Jede Liebe hinterläßt eine Narbe
"Aus den Tagen waren Wochen geworden, und ich begann einzusehen, daß ich abreisen müsse. Nicht, daß mich irgendeine Pflicht rief, aber Lolitas übergroße, gefährliche Liebe flößte mir Furcht ein. Als ich ihr diese Eröffnung machte, sah sie mich mit einem unbeschreiblichen Blick an und nickte stumm. Dann griff sie schnell nach meiner Hand und biß mit der ganzen Kraft ihres kleinen Mundes hinein. Diese Narben der Liebe haben selbst fünfundzwanzig Jahre nicht auszulöschen vermocht."
(Heinz von Lichberg (= Heinz von Eschwege). "Lolita". 1916.)