His name was fake but he was not.
He was no alchemist. No scientist.
No trickster plucking radishes from
top hats. No cup and ball man. No
heaven-born conjurer. But a man who
sought heaven thru natural magic.
He studied our savior's tactics religiously.
He was internally airborne.
(Patti Smith. Ha! Ha! Houdini! 1977.)
Als Kind wollte ich nie Zauberer werden. Ich mochte keine Illusionen und schon gar keine Delusions. Wirkliche Macht, ja. Ein Hexer sein, omnipotent das Böse zurück in die tiefen Lovecraft'schen Brunnen oder Lehrerzimmer stoßen, aus denen es hervorgekrochen war. Aber der simple Kartentrick, das weiße Kaninchen, das ich aus dem Hut ziehen würde, das war nichts für mich. Jetzt auf dem Flohmarkt war ich fasziniert. Welche Mühe sich da jemand gegeben hatte. Vielleicht ein Vater, der so eine Zauberbude für sein Kind gezimmert hatte.
Wie rührend, und wie schön.
Ich begreife langsam, daß ich keinem kleinen Houdini eine solche Bühne basteln werde. Da wird mir niemand mehr was aus dem Hut zaubern. "Überleg dir mal, warum keine Frau ein Kind von dir haben will", giftete mich mal eine an, von der ich dachte, sie wolle es vielleicht. Ich verstand die Frage nicht und wußte auch keine Antwort. Vielleicht, weil ich zuviele Geschichten erzähle. Oder welche erfinde von Zauberern und verwunschenen Bäumen, in denen Schätze verborgen liegen, wenn ich die simplen, die rationalen Antworten nicht wußte.
Gut, das ist für Kinder sicher nicht gut. Die müssen heute so viel wissen. Da kann man sehr viel falsch machen, wenn man nicht aufpaßt. Mir mußte erst ein Vierjähriger sehr ernsthaft erklären, wie das funktioniert mit der Familie. Mit Vater, Mutter, Kind. Auch ihm konnte ich die Frage nicht beantworten, wo denn eigentlich meine Kinder seien. Zu meinem Namen addierte sich keine Funktion.
Gerne hätte ich gesagt, ich bringe die Kohlen rauf (wenn schon nicht nach Haus). Aber man heizt ja heute zentral oder nimmt sich eine Wärmflasche, das ist bequemer so. So war ich mehr Gast, jemand vom Hauspersonal. Na ja, "Freund", sagt man dazu heutzutage. Ein Substitut. Ein Josef. Ein Houdini. Denn der große amerikanische Magier konnte sich nicht nur aus den unmöglichsten Situationen befreien, er blieb auch kinderlos. Eine Folge womöglich der vielen Röntgenversuche, die sein Bruder, ein begnadeter Arzt, an ihm unternahm.
Houdini hatte einen Ziehsohn, den er beim Vaudeville-Theater kennenlernte. Es war der spätere berühmte Filmkomiker Buster Keaton. Der Mann, der nie lachte.
On October 31, with his brother Hardeen at his side, Houdini passed away. His last words were, "I'm tired of fighting". Dann befreite er sich von den letzten Fesseln.
das hab ich heut gesehen und mußte gleich an sie denken.
Aber wieso steht da "asozial"?
yvonnesonne ist asoziales lumpenpack! eine kleine frau! juchee!
Houdinis Motto eignet sich auch hervorragend als Gegengift.
Meine Güte, Sie sind ja an eine richtige Kriegsverbrecherin geraten. Solche Waffen sind von der Genfer Konvention verboten. Und dass das nichts anderes war als eine solche Massenvernichtunswaffe, haben Sie hoffentlich begriffen. "Überleg dir mal, warum dir noch keiner ein Kind machen wollte." würde genauso funktionieren. Geballte Verachtung und Zerstörung, wahllos an irgendeinem erfundenen Argument aufgehängt.
Es ist das alte Drama, daß man das, was man will, nicht haben kann, und das, was man haben kann, nicht will. Aber warum erinnern Sie sich nur an das Negative?
Äquimolarität. Ganz recht.
Und Frau Fragmentes Frage gilt auch.
Damals habe ich über diesen Satz erst einmal gelacht, weil er so absurd war, so grotesk - und habe mich an die Frauen erinnert, mit denen es sehr wohl möglich gewesen wäre.
Nur, daß es da nie zur Debatte stand (weil man zu jung war/sich zu jung fühlte, in der Ausbildung steckte usw.). Es gäbe also auch Positives zu berichten - wie fast immer im Leben.
Der Satz war natürlich, wie die Kaltmamsell schon richtig sagt, eine bloße Zerstörungswaffe. Solche Dinge bbleiben bei dem einen hängen, beim anderen wäre es vielleicht ein anderer Spruch gewesen. Der Satz blieb hängen, weil er einiges mit meiner eigenen Biografie zu tun hat.
