Mittwoch, 2. Juni 2021
Als junger, aufstrebender Filmemacher habe ich mir ein Vorbild an der hier bereits erwähnten TV-Dokureihe Murder Maps genommen und steige jetzt ebenfalls in das True Crime-Genre ein, das in den letzten Jahren auch hierzulande immens populär geworden ist. Die kurze, erschütternde Historiendoku Terrorkitten (D 2021) über eine nur scheinbar friedliche Grachtengasse im Amsterdam der 1910er-Jahre ist mein Einstieg in die Welt der wahren Kriminalgeschichten. Die Recherche zu diesem aufwühlenden Fall über eine heimtückische Katze, die unbescholtene Hunde terrorisiert, ging mir dabei selbst sehr unter die Haut.
Ich könnte zu einer Art Fox Mulder für mysteriöse Katzenkriminalität werden. Ein Special Agent mit einer Kollegin, die einem ständig widerspricht und alle Theorien in Zweifel zieht (wie im richtigen Leben halt), am Ende aber selbst ins Grübeln kommt. Man könnte eine TV-Serie daraus machen, irgendetwas mit unerklärlichen Phänomenen und ungelösten Rätseln (wie im richtigen Leben halt). Wie so was aussehen kann, zeigt ja seit längerem eine österreichische Dioramaartistin, die unter dem Namen "Dolls Buzz" auf Instagram ihre detailverliebten Werke aus der Welt von Akte X ausstellt. Ganz groß und vor allem, von wegen "so 90er!" - wenn man bedenkt, daß sie zur Erstausstrahlung der Serie wahrscheinlich noch nicht einmal geboren war. Ich verstehe die Leidenschaft aber gut, war ich zum Zeitpunkt meiner das 19. Jahrhundert reminiszierenden Werke auch noch nicht geboren. (Da staunt ihr.)
Alles hängt mit allem auf delikate Weise zusammen, liest man. Und so freue ich mich, wenn das richtige Leben meine Filme spiegelt, die wiederum das richtige Leben spiegeln. So wie hier im tagesaktuellen Fall um eine junge Frau, die einen Terrorbären abwehrt, um ihre Hunde zu schützen. Es geschieht nichts zufälliges.