Vom Mund halten

Worüber man nicht reden kann,
darüber muß man schweigen.

(Ludwig Wittgenstein)

Worüber man nicht schweigen kann, darüber soll man singen oder bloggen. Im realen Leben aber ist es ab und an mehr als angebracht, einfach mal die Fresse zu halten. World, shut your mouth! singt man dann. Denn nicht jedes Stammtischthema gehört auch an den heimischen Küchentisch. Klar. Auf dem Flohmarkt gelang es mir, meine Medizinsammlung ein wenig zu erweitern. Eigentlich besaß ich schon eine solche Mundsperre, wegen Schweigegelübde und so. Die war mal recht günstig als B-Ware von einem dieser Medizingerätehändler zu bekommen, die mit ihren Scheren, Pinzetten und Speculi die Flohmärkte der Umgebung bevölkern. Mach ein Schnäppchen, schlag Ulla ein Schnippchen! sage ich dann und bereite mich auf die gesundheitliche Selbstversorung vor.

Das Modell dort oben hingegen stammt aus einem Konvolut Praxiszubehör und war sooo unverschämt günstig, daß ich nun zwei habe. Wenn der Laden erstmal läuft, kommen vielleicht auch mehr Patienten, wer weiß. Oder ich veranstalte einen romantischen Abend, in dessen Verlauf man sich offenen Mundes anschweigt. Words are very unnecessary. Manchmal jedenfalls.

Wunderkammer | 22:47h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
leteil - Montag, 4. Juli 2005, 01:23
Der war nicht so ergiebig, brauchen wir nicht drüber zu reden.

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kid37 - Montag, 4. Juli 2005, 01:33
Sie Konsonantenschlucker ;-)

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evasive - Montag, 4. Juli 2005, 01:25
Was macht denn noch so mit so einem Ding, ausser es zum Zwangsschweigen einzusetzen?

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kid37 - Montag, 4. Juli 2005, 01:34
Öh. Comment dirais-je? Kann irgendwie anregend sein. Würde ich Ihnen jetzt Bilder zeigen, wären die nicht arbeitssicher. Sie verstehen.

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evasive - Montag, 4. Juli 2005, 01:36
Sie meinen aber jetzt nicht das, was mir gerade vorschwebt oder?

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kid37 - Montag, 4. Juli 2005, 01:40
Sie meinen Mundspreitzer.

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evasive - Montag, 4. Juli 2005, 01:43
Öööh, nennt man das so? Das ist nicht mein Gebiet, ich stosse nur hin und wieder auf... ach, egal....

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kid37 - Montag, 4. Juli 2005, 01:46
Braucht man nur, falls Ihnen mal jemand auf den Zahn fühlen will. Ich nehme dann meinen Dremel, setze den Diamantbohrer auf und bereite alles für eine prima Füllung vor. Ein bißchen Moltofill oder Rotband, je nachdem, und schon haben Sie ordentlich was gespart. Oder dachten Sie womöglich... o Gott, ich verstehe. Was Geschlechtliches. Meine Güte.

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evasive - Montag, 4. Juli 2005, 01:56
Nein, nein, dachte ich nicht, ich dachte eher an mittelalterliche Foltermethoden, erst der Begriff "Mundspreizter" ging dann in eine etwas andere Richtung.

Das mit dem Schweigen, tja, nun, heute ist ein Tag, an dem ich Ihnen doch glatt zustimmen muss. Allerdings ziehe ich das Schweigen ohne Unterstützung vor, mit so einem Mundaufhaltegerät lässt es sich nicht schlucken, und dann liegt einem der Dreck auf der Zunge und wird bitter und bitterer - Schnauze halten und runterschlucken.

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kid37 - Montag, 4. Juli 2005, 03:19
Am besten mit einem Schluck Martini der Grünen Fee.

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wimpernschlag - Montag, 4. Juli 2005, 12:12
soviele worte für das schweigen... da brauchts wohl wahrhaftig so ein zwangsgerät. und ich dachte spontan, es sei eine fuchsfalle... *gg*

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marie__ - Montag, 4. Juli 2005, 14:38
An eine Fuchsfalle hatte ich auch zuerst gedacht, und auch diese würde ich dem Herrn Kid ohne weiteres zutrauen. Die abgebildete Apparatur ist mir gänzlich unbekannt in Zweck und Wirkung, könnte sie mir jedoch ganz praktisch vorstellen, insbesondere für einige meiner Kollegen....

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