Samstag, 6. August 2005
Water, water, everywhere,
but not a drop to drink.
(Samuel Taylor Coleridge,
"The Rime of the Ancient Mariner". 1797.)
Nie brechen nur einzelne Dinge auf einmal. Wenn etwas zerbricht, dann ahnen auch die anderen Dinge ihre Gelegenheit. Ich habe in solchen Situationen - wenn alles zerbricht (und die abgemeldeten 80 GB an Daten auf meinem Rechner gehören zu den geringfügigeren Sorgen derzeit) - immer mit Wasser zu tun. Rohrbrüche, defekte Duschen, Klempner, die unvermutet den Haupthahn absperren - das ist das Schreiben, mit dem das Schicksal mir "Hallo" sagen will.
Diesmal kommt es von oben. Letzte Woche entdeckte ich einen Wasserfleck an meiner Decke. Eine kurze Inspektion des Speichers bestätigte meinen Anfangsverdacht: Sturm und Sturzregen hatte einen neuen Ausguck geschaffen und eine Dachpfanne entfernt. Die wurde auch am nächsten Tag ersetzt. Heute aber, eine gute Woche später, hatten mehrere Hektoliter ein guter Eimer voll Wasser sein Weg durch die offenbar völlig durchnäßten Bahnen Steinwolle, die Plastikversiegelung und die Zwischendecke gefunden. Ein munteres Tropfen begrüßte mich folglich bei der Heimkehr.
Mittlerweile habe ich oben ca. zwei Quadratmeter pitschnasse Steinwolle entfernt, die Plastikhaut aufgerissen und einen weiteren guten Putzeimer voll Wasser darunter aufgewischt. Von unten stieß ich beherzt mit einem Schraubendreher in der Mitte eines weiteren Wasserflecks durch die Rigipsdecke - nur um "O'zapft is" zu rufen und einen munteren Strahl Wasser in einer Schüssel aufzufangen.
Zum Glück sind weder Bücher, Kleidung oder Foto-Equipment zu Schaden gekommen. Bislang. (Klopf auf feuchtes Holz.) Ich werde auch nur ein paar Gramm Mikrofasern eingeatmet haben, was mir mit einiger Wahrscheinlichkeit das Nachdenken über die Rentenfrage ersparen wird.
Ansonsten sind das Dinge, die halt passieren und eigentlich keinen Blogeintrag wert. Auch nicht am Ende einer eher bescheidenen Woche. Hier wird eben auch nur mit Wasser gekocht.