Dienstag, 3. Februar 2009


The Stars Shine Bright Tonight

The job you will be discussing may go in one of two directions. The first would center you in the entertainment or fashion industry, with special emphasis on designers, music, celebrities, and hot new trends. The second way it may go is toward any and all industries that cater to children, including education, clothing, toys, books, children's TV programming, or is in some way connected to teaching. [Q]

Toll. Ich werde bestimmt der neue Peter Lustig.

Super 8 | von kid37 um 17:02h | 17 mal Zuspruch | Kondolieren | Link

 


Montag, 2. Februar 2009


Menschenskinder



Vom Ende eines Traums. Am Samstag noch dem Beispiel des Finanzministers gefolgt, einen Lottoschein mit sechs sehr richtigen Zahlen befüllt, fest umklammert gehalten und mit esoterischen Formeln besprochen. Den ganzen Tag eine blumenumwundene Glücksvorstellung von einem Leben gehegt, in dem mir barfüßig tanzende Jungfrauen Trauben und Käsebrote reichen, mit sanften Stimmen Lieder singen vom tiefen Wissen der Meere, den Versprechen des Windes und den Früchten der Erde. Ewige Berufsjugendlichkeit, Zitronengras, Markenturnschuhe und legal erworbene Compact-Disc-Alben würde es geben, mehr Länder würde ich bereisen als Farin Urlaub, der immerhin schon 102 betreten hat und zudem der erste war, der eine einst bekannte Heidekönigin aus Amelinghausen in die Kunst der... jedenfalls wäre alles, alles prima.

Am Sonntag, nachdem eine nur verschwörerisch zu nennende Kette zahlenzieherischer Ereignisse das Elfengespinst meiner Zukunft wie die Kursentwicklung meiner Aktienfonds Seifenblasen zerplatzen ließ, erwachte folglich der Albtraum.



Charles Manson, eine Art US-amerikanischer Heidekönig aus dem Tal des Todes, ist die Leitfigur der aktuellen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Der mißratene Charismatiker und Sänger, dessen musikindustrielle Karriere irgendwie mißlang (obwohl die Beatles, da ist Manson sich sicher, ihm die Botschaft "Charlie, ruf uns in London an!" aufs Weiße Album flüsterten) schickte bekanntlich seine ein wenig fehlgeleiteten Hippie-Mädchen mit knappen Kleidern aber langen Messern auf einen blutigen Feldzug gegen... na ja, ein Blumenfeld, wenn man so will.



Die Ausstellung versammelt verschiedene Positionen, die sich nur teilweise direkt auf den Mythos Manson oder die Bruchstelle 1969 beziehen. Sigalit Landaus berühmtes Video, in dem eine nackte Frau mit einem Hula-Hoop-Reifen aus Stacheldraht tanzt, faßt die schmerzliche Seite des Schönen bereits zusammen, gleich dahinter tropft (angeblich menschliches) Fett auf den Boden. Ein Marionetten-Kasper geht auf Zeitreise und trifft die Ikone des Bösen, dessen Leben Joe Coleman (sein wunderbares Kabinett der Grausamkeiten und düsterer Amerikana gab es vor zwei Jahren in Berlin zu sehen), auf einer Art Anti-Heiligen-Legendentafel zusammenfaßt. Dazu die Sexy Sadies als Singschwestern aus dem Kirchenchor, ein Seitenblick auf die Stooges, die Stones und Jimi Hendrix mit seinem treuesten Fan. Den Ausflug zur RAF finde ich nur mäßig gelungen, zu Kenneth Anger hätte ich mir mehr als nur ein Filmplakat gewünscht. (Filme von ihm laufen am 22. März, das Metropolis in Hamburg zeigt u. a. Jodorowsky). Neben sadomasochistischen Hängeanordnungen hat mir der ironische Beitrag von Doris am besten gefallen. Deren Film "Das Leben des Sid Vicious" (1980) läßt das hinlänglich boulevardisierte Leben der Punkikone von zwei Kleinkindern nachspielen - allein das schon eine hübsche Reflektion auf die enthemmte Småland-Attitüde der frühen Punktage.

Unbedingt ausprobieren sollte man den Wigwam aus Holz. Im Inneren befindet sich eine Klanginstallation, von der man sich ordentlich durchwummern lassen kann, eine schwitzhüttige Mantra-Maschine, nach der man wie ein neugeborener Menschensohn den Rest der Ausstellung oder auch die Zukunft des eigenen Lebens besichtigt.

("Man Son 1969 - Vom Schrecken der Situation". Kunsthalle, Hamburg. Bis zum 26.4.2009.)

>>> Link


 


Sonntag, 1. Februar 2009


Das sind Geschichten

Damals lag No Future noch vor mir.

Radau | von kid37 um 02:51h | 5 mal Zuspruch | Kondolieren | Link

 


Freitag, 30. Januar 2009


...



Schade, daß wir uns nie wirklich getroffen haben, diese Gelegenheit habe ich verpaßt. Denn als ich auf ihn aufmerksam wurde, war er schon fast nicht mehr in Hamburg. Dort in seiner "Residenz", wo ihn einige besucht hatten, bin ich nie gewesen. Aber dann habe ich ihn rasch gemocht, seine Geschichten, seinen Witz, die derbe Komik, die Selbstironie, das Gespür für Traurigkeit. Da war jemand, der auf See alle Wetter erlebt hatte und das Wissen darum bewahrte. Der nicht den Geist einer Geschichte vergaß, wenn er eine Anekdote erzählte. Der von einem reichen Er-Leben erzählte, ohne Prahlerei und Arroganz. Der jünger war als viele, die es vom Alter eigentlich sein müßten. Der einen immer wieder überraschen konnte. Kurz, er nahm einen mit auf einen tollen Törn durchs Netz, der Edi.

Am Mittwoch ist er gestorben. Da hat er wieder alle überrascht.

Tentakel | von kid37 um 12:14h | ein Zuspruch | Kondolieren | Link

 


Donnerstag, 29. Januar 2009


Hilfe, ich komme hier nicht raus!



via ffffound


 


Montag, 26. Januar 2009


It's Rezession, Baby

Ich glaube, das größte Abenteuer des Wochenendes war die Fahrt in einem Aufzug, dessen Beschilderung die Jahreszahl 1927 aufwies. Man versicherte mir "neue Technik", aber da ich keine Flugangst habe, traute ich mir auch eine Propellermaschine zu. Eine ganz wunderbare Erfahrung; faszinierend dabei, wie der stumme Zeiger der analogen Etagenanzeige lautlos herumwanderte. Man könnte so den ganzen Tag Vertikalreisen. 8 Miles high, alles ohne Netzanschluß, alles ohne Doppelbödigkeit.
Andererseits, schaue ich mir ja gerne auch die horizontale Landschaft an. So weit die Docs mich tragen, heißt das. Ein eigener Traum, wie das elegante Paar durch die Welt der Wunderkammern reist, eine Grand Tour quer durch Untergrund und Sammlerkabinett. Beim Bummeln durch anderer Leute Reiseberichte neulich, habe ich den kleinen Koffer gleich gepackt, Hut, Stock, Regenschirm. Ein Käsebrot, die Thermoskanne, die Reiseapo dann aber los. Grubenlampe vielleicht noch, manchmal hat man gern die Hände frei. Es ist Rezession, Baby, und wer jetzt kein Abenteuer sieht, findet später keines mehr.

Das Meer wäre gut. Ich hätte gern dein Salztattoo.


 


Samstag, 24. Januar 2009


Café Solitude

...and this hard pavement feels,
As though I'm moving to the end.

(The Duke Spirit, "The Step And The Walk")

Schwermut, schwereres Blut. Unter dem Pflaster Kopfstein, quer. Unverrückt bleibt alles hier. Ich aber gehe ins Wochenende.

>>> The Duke Spirit. The Step And The Walk.

Radau | von kid37 um 17:25h | 2 mal Zuspruch | Kondolieren | Link