Deep in the Heart of Texas
... da lebt eine, die ist so bekloppt wie ich sammelt auch allen möglichen Plunder vom Flohmarkt: Fotos, Kunst von Amateuren, alte Magazine, Notizbücher.
Das Blog Swapatorium gibt darüber Auskunft. Seit einem Jahr geht das schon so, keiner sagt mir Bescheid. Aber, Grüß Gott in die Schweiz, Miss W. lungert natürlich auch dort rum.
Und das macht mir das Herz so weit: Fly Me To The Moon.
Die Dame unterhält auch ein Zweitblog zum Thema Collagen. Kann man auch mal reinschauen. Ich gehe jetzt wieder rostige Nägel auf der Straße suchen.
ah ja, sammeln. ich schmeiß ja immer alles weg (und wundere mich dann), aber andere pflegen ihre sortimente sogar über mehrere generationen. haben sie sich schon überlegt, eine villa zu erwerben?
kid37 -
Sonntag, 28. August 2005, 18:35
Ah, Sie haben mir das Thema meines nächsten Beitrags gemopst ;-) Ich habe vor ein paar Tagen in der Zeitung über dieses vollgesammelte Haus gelesen, das seine Bewohner förmlich herausgedrängt hat. Ich finde so etwas ja sehr spannend.
In New York gab es den Fall eines Zwillingspärchens, von denen einer erblindete. Der Bruder begann fortan alle Zeitungen aufzuheben - für die Zeit, ab der sein Bruder nach einer Operation wieder sehen könnte. Dann sollte er alles nachlesen, was bislang geschehen war in der Welt. Allein das schon eine irre Idee!
Jedenfalls verließen die beiden mehrere Jahrzehnte das Haus nicht mehr, Lebensmittel kamen über einen Lieferdienst. Irgendwann ließ die Polizei das Haus öffnen, stieß auf ein Labyrinth aus meterhohen Zeitungsstapeln und ein tragisches Ereignis: Der sehende Bruder war unter so einen Papierstapel geraten und erstickt. Der völlig hilflose Blinde ist dann wohl verhungert/-durstet. Sehr tragisches Szenario, in dem vieles zusammenkommt: Einsamkeit, Sozialphobie, Sammelwut...
Diese Villa ist ja nicht einfach zugemüllt - die Leutchen haben ja alles akribisch inventarisiert, wirklich faszinierend.
Ganz so schlimm ist es bei mir nicht. Aber ich begreife auch Menschen nicht, die nicht mehr besitzen als in einen Kombi paßt. ;-)
In New York gab es den Fall eines Zwillingspärchens, von denen einer erblindete. Der Bruder begann fortan alle Zeitungen aufzuheben - für die Zeit, ab der sein Bruder nach einer Operation wieder sehen könnte. Dann sollte er alles nachlesen, was bislang geschehen war in der Welt. Allein das schon eine irre Idee!
Jedenfalls verließen die beiden mehrere Jahrzehnte das Haus nicht mehr, Lebensmittel kamen über einen Lieferdienst. Irgendwann ließ die Polizei das Haus öffnen, stieß auf ein Labyrinth aus meterhohen Zeitungsstapeln und ein tragisches Ereignis: Der sehende Bruder war unter so einen Papierstapel geraten und erstickt. Der völlig hilflose Blinde ist dann wohl verhungert/-durstet. Sehr tragisches Szenario, in dem vieles zusammenkommt: Einsamkeit, Sozialphobie, Sammelwut...
Diese Villa ist ja nicht einfach zugemüllt - die Leutchen haben ja alles akribisch inventarisiert, wirklich faszinierend.
Ganz so schlimm ist es bei mir nicht. Aber ich begreife auch Menschen nicht, die nicht mehr besitzen als in einen Kombi paßt. ;-)
gingerbox -
Sonntag, 28. August 2005, 19:26
dann kennen sie sicher auch schon hermes phettberg räumt seine wohnung zamm von phettberg und ostermayer, wo phettberg natürlich alles andere tut als zammräumen. war im radio, gibts noch als buch.
talking of which, und weil ich sowieso nichts anderes kenne als bücher, fällt mir noch zum thema zwillinge und deren arbeitsteilung alva & irva von edward carey ein: irva beschließt irgendwann, das haus nicht mehr zu verlassen, und alva, die sich den ganzen körper mit der weltkarte tätowieren lässt, durchwandert ihre heimatstadt entralla mit dem maßband. im keller (oder war's der dachboden?) baut irva dann ein maßstabgetreues modell der stadt aus plastilin. spitzenbuch. und alva schreibt über ihre haut den schönen satz da ich die ganze welt bei mir trug, was brauchte ich da noch andere gesellschaft? - sie war also wohl eher ein kombiwagen-typ.
was das zumüllen betrifft, kenne ich das aus eigener anschauung von meiner frau großmutter mütterlicherseits, die leider auch nicht die im salzburger haus so faszinierende ordnung pflegt und daher weder in meinen eltern noch in uns enkelinnen nachfolgerinnen für die weitere pflege des besitzes finden wird. ah, allein über das wort besitz und die vielen nuancen seiner bedeutung unter den landleuten könnte ich mich stundenlang auslassen! - jedenfalls ist die liebe omama ein mehr als abschreckendes beispiel und das haus im grunde schon aufgegeben.
aber die schachtel-, listen- und karteiwirtschaft, die kenne ich gut. die liste, krempel auf der meta-ebene :-)
talking of which, und weil ich sowieso nichts anderes kenne als bücher, fällt mir noch zum thema zwillinge und deren arbeitsteilung alva & irva von edward carey ein: irva beschließt irgendwann, das haus nicht mehr zu verlassen, und alva, die sich den ganzen körper mit der weltkarte tätowieren lässt, durchwandert ihre heimatstadt entralla mit dem maßband. im keller (oder war's der dachboden?) baut irva dann ein maßstabgetreues modell der stadt aus plastilin. spitzenbuch. und alva schreibt über ihre haut den schönen satz da ich die ganze welt bei mir trug, was brauchte ich da noch andere gesellschaft? - sie war also wohl eher ein kombiwagen-typ.
was das zumüllen betrifft, kenne ich das aus eigener anschauung von meiner frau großmutter mütterlicherseits, die leider auch nicht die im salzburger haus so faszinierende ordnung pflegt und daher weder in meinen eltern noch in uns enkelinnen nachfolgerinnen für die weitere pflege des besitzes finden wird. ah, allein über das wort besitz und die vielen nuancen seiner bedeutung unter den landleuten könnte ich mich stundenlang auslassen! - jedenfalls ist die liebe omama ein mehr als abschreckendes beispiel und das haus im grunde schon aufgegeben.
aber die schachtel-, listen- und karteiwirtschaft, die kenne ich gut. die liste, krempel auf der meta-ebene :-)
kid37 -
Montag, 29. August 2005, 00:39
Wohnung zamm, großer Klassiker! Und der Ostermayer wohl sowieso, wie ich anläßlich meines Wienbesuchs letztes Jahr vernahm. Ich bin seither ja großer Euroranch und Sumpf-Fan.
Und, mei, der Phettberg. Die nette Leit-Show. Und Robin, der glitzerbehoste Bionade-Holer! Was macht der eigentlich?
Dem Vermüllungssumpf muß man selbstverständlich Einhalt gebieten. Sammlungen machen ja nur Sinn, wenn sie erschlossen sind, sonst ist es wertlos. Bei dem eingangs erwähnten Blog finde ich das toll, daß die Betreiberin und ihr Mann nicht nur gemeinsam die Flohmärkte abklappern, sondern sich auch intensiv mit dem Zeug beschäftigen und das der Öffentlichkeit vorstellen. Ein Blog als Museum, auch das eine Idee, die mir sehr gefällt.
Und, mei, der Phettberg. Die nette Leit-Show. Und Robin, der glitzerbehoste Bionade-Holer! Was macht der eigentlich?
Dem Vermüllungssumpf muß man selbstverständlich Einhalt gebieten. Sammlungen machen ja nur Sinn, wenn sie erschlossen sind, sonst ist es wertlos. Bei dem eingangs erwähnten Blog finde ich das toll, daß die Betreiberin und ihr Mann nicht nur gemeinsam die Flohmärkte abklappern, sondern sich auch intensiv mit dem Zeug beschäftigen und das der Öffentlichkeit vorstellen. Ein Blog als Museum, auch das eine Idee, die mir sehr gefällt.