Immer noch ich

Ich hatte Glück und so viel Pech.
Doch im Aufrechnen war ich immer schlecht.

(Bernadette Hengst, "Immer noch ich". 2002).


Es ist doch so. Dieses schöne Gefühl dann auf einmal wieder, wenn man etwas bastelt, muß nicht spektakulär sein. Wie plötzlich der Boden, der karge, harte, übersät ist mit buntem Papier, Fitzeln und Resten. Wie man Kleber an den Händen hat, die Reste zusammenpfriemelt und von den Fingerspitzen pult.
Wie man nämlich etwas tut.

Wie man baut oder träumt, muß ja nicht spektakulär sein. Gestohlene Tage und gemeinsame Zeit. Ein Lächeln, ein Blick. Keine Langeweile. "Jetzt ist danach, und es fühlt sich an, als klebte ich immer noch daran", singt die Hengst, die ihr Album in verschiedenen Städten aufnahm. Und erst jetzt erkenne ich die Fotos im Booklet. "Mit Gott im Etap Hotel" (Hengst). Doch die Reise geht weiter, immer weiter, weiter lernen, weitermachen.

Ich kann mein Herz spüren, das ist die gute Nachricht.

Wo nichts zurückkommt, geht man nicht hin. Man schafft sich neue Träume. Erkennt die wahren Geschenke und geht auf Reisen. Manchester, zum Beispiel, sieht gut aus. Sich selbst annehmen und immer wieder geben.

Homestory | 12:23h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
creezy - Dienstag, 12. Februar 2008, 13:50
Ich bin froh, dass sich das Herz doch noch mal gezeigt hat. Ist ja kein Zustand sonst nicht. ,-) Ja, Manchester sieht gut, erschrocken habe ich mich über Antrim so mitten drinnen. Aber ich ginge mit ihm wohl auch gerne einen trinken …

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saxanasnotizen.blogspot.com - Dienstag, 12. Februar 2008, 14:04
Wie schön, beides.

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kid37 - Dienstag, 12. Februar 2008, 15:14
Man darf sich nicht ausbremsen lassen. Oder zu lange warten. Ist dann wirklich kein Zustand nämlich. Man darf das "ich" nicht vergessen, wenn das "wir" nicht zählt. Und die Damen in Manchester... also, da sagt man doch Hallo.

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derherold - Dienstag, 12. Februar 2008, 14:48
Irland ist sexy....

... okay, das Land. ;-)

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kid37 - Dienstag, 12. Februar 2008, 15:14
Hm. Da könnte ich jetzt endlos.... Brügge und Prag scheinen mir verlockender. ;-)

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derherold - Dienstag, 12. Februar 2008, 16:28
Ich hoffe mal, daß dies nicht das Anzeichen eines anrollenden männlichen Klimakteriums ist aber mir gefallen rein optisch am besten die (weitestgehend) angezogenen DAMEN.

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kid37 - Dienstag, 12. Februar 2008, 17:49
Ich meinte sowieso mehr die Räumlichkeiten.

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creezy - Dienstag, 12. Februar 2008, 21:08
;-)

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kinky - Dienstag, 12. Februar 2008, 16:11
Und ich lese: "ein gescheiterter Mensch" und will schon wieder losheulen. Zum Glück habe ich einen zweiten Blick riskiert und schnell wird alles wieder gut.

Das mit dem Herzen, wunderbar, den Weg dorthin gut merken.

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kid37 - Dienstag, 12. Februar 2008, 17:54
There's more to life than...
Scheitern, aufrappeln, scheitern... Man muß ruhig was wagen. Die Strecke ist steinig. Aber seit meinem Unfall bereits bin ich sehr nachdenklich geworden, vielleicht ist mir der Weg jetzt einfach klarer. Ich hoffe es.

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kinky - Dienstag, 12. Februar 2008, 20:40
Ein bisschen Mut für die Hasenherzen dieser Welt? Dann fehlt ja nur noch ein bisschen Magie oder wahlweise auch mal ein ordentlicher Tritt.

Klarheit ist gut, denn dann kann man das Nachdenken auch mal wieder schleifen lassen und mutig neue Träume leben.