Ich bin weitgehend vaterlos und "allein unter Frauen" aufgewachsen, was vielleicht einiges an meiner grundsätzlichen Disposition erklären mag. Je älter ich werde, um so häufiger habe ich den Eindruck, daß sich Biografie/Geschichte wiederholt. Z.B. mache/erlebe ich Dinge in Lebensphasen, die sehr ähnlich in die Biografie meines Vaters passen. Da wird etwas weitergereicht, scheint mir, wenn auch in abgewandelter Form.
Und so gesehen, ist dieser Satz auch "wahr", weil er an eine Facette meines Lebens rührt, die vielleicht nicht so "bedeutsam" ist wie andere, stärker wirkende Facetten. Mein Nachdenken kreist um diesen Aspekt (wäre ich eine Frau, hieße es, meine "biologische Uhr" tickte), ich beobachte andere Menschen in meinem Alter und deren Lebensplanung. (Kleine Kinder kann man zudem gut vollschwadronieren, da müßte ich vielleicht nicht so viel in mein Blog schreiben...)
Aber das Thema läßt sich ja leicht klären. Können wir kurz mal durchzählen, wer alles ein Kind von mir haben möchte?
Völlig unverbindlich, keine weitere Verpflichtung, garantiert kein Abo!
Und von Frau Brittbee hörte ich, dass Sie sich ein T-shirt gedruckt hat. Können Sie überhaupt soviel Unterhalt zahlen? Nicht, dass die dann alle verhungern, wenn wir uns schon die Mühe gemacht haben, sie auszubrüten. Könnte ja sein, dass deren Schokoladeverbrauch ähnlich hoch wird wie Ihrer. Das will finanziert sein. :-)
@ Kaltmamsell: Ich möchte mich beeilen zu versichern, daß ich im Leben auch schon starke Wörter verwendet habe. Das sind ja leider die, an die man sich im Aggro-Aggregatzustand am ehesten erinnert... Aber das ahnen Sie ja sicherlich alle.
Und, Herr Kid, wo ein Wille ist, da ist bekanntlich auch ein Gebüsch. Also ran an den Speck beim Blogmich! Ziehen 'se sich halt mal ein buntes Hemd an. Mit aussagekräftigem Flockdruck drauf;-) -B.B.
Aber eigentlich denke ich, Sie kokettieren mal wieder. Nachhilfe brauchen Sie wohl nicht.
Und, ehe ich es vergesse, fällt Ihnen etwas ein, was Kinder dringender brauchen als Phantasie und Inspiration? Mut zum Spinnen? Mir nicht. Egal wie lange ich überlege. Für mich ein Argument, dass Sie sich dringend fortpflanzen sollten.
Aber den hohlen Baum haben Sie bei Pippi geklaut...Donnerstags mit Schokolade.-B.B.
@BB: Sooo geht das also. Nun endlich wird mir einiges klar. Ich warte dann ab, wie die Kämpfe ausgehen werden.
Den hohlen Baum nahm ich übrigens aus Kalle Blomquist, aber der stand ursprünglich bestimmt im selben Garten.
ist doch die Nacht,
da wir sie der lieben Frau gemacht.
Stammt angeblich vom ollen Goethe...
und auf ihre frage, herr mark - keine angst vor ödipus, nur so zum beispiel...?
Als Mann in ihrem Alter stehen die Chancen noch ganz hervorragend Herr Kid. Täuschen Sie sich nicht. Die Frage wäre dann bloss, wollen Sie das wirklich ? So das ganze Paket. So Kind mit Frau und die Sorgen und Verpflichtungen und das zurückstecken und .... naja, auch die dreckigen Windeln und die Wutanfälle, später den Spielverderber rauskehren, weil man nicht drumrum kommt so einem Kind auch Grenzen zu setzen. Von der Angst ganz zu schweigen, wenn das Kind um 10 zuhause sein sollte und um 1 Uhr immer noch nicht da ist. Sich winden und auf- und ab laufen, weil man sich ausmalt was alles passiert sein könnte.
Oder dem Kind erklären, dass es mit Drogen nicht experimentieren darf, und verschweigen dass man selber ... naja.... Wollen Sie das alles wirklich? Dann bin ich mir sicher wird sich ein Weg finden.
Als Frau um/über 40? Da stehen die Chancen schon wesentlich schlechter.
Ansonsten wird es, bis es 21 ist, im hermetischen Café eingesperrt, muß sich meine onkelhaften Floskeln anhören und fein aufmerken. "Grenzen" ist mein zweiter Vorname, und es wird nur Musik gehört, die ich auswähle. Sich winden und auf- und ab laufen, weil man sich ausmalt was alles passiert sein könnte. Darin bin ich schon geübt, ich hatte ja bereits Freundinnen ;-)
Ich habe vor ein paar Wochen einen sehr, sehr rührenden Nachruf einer Bloggerin auf ihren Vater gelesen (ich will das jetzt nicht verlinken).
So sollten Väter sein.
Ich könnte uns vielleicht eins zaubern.
Na, dann zaubern Sie mal!
Aber vermutlich versucht die halbe Blogwelt, den roten Ball ins Ziel zu führen. Tiefenpsychologisch betrachtet, eine sehr reizvolle Aufgabe.