"Denkt denn niemand an die Kinder?" heißt es ja oft. Kim Smith hat es getan. Rechtzeitig zum heutigen Start der 11. Staffel der von zwei, drei Leuten gemochten US-amerikanischen Mystery-RomCom "Akte X", zeigt uns Earth Children Are Weird ein Abenteuer aus der Kindheit vom (Alb-)Traumpaar Mulder und Scully (Teaser).
Beim wagemutigen Campingtrip in den eigenen Hinterhof begegnet Mulder mysteriösen Schatten, die die besserwisserische Little-Miss-Know-it-all und spätere Einser-Abiturientin Scully gleich meint, ERKLÄREN zu können... man rollt mit den Augen, denn manche Dinge ändern sich halt nicht - auch wenn sie soooo 90er sind, wie manche mit abgespreizten kleinen Finger meinen.
Zum Glück gibt es so charmant illustrierte kleine Bücher wie dieses, die schon die Kleinsten subversiv darauf aufmerksam machen, daß alles immer auch immer ganz anders sein könnte. Oder doch nicht?
Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen, also im eigenen Hinterhof vielleicht. Such da, wo du mit dem Besen kehrst, heißt es. Zurecht.
(Kim Smith (Illus.). The X-Files: Earth Children Are Weird. New York, London: Penguin Random House, 2017.)
A propos Serien: Bin auf Youtube mit Umweg über den Soundtrack-Komponisten von "Game of Thrones" auf "Person of Interest" gestoßen. Könnte für Berufsparanoiker wie unsereins auch interessant sein, haben Sie das mal angecheckt?
PoI kenne ich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher. Gerade bei Serien (also Dinge, in die man viel Zeit investiert) hängt vieles, mehr noch als das Thema, mit der Sympathie für die Hauptcharaktere zusammen. Wehsalb ich manche Groß-Ereignisse gar nicht kenne (GoT etwa) und dafür manchen Trash oder sagen wir mediokren Quatsch mag. Derzeit erhole ich mich ja immer noch von Twin Peaks - The Return (worüber man ja sogar zwei Bücher bloggen könnte) und muß zudem gerade atemlos Schnipseln der brandheißneuen Staffel von X-Files hinterherangeln. Aber ich halte mal ein Auge auf dieses PoI.
Was "PoI" angeht, hätte ich auch nicht unbedingt drauf gewettet, dass das was für Sie ist. Das Thema Regierungsverschwörung/Überwachungsparanoia ist sicher die dominantere Ingredienz als die Beziehungkiste der Protagonisten, die sicher nicht an die Tiefe und Komplexität der Scully-Mulder-Konstellation heranreicht. Anderseits ist grad das Thema Künstliche Intelligenz mit allen daran hängenden moralischen Implikationen etwas, was auch meine Timeline im real life umtreibt (meine Frau organisiert grad ein Roundtable zum Thema, wie KI ihre Branche umkrempelt). Von daher denke ich, ich werde der Serie eine Chance geben. Allerdings eher auf DVD, denn um auf RTL zu gucken, müsste ich erst ein Kabel vom Router im Arbeitszimmer durch die Decke ins Wohnzimmer zum Fernseher bohren.