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monolog - Dienstag, 12. Februar 2008, 18:09
Reisen, ja. In so einem Bus saß ich mal. Vielleicht lief ich auch nur an einem vorbei, das weiß ich gar nicht mehr so genau.
Ich denke, ich werde mich dann demnächst bei meiner kleinen Prag-Reise auf die Suche nach Originalschauplätzen machen, da gefallen mir die Zimmer am besten.

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kid37 - Mittwoch, 13. Februar 2008, 00:11
Nehmen Sie eine Kamera mit!

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frau stella - Dienstag, 12. Februar 2008, 20:09
...hieß es nicht : ich bastel, also bin ich...?

Und so pfriemelt man sich durchs Leben und stellt irgendwann fest, dass aus den Fetzen, die so sinnlos auf dem Tisch lagen, doch etwas Schönes, vielleicht aber etwas Anderes als man sich gedacht hat, geworden ist.

Auch trauernde Herzen schlagen weiter, wenn man genau hinhört.

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kid37 - Mittwoch, 13. Februar 2008, 00:14
Immer wieder neu machen, neu zusammensetzen, dekonstruieren, konstruieren. Enttäuschung, Wut, Trauer... das sind auch gute Motoren. Für eine Zeit.

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au lait - Dienstag, 12. Februar 2008, 22:36
Manchmal gehe ich erst los und kehre dann zurück, weil mir nichts gab, wo ich war. Dorthin zurückgekehrt bin ich in seltenen Fällen. Oft auch nie. Hierhin kehre ich immer gern wieder zurück. Was aber auch mit "geben" zu tun hat. Und: Patrick Watson im Spieler. Großartiger Song einer fantastischen Platte!

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wimpernschlag - Dienstag, 12. Februar 2008, 23:54
hey!
super link, tolle frauen, tolle zimmer (natürlich!) - danke!!! (antrim gefällt mir aber am besten... nicht grad wegen der männers, aber wegen der atmosphäre...)

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kid37 - Mittwoch, 13. Februar 2008, 00:19
Ich bleibe jetzt mal bei Manchester, da stören mich auch die beiden Frauen nicht, die sehen freundlich aus. Überhaupt viel Atmosphäre auf den Bildern. Muß man sich alles anschauen.

Ole, das Schöne am Reisen ist am Ende auch das Beständige, der Ort, an den man gern zurückkehrt. Da, wo heim ist. Auf Patrick Watson hat mich übrigens Frau Fishy aufmerksam gemacht. Toller Song, wir spielen das hier bei der Neigungsgruppe immer, ehe wir miteinander anstoßen.

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fishy_ - Mittwoch, 13. Februar 2008, 02:33
Dieses Sehnen nach dem eigenen Bett. Was wunderbares.
Und: Patrick hat uns alle verzaubert.

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modeste - Mittwoch, 13. Februar 2008, 01:21
Man selbst, das erfährt man erst mit den Jahren, ist ein verdammt schwer zu erreichender Ort.

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kid37 - Mittwoch, 13. Februar 2008, 01:35
"Jeder Weg ist so beschwerlich, wie man komplett ist, doch niemals fertig." (Bernadette Hengst, "Immer noch ich")

Was traurig ist: Wenn er zu schwer zu erreichen ist, geht man leider wohl meist doch allein. Ich bin immerhin schon ein Stück nähergekommen, denke ich.

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wimpernschlag - Mittwoch, 13. Februar 2008, 12:45
leider wohl meist doch allein
es sei denn, man traut sich, einen menschen zu finden, der es ebenso schwer mit dem weg hat wie man selbst. oder noch schwerer. es erhöht sich das verständnis füreinander... ;-)

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kid37 - Mittwoch, 13. Februar 2008, 12:55
Ich bin dabei. So leicht schrecke ich vor Abgründen nicht zurück. Man muß es halt zulassen wollen. Und durchhalten.

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wimpernschlag - Donnerstag, 14. Februar 2008, 21:30
ja - das ganz besonders: durchhalten, aushalten. sich selbst und das gegenüber... und manchmal hat man sogar freude daran...!

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kid37 - Donnerstag, 14. Februar 2008, 21:37
Vor allem tun, nicht nur reden. Miteinander wachsen, nicht nur la la la.

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