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Dienstag, 25. Mai 2004
Borderline
Look what your love has done to me
Come on baby set me free
You just keep on pushing my love over the borderline
You cause me so much pain, I think I'm going insane
What does it take to make you see?
You just keep on pushing my love over the borderline
(Madonna, "Borderline")
Fast jeder weiß, daß oftmals die genauesten, treffendsten Beobachtungen und Lebensweisheiten nicht bei den tiefsinnigsten Geistern, sondern in den unscheinbaren und unprätentiösen Formen des Volkslieds, der Bauernregel, der Redewendung zu finden ist. Im Schlager erkennen wir die Welt, und sei es nur unsere eigene, kleine innere.
Die Transzendentalisten sagten, verschwende deine Zeit nicht mit Büchern, sei kein Bücherwurm, der an den Gedanken kaut, die andere vor ihm gedacht haben. "Books are for the scholars idle times". (Und diese Zeiten kommen auch.) Geh hinaus in die Natur, erkenne Gott dort, wo er sich offenbart, in der Natur nämlich, in den kleinen Dingen.
Als deutsche Übersetzung einiger der wichtigsten Essays von Ralph Waldo Emerson besitze ich seit einiger Zeit eine Ausgabe von, laut Widmung, ca. 1917.
Ein kleines Signet rät: "Arbeiten und nicht verzweifeln". Das gefällt. "Be of use", heißt es bei diesen sehr pragmatischen, sehr amerikanischen Philosophen. Immer weitermachen.
"Die Sonne segnet die Welt", heißt der Band [sic! Ha! Synchronizität!] und trägt das Motto: "Was wir lieben, haben wir. Aber durch Begehren rauben wir uns selbst der Liebe."
"I don't want to be your prisoner, so baby won't you set me free", heißt es in dem kleinen Schlager der amerikanischen Sängerin Madonna. Borderline.
Das Begehren bleibt. Und das raubt alles. Wie nutzlos.
Peripetie
"... mit der Plötzlichkeit eines unter dem Fuß knackenden Zweiges."
(T. C. Boyle. América. 1995)
Aber heute geht es aufwärts.
(siehe auch hier.)
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