Refractions

Violent, more violent,
His hand cracks the chair,
Moves on reaction, then slumps in despair,
Trapped in a cage and surrendered too soon,
Me in my own world, the one that you knew,
For way too long.

(Joy Division, "I Remember Nothing")

Neben - unvermeidlich fast - Man Ray war meine große fotografische Inspiration (das Wort Vorbild möchte ich meiden) von früher Zeit an der Amerikaner
Ralph Gibson. Fast am selben Tag geboren wie David Lynch, kennzeichnet beide eine obskure Mischung aus strenger Klarheit, eifrigem Ernst und hypnotisch entrücktem Traumfragmenten.

Erst jetzt entdecke ich, daß seine Seite im Netz auch ein umfangreiches Archiv beinhaltet. Serien wie Somnambulist haben mich nun schon seit Jahren begleitet, verwunschene Bilder, verfolgende Albträume, Schimmer, ein Wehen, kurze Momente aus verstörenden Geschichten herausgegriffen. Wer Joy Division noch von Vinyl her kennt, wird sich an das Foto auf dem Innencover der Unknown Pleasures erinnern.

Augenzucker | 22:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
kerstin13 - Mittwoch, 24. Mai 2006, 23:51
wunderbar!

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kid37 - Donnerstag, 25. Mai 2006, 00:36
Ja. Ich liebe diese harten Kontraste und den sanften Alltags-Surrealismus.

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waschsalon - Donnerstag, 25. Mai 2006, 01:13
äh...ja...ich banause, ich...

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kid37 - Donnerstag, 25. Mai 2006, 02:14
Wegen Gibson? Wegen Joy Divsion? Wegen des Zusammenhangs?

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ana - Donnerstag, 25. Mai 2006, 12:39
Wie Ralph Gibson, ich kannte den gar nicht, erzählerische Momente in hoher formaler Strenge mit seiner Kamera zeigt, gefällt mir besonders, nachdem ich mir seine Photos hier angesehen habe. Wenn man nur! zwei Einzelarbeiten vergleichen würde, die Frau auf/als Saiteninstrument, wirkt der durch Retuschierung pointierte Klassiker von Man Ray aber doch noch stärker.

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novesia - Donnerstag, 25. Mai 2006, 15:54
Einiges wirkt fast wie fotorealistische Malerei, die der Farbe beraubt wurde. Da ist mir der Kontrast beinahe zu hart. Aber diese Lichtspiel-Motive wie auch dasBild aus dem Joy-Division-Cover finde ich wunderschön.

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bartleby - Donnerstag, 25. Mai 2006, 20:04
Häufig, wenn ich durch Sie auf etwas aufmerksam (geMacht) werde, spüre ich so etwas wie ein "omne animal post coitum triste" … na, ja und da ich weder Hahn noch Frau bin, versuche ich so lange darunter zu leiden, bis Ananke mich mit dem Rumor des Alltäglichen stum(m)pf geschrieen hat.

Es gibt da eine Psychologie, die ich 'mal studierte, die hat die Refraktion, die Brechung, zu einem Konstruktionszug ihrer PsychÄsthetik gemacht. Wir plapperten das in den 70ern alle nach, weil's anders und darum innovativ schien. Auch Heubach - 'Ein Bild und sein Schatten' - im bedingten Leben war dabei. Was ist aus uns geworden? … & was wird aus Ihnen werden, Herr Kid?
Schade, dass Sie damaln noch nicht dabei sein konnten, Sie Augenœuffner, Sie … Sie hätten wider den Stachel gelöckt! Bestimmt!

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