Schmetterlinge haben

Happiness is like a butterfly which,
when pursued, is always beyond our grasp,
but, if you will sit down quietly, may alight upon you.

(Nathaniel Hawthorne zugeschrieben)




Die Aufgabe ist nicht gering, wenn es heißt: Annehmen können. Das Fremde, das Neue, das Überraschende. Die schönen Momente, die Freunde, die einfach mitkommen, ohne daß es ihnen eine Mühe ist, durch die glitzernde Nacht oder den Regen, der einen im Wald überrascht. Wenn man nicht hetzen muß oder Lärm machen, um sich selber zu hören. Wenn man still stehen kann, lauschen und den Augenblick genießen. Wo es sanft genug ist und geduldig und leise, kommen sie manchmal ganz nah, pheromonberauscht torkelnd wie manche, freundlich und interessiert wie andere. Bleiben sitzen, schauen und zeigen ihre schönen Flügel. Neigungsgruppe Anmut statt Schwermut.

Homestory | 18:35h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
gheist - Mittwoch, 9. Juli 2008, 05:39
Vielleicht gibt es viel mehr als man immer denkt und sogar ganz viel davon? Ohnehin nervt die Angst davor das Glück immer (knapp) zu verpassen. Tasse Tee, ruhig sitzen, evtl. kommt ein Schmetterling dazu. auch gut.

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 13:30
Faszinierend. Das muß ein gewaltiges Gefühl sein, die Versammlung dort zu sehen. Und das Rauschen der Flügel... toll. Das Glück zeigt sich bekanntlich selten in der erwarteten Gestalt. (Was nicht heißt, daß alles, was einem diametral entgegengesetzt ist, glücklich macht, wie ich feststellte.) Man muß geduldig sein. Und bereit, sich immer wieder überraschen zu lassen.

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pappnase - Mittwoch, 9. Juli 2008, 09:35
danke.

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 13:31
Das war ein selten schöner Ausflug. Ich kam mir vor wie Robert Smith im Video zu "Caterpillar Girl". ;-)

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halfman - Mittwoch, 9. Juli 2008, 13:51
Wunderschön, ebenfalls danke dafür. Ich freue mich für Sie, Herr Kid, für Ihre Offenheit. Volle Zustimmung für das Annehmenkönnen, und die Geduld. - Obwohl ich immer noch meine, daß sich das alles durch die Neugierde von selbst ergibt...

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 17:15
Neugierde ohne Hintergedanken läßt einen wirklich viel entdecken. Ich finde ja leider fast alles interessant. Ich fürchte nur, empfindliche Geschöpfe wie Schmetterlinge haben es mit mir nicht leicht.

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frl.deville - Mittwoch, 9. Juli 2008, 20:01
Metatron
Ich muss die ganze Zeit an Das grosse Krabblen denken ["Verbrennt ihn noch mal!"]
Von allen metamorphosischmetaphorischen Einträgen ist dies der Schönste. Weil beflügelt.

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 23:10
Was ich kurz vergessen hatte: Misery Is A Butterfly. Mittlerweile wurde ich daran aber bereits wieder erinnert.

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monolog - Donnerstag, 10. Juli 2008, 00:47
Die Welt meint es eben gut mit Ihnen und hilft dem alternden löchrigen Gehirn gern auf die Sprünge ;)
Was mir neulich erst auffiel: Die blonden Rotlinge gab´s ja schon lange vor dem Misery-Album. Wieder was zu entdecken gehabt.

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kid37 - Donnerstag, 10. Juli 2008, 01:07
Zum Teil in schrägeren Versionen, yep. Der Bandname ist leider immer noch beknackt, schade, so eine geniale Gruppe.

Ich glaube, die Welt wollte mich heute eher ein wenig zurechtrücken. Schuster, bleib bei deinen melancholischen Leisten. Aye, aye, kids. Ich habe verstanden.

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chaosmaedchen - Mittwoch, 9. Juli 2008, 13:55
Ich kann mich noch an unseren alten, herrlich verwucherten Garten erinnern und an den großen, wilden Fliederbusch unweit meiner Schaukel. Ich saß oft stundenlang und schaute das Leben, das gelb, weiß, blau, golden und jeder Beschreibung trotzend um die fliedernen Blüten tanzte bis die Dämmerung hereinbrach. Was uns solche Demut lehrt, muss zweifellos bestaunt werden.
Wie immer wunderbar mein Herr =)

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curly - Mittwoch, 9. Juli 2008, 15:02
Oh wie schön Sie das geschrieben haben...
Ich hatte, als ich klein war, eine Freundin, die neben Gespenstern, die in der Nacht leuchteten, auch Schmetterlinge hinter Glas hatte. Gruselig und dennoch so schön...

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 17:12
Verwucherte Gärten klingen wunderbar, Schatzkammern der Fantasie. Irgendwie scheint es nicht mehr soviele Schmetterlinge zu geben, neulich war ich von einem Kohlweißling überrascht, Zitronenfalter habe ich schon jahrelang nicht mehr gesehen. Es lebt alles nur noch hinter Glas. Fragile Schönheit.

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chaosmaedchen - Mittwoch, 9. Juli 2008, 19:56
meine Mutter sagte immer, Schmetterlinge kommen mit dem Flieder, den würden die meilenweit erschnuppern...allerdings, auf meinem klitzekleinen Großstadtbalkon und 20 km zwischen mir und der nächsten wirklichen Natur glaube ich nicht daran...

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vert - Mittwoch, 9. Juli 2008, 21:28
oh welch ein glück! hier gibt es flieder und lavendel.

(und ja: früher gab es sogar hier mehr schmetterlinge, zwischenzeitlich waren sie regelrecht selten geworden. was die leute da wohl im bauch hatten?)

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kid37 - Mittwoch, 9. Juli 2008, 23:04
Lavendel hält auch gleich die bösen Motten fern, wie praktisch.

(Vermutlich haben die Leute heute sowieso eher eine fesche Lifestyle-Applikation im Bauch. Oder was mit Flash.)

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cut - Donnerstag, 10. Juli 2008, 00:55
Misery
Der Name? Anmut statt Schwermut? Am Ende landet man doch wieder bei der Neigungsgruppe Kummer & Trunk.

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kid37 - Donnerstag, 10. Juli 2008, 01:04
Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund
Oh! Da haben Sie einen Treffer gelandet. Fantastisch. Mir ging heute nur noch ein anderer Klassiker dieser Art im Kopf herum, Zero, der ich bin.

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kid37 - Donnerstag, 10. Juli 2008, 01:59
Dazu fällt mir dummerweise was ein. Wie ich sie 1997 live sah, und wie ich sie 2007 nicht live sah. Und warum das so war.

Aber nicht heute.

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vert - Donnerstag, 10. Juli 2008, 02:15
Lavendel hält auch gleich die bösen Motten fern, wie praktisch.
...und macht schläfrig! so denn!

(durch die provence zur lavendelernte kann hart sein, wenn man auf abendliches engagement spekuliert.)

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stubenhocker - Donnerstag, 10. Juli 2008, 16:45
Der geht auch noch
http://www.youtube.com/watch?v=HpFUjhq-z94

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kid37 - Donnerstag, 10. Juli 2008, 17:20
Ok. Das wiederum habe ich Schmetterlingen voraus.

(Mann, Mann, Mann. Da träume ich von einer kapriziösen Madame Butterfly und Sie ziehen so einen Trumpf aus dem Ärmel. )

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nnier - Donnerstag, 10. Juli 2008, 19:20
Ein übler Schlag ins Kontor, dieser Song, auch wenn Herr Marcus sonst auf Umwegen über Wim Thoelke präsentiert: Stars und ihre goldenen Hits bei mir angenehme frühkindliche Empfindungen hervorzurufen vermag.

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