The Show must go on



Das war ja früher immer so eine Idee, mit dem Kajak durch den höheren Norden, vorbei an Trotteln, Lümmeln und Robben vorbei in den Sechszehner auf die Suche nach dem Riesenalk. Wobei, mehr als ein Gläschen Aquavit trinke ich ja nicht mehr. Kürzlich beim Twitter gelernt, was es auf Finnisch heißt, daheim zu sitzen und sich in Unterhosen zu betrinken. Jetzt allerdings bereits wieder vergessen, irgendwas mit Kännit, soweit erinnere ich es, weil ich daraus einen Kalauer bastelte. Als hätte ich sonst nichts zu tun.



Nun kommen die Isländer ja nach Frankreich und neulich, als selbst ich mich so in der Sonne aalte, beschloß ich, doch lieber "was Vernünftiges" zu tun. Daher - immer vom Aal her denken! - machte ich mal was mit Tieren. Die sind immer so dankbar. Zunächst brachte ich dem stets zu Scherzen aufgelegten Antifantenbullen Edelgard ein paar Tricks bei. Wenn der jetzt irgendwo braune Kacke sieht, trompetet der wie ein Dreijähriger mit Allmachtsfantasien "Zertreten! Zertreten! Alles zertreten!" Natürlich nur zum Spaß, aber als Leiholifant für Anti-Nazi-Demos (jetzt nur mal als Beispiel) wäre er nun ein sichere Einnahmequelle.



Für mein Meisterstück irgendwo in Afrika kamen mir meine Erfahrungen als Burlesque-Entrepreneur zugute. Dennoch war es eine Heidenarbeit, eine quirlige Showgirltruppe als Chorus Line unfallfrei und ohne daß die pink gekleideten Federboamädchen über ihre langen Beine fielen, durch den Vordergrund zu schieben. Die eleganten Zebra-Unterhalter vom Schwarzweißen Block dann wie Tick, Trick und Track in die Mitte und als Höhepunkt, bitte eine Lupe herauskramen:



Simba, die Löwendame, ta-daa auf dem Baum. Schlußlied "Gefangenenchor" aus Nabucco, ich strecke den Zylinder in die Höhe, tosender Applaus, wildfremde Menschen fallen sich in die Arme. Anschließend Klingelbeutel.

Und wo sind die Feuerreifen? werden jetzt einige fehlersuchende Korinthenkacker rufen, die das Internet bevölkern. Meine Güte, ja, da fehlen die Feuerreifen, das weiß ich selbst. Eigentlich sollten die Mantelpaviane Pimpo und Limpo die hochhalten, damit die Löwen hindurchspringen können. Aber diese Affen haben die ganze Zeit herumgekaspert, die Proben gestört, den Federboamädchen an die Federn gefasst und auch sonst keine Albernheit ausgelassen. Und wenn ich eines nicht abkann, dann sind es Albernheiten bei der Arbeit. Also habe ich die rausgeschmissen, daraufhin haben sie mir die Freundschaft gekündigt, so als wären nicht genügend andere Tiere da, die liebend gerne einspringen würden, ein Krokodil zum Beispiel, aber nun drück' mal einem Krokodil einen Feuerreifen in die stummeligen Hände, das jedenfalls habe ich in gebotener Zeit auch nicht hinbekommen. Mit Feuer ist auch gefährlich, da spielt man nicht mit, nachher brennt die Bühne ab. Jetzt nur zur Erklärung, ich will da jetzt nicht ausführlich auf Einzelheiten eingehen.

Ausfallschritt | 20:55h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
montez - Freitag, 11. September 2015, 22:09

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kid37 - Sonntag, 13. September 2015, 04:26
Besorgte Leser fragen sich indes: Was ist mit Ihrem Blog?

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frau eff - Sonntag, 13. September 2015, 11:12
Ja, das fragen sie sich, die Leser.

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montez - Sonntag, 13. September 2015, 23:45
Ja ne, da hatte ich einen hysterischen Anfall. Zurecht natürlich. Und dann hat der JJ das Internet für mich abgeschaltet. Und jetzt brauch' ich ihn zum Anschalten (kompliziert), weil jetzt könnte es ja weitergehen. Aber der ist grad verhindert.

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prieditis - Sonntag, 13. September 2015, 05:18
Endlich gibt es einen Nachfolger und mehr noch, Weiterentwickler von Zwiebel und seinen sechs Bären!
Danke!

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kid37 - Montag, 14. September 2015, 15:39
Man kann an einem Tag ganze Weltreisen machen und alle Tiere zum Freund. Gleichzeitig bin ich von der Straße, das ist auch gut.

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frau eff - Sonntag, 13. September 2015, 11:12
Und was ist das jetzt, mit oder ohne Lupe? Flamingo küsst Perlhuhn im Rahmen der Willkommenskultur?
(Frau Eff, ohne Lupe auf Reisen)

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kid37 - Montag, 14. September 2015, 15:41
Naa, die Frau Löwin meinte ich. Man sieht die ja in der Übersicht kaum (und in der Vergrößerung, dank schlechter Bearbeitung, auch nicht wirklich gut). Und ich rief immer noch: Ihr müßt fürs Foto enger zusammenstehen! Haallooo! Wir üben aber erst.

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kuena - Dienstag, 15. September 2015, 09:57
Gratuliere
Tolle Fotos! Aber vor allem gratuliere ich zu Ihrem Einfluss auf das Weltgeschehen: kaum verkünden Sie von der geglückten Elefantendressur, da bleibt die verdammte braune Masse auch schon weg. Danke!

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kid37 - Mittwoch, 16. September 2015, 01:41
Edelgard könnte mit fröhlichem "Töröö" für die Stadtreinigung arbeiten.

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vert - Mittwoch, 16. September 2015, 04:09
die zeit der benzingetriebenen laubgebläse hat endlich ein ende!

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kid37 - Mittwoch, 16. September 2015, 15:18
Haha, genau. Und wer nicht gerade Elefantenallergiker ist, kann auch im Wohnraum auf höchst biologische Weise den Staub saugen.

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