Samstag, 23. Juli 2005
Wenn du gehst,
werde ich nie mehr nach Hause gehen,
denn der Wind von Hamburg
wird mich weit weg wehen, wenn du gehst.
(Die Braut haut ins Auge, "Wenn du gehst")
Man müßte sprechen können oder schreiben wie eine Basslinie von New Order. Treibend, melancholisch, melodiös, Stimmungen erzeugend, die über die Banalität der Worte hinwegschweben. So, wie kaum jemand auf die Worte von New-Order-Songs achtet, die limitierte Schlager sind samt und sonders. Man müßte singen können wie Bernadette Hengst, einfache Worte gebrauchen, Worte wie "Herz" oder "Laub" oder "Gott". Und mit einer Stimme rühren, mit schlichten Wahrheiten und einer lakonischen Bemerkung.
Als ich früher Musik gemacht habe, suchte ich oft einen ganzen bestimmten Ton. Einen Akkord, einen Klang, etwas Reduziertes, Schlichtes. Ein so bestimmter Ton, universell, den jeder verstehen würde. Sofort und eindringlich und in aller Tiefe. Und ich hätte nur auf die Bühne gehen müssen, die Gitarre in den Verstärker stecken, diesen Ton spielen und alle zu Herzen rühren können.
Ein Mantra, ein kabbalistisches Wort, ein ultimativer Klang.