Freitag, 7. August 2009
Diese Jahreszeit ist zu heiß, um brikettdicke Bücher zu lesen. Schneller als wassergestreckte Eissorten zerschmelzen die Wörter und Buchstaben, rinnen in einem bleigrauen Brei die Seiten hinunter, wie eine Sonnencreme, die in Arsen gefallen ist. und so sehr man sich in solche Bücherwelten verlieren möchte, um niemals daraus wieder aufzutauchen, mir ist derzeit nach etwas Schlankerem. Die Welt ein Buch und das Buch eine Welt - sie ist Pixie-klein derzeit. Und so lobe ich mir die lütte plattdeutsche Minibuch-Edition des Antje Steffen -Verlags.
Ich weiß nun ehrlich nicht, warum ausgerechnet einem Sonnenschein wie mir das Regenleed in die Hände fiel - wir müssen die Evidenz des Faktischen in diesem, sicher bloß besonderen Fall, einfach mal undiskutiert so hinnehmen. So sitze ich nun im schönen August mit dem Regenleed unterm heißen Dach: "Regen, Regen druus - wi sitt hier warm in't Huus!" Warm ist es auf jeden Fall, und der Regen kommt sicher bald.
Denn mit dem Sommer sind alle Geschichten vorbei, heißt es.