Sonntag, 31. Mai 2009


Die kleinen Füchse

Ein kleiner Dorn kann viel Schmerz verursachen.
Eine kleine Wolke kann die Sonne verhüllen.
Kleine Füchse verderben die Weinberge;
und kleine Sünden bringen der zartfühlenden Seele Herzeleid.

(C. H. Spurgeon. Morgenandacht für den 30. Mai.)

In der Nacht dann ESG hören, eine der großartigsten und zugleich am wenigsten bekannten Tanzmusik, die man sich früher zuführen konnte. Von manchen Stücken der Birthday Party abgesehen. Mit den Fingernägeln über trockenen Putz kratzen, wie ein Hund bellen, wie kleine Füchse den Makel bringen, sich die Traumata und Neurosen aus dem Kopf schwitzen, Erinnerungen so fein sieben, daß die Glimmerstücke in der Sonne blitzen. Zwischen das Innenfutter eines schäbigen, abgewetzten schwarzen Anzugs gepreßt die Taschenbibel, die Adresse eines belgischen Anodenhändlers, die Karte für ein sehr lautes Konzert. Ein Kopf, der aussieht wie von Uecker vernagelt, ein Herz, das wie ein schartiger Anker den Schlick durchwühlt. Der Petrolgeruch der Nacht, die Versprechen am Ende der langen Straßen, die Musik hinter den fremden Türen. Die bleichen, fehlernährten Gesichter, die sich früher an die Scheiben drängten, als unsere Züge schneller fuhren.