Wo i geh', wo i bin,
Hab' ka Rast und ka Ruah,
Bin a trauriga Bua.
(Volkslied)
Meinen liebsten Wien-Witz habe ich schon länger nicht mehr erzählt, hier also noch mal:
Warum ist in Wiener Cafés immer ein Stuhl frei?
Kloa, da sitzt d'r Selbstmord.
In Wien aber schlägt nicht nur oft ein letztes Stündchen, für Wien schlägt auch mein Herz. Weshalb man am 1. Oktober nicht erschrocken fragen sollte, für wen der Stuhl nun freigehalten wird. Es kommt nur ein grauhaariger Mann. Ich freue mich sehr, gemeinsam mit der mir auch bergisch-heimatlich verbundenen Frau Engl, der umtriebig bezaubernden Lyssa und dem tätowierten Herzen Südtirols, Punk-Charmeur Mek Wito, die ein oder andere Welle in einer Tasse Melange zu schlagen. Die Herbstlese (es ist nämlich endlich wieder so weit) wird naturtrübe Texte und heitere Tränen bringen - vielleicht auch ein wenig Tumult und fröhliches Schunkeln (Boid derrisch von da Musi), sollte ich wieder singen mich wieder vor Publikum mit allen überwerfen. Kurt Ostbahn würde sagen: Si auffian wia a Wüda / Saufen wia da Loch / Immer auf da Durchras / Und no imma zu nix brocht...
Ganz besonders aber freue ich mich auf die famose Frau Modeste, die diesen Stein ins Rollen brachte und selbst einige ihrer melancholischen Texte lesen wird. Wo wird es sein? Im Kulturgasthaus, natürlich in der Herbststraße. Nach der Nummer müßt Ihr nicht fragen, die ergibt sich von selbst. Schaut doch einfach herein.
Hans bleib do, du woast ja net wias Wedder werd, du woast ja net wias werd.
Mit dem Lesen ist nach Wien erstmal Pause. Man langweilt ja sonst die Leute. Oder ich stecke einfach eine elektrische Gitarre ein und sorge für einen Eklat. Oder lese in einer mir fremden Sprache. Mal was anderes halt.
Und ich schau rein, obwohl ich mittlerweile ganz woanders wohne!
Ich bin jedenfalls sehr gespannt!
da muss i aa hin
im heabst in die heabststrossn
des wird jo net oizu schwea wearn
na da gfreu i mi scho!
servas
(Hab mir grad notiert, sofort eine doppelte Portion Demut in den Handkoffer zu packen.)