Ekel vor nichts

schoppenhauer | 27 Beiträge

Ich habe das Buch gelesen aber nur weil es auf einem Altpapierberg lag.
Die Verfasserin ist einfach nur eine SAU, mehr fällt mir dazu nicht ein.
Das letzte was diesel Land braucht, so ein Buch und so eine Sau!
Nein, ich kenne KEINE Frau die ihre Eiterpickel auslutscht oder sich an ihren
Ekrmenten labt!
Was wir denn da für ein Frauenbild gezeigt?? So ist keine normal Frau!
Die "SAU" müsste man einfach des Landes verweisen, nachdem sie
all das in Real gemacht hat, was in dem Buch beschrieben wurde!
[Q]

Aus unerfindlichen Gründen, womöglich, weil ich ihn nicht besitze, habe ich den Roman gar nicht gelesen. Nun wird er verfilmt, und die Deutschlandfähnchen am Auto das GMX-Forum steht Kopf. Jetzt wäre es natürlich leicht, sich über Schoppenhauer und seine steile These vom Dieselland zu erheitern, wo ein möglicherweise marodierendes Wildschwein im Real was eiteres macht.

Ein schöner, wenn auch verzerrter Spiegel von da, wo die Leute noch gesund und normal denken. Das erdet mitunter oder läßt einen mit den Zähnen klappