Dienstag, 4. August 2009
Daß mich im Grunde keiner kennt, mag vielleicht auch daran liegen, daß ich mich zu selten richtig vorstelle. Natürlich trage ich auf privaten und beruflich veranlaßten Zusammenkünften meine diversen Ordenszeichen, gewonnenen Preise, Geburtsdatum und akademischen Titel gut sichtbar außen am Revers - aber schüchtern wie ich bin, verschmelze ich doch zu oft zu schnell mit meinem eigenen Schatten, werde eins mit der Wand, anstatt mir gleich ein paar Freunde fürs Leben zu adden, wie man es im Internet täte. Was mir fehlt, um die Worte kurz zu halten, ist eine vernünftige Visitenkarte, die Auskunft gibt, über Namen, Rang und soziales Begehr. In meinen Zeiten auf den glatteren Parketts habe ich ja immerhin eins gelernt: Willst du gelten, mach dich nicht selten - und behalte die wichtigen Leute immer schön im Radar, ehe du mit den Nullen statt den Einsen in einer unentrinnbaren Ecke stehst. Zeig, was du hast, heißt es, darf auch gerne etwas mehr sein, wer fragt denn später schon danach. Du kamst als Fremder, heißt es ebenso, und gingst als Freund wichtiger Kontakt - und - schwupps - geht als nächstes die Karriere ab wie die Rakete, mit der ich sonst nur zur Arbeit fahre.
Auf Retropolis Travel kann man sich Entwürfe aus einer Future yet to come anschauen und mit dem eigenen (!) Namen versehen (falsche Telefonnummer und sonstige persönliche Datenschwärzung nur in der Disco gegenüber flüchtigen Zufallsbekannten). Ich schwanke noch und sollte vielleicht besser die Variante mit dem Mad Scientist wählen. Ich muß aber sagen: Als Sky Captain hat man mehr Schlag bei den Frauen.
So. Muß jetzt los. Erwachsen werden.