtes Holz.) Ich werde auch nur ein paar Gramm Mikrofasern eingeatmet haben, was mir mit einiger Wahrscheinlichkeit das Nachdenken über die Rentenfrage ersparen wird.
Ansonsten sind das Dinge, die halt passieren und eigentlich keinen Blogeintrag wert. Auch nicht am Ende einer eher bescheidenen Woche. Hier wird eben auch nur mit Wasser gekocht.
Wünsche jetzt aber doch eine gute und entspannte Nacht.
Ihr beherztes Zupacken auf dem Dachboden - alle Achtung! So sind sie und so waren sie - die kleinen Widrigkeiten des Lebens .
Aber nun kann ich den Spitzweg'schen Regenschirm (vielen Dank, Herr LeTeil, das wollte ich doch noch eingeflochten haben, den armen Poeten!) wieder wegnehmen, das Tropfen hat aufgehört. Dafür sieht der Dachboden etwas ramponiert aus, und meine Finger jucken von dieser blöden Steinwolle. Aber da werden sich dann die Handwerker nächste Woche mit beschäftigen dürfen. Ich stehe da ja drauf, wenn die morgens um sieben über meinem Kopf herumhämmern.
aber es plagt ja nicht nur, das wasser. an einem fließenden gewässer zu leben, mag zu mehr plagenden mücken als woanders führen - aber sonst... gut für überraschungen, dieser transit.
das prinzip:
aufbrechen von verhärtungen, aufweichung durch unvorhergesehene ereignisse in den bereichen, die das haus symbolisiert (siehe oben - 4. haus), die einem dem leben wieder näher bringen. es bleibt spannend. sehen sie das fließende wasser durch das normalerweise geschlossene dach einfach als anschauliches bild. eine haptische manifestation. cinemascope frei haus.
...."aufweichung"... exakt nach beeendigung der - durch die übergelaufene waschmaschine der über mir wohnenden nachbarin vor einem jahr notwendig gewordenen – umfassende renovierung meiner küche... "durch unvorhergesehene (die nachbarin schwor, der fehler sei behoben) ereignisse" - neuerliche, reichhaltige wasserfälle im nämlichen bereich...... "die eine/n dem leben wieder näher bringen". in der tat. sie sagen es.
ihre gefährliche drohung... "es bleibt spannend".... wühlt mich astrologieungläubige aber nun doch etwas auf, muss ich zugeben.
vermutlich, liebe frau gaga, haben sie das alles aber ganz anders gemeint ;-), und es ist also nur ein zufall, dass auch mich immer das wasser plagt; oder es betrifft gar nicht mein sternzeichen, und falls doch – immerhin ein trost: ich kann auch fürderhin davon ausgehen, wenigstens von feuersbrünsten verschont zu bleiben. und das ist ja auch schon was.
herr kid, sie haben mein mitgefühl.
für mich ist das ganze ein inspirierendes spielzeug mit wiederholt ausgelöstem aha-effekt. grundsätzlich bezieht sich mein geschwafel von weiter oben, auf eine exakte position von mond in fische in kombination mit einer bestimmten häuserposition im geburtshoroskop (deren einteilung durch den grad des aszendenten bestimmt wird). das sonnenzeichen ("ich bin skorpion, was bist'n du?") hat damit zunächst einmal nichts zu tun (häuslichen unanehmlichkeiten bzw. umwälzungen gehören auch zu transiten von saturn oder pluto durch das vierte haus).
uranische einflüsse bringen die spannendsten zeiten im leben. angst vor veränderungen sitzt ja bei allen tief, weil man eher dazu neigt, mit dem abhandenkommen von liebgewonnenem zu rechnen. das ist eine eindimensionale betrachtung. man kann ruhig auch mal mit einer angenehmen aufregung rechnen. und ins grab kann man all die errungenschaften und weltlichen zustände ohnehin nicht nehmen - also auf ins abenteuer.
herr nase, um himmels (?) willen - kennen sie denn gar keinen feierabend?
Ich hoffe zur Abwechslung auf freudige Überraschungen. Die dürfen meinetwegen auch ein wenig aufregend sein. Immerhin kommt wieder Bewegung in mein kleines Fotoprojekt. Wasser ist ja auch der Quell der Kreativität, vielleicht setzt sich grad was in Gang. Immerhin konnte ich gestern abend zeigen, daß ich nicht nur Zögern&Zaudern gut kann, sondern auch blitzschnelle Reaktionen zu zeigen vermag, wenn die Not am größten ist.
@Frau Calla, man sieht, nicht alles, was lange währt, wird dann endlich gut. Die Folgen können dennoch gewaltig sein. Ich bin einfach guten Mutes.
leben auf der baustelle...
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(.. zum 666. arbeite ich höchstpersönlich eine schöne diddl-figur aus!)
Sehr geschmackvoll, doch, wirklich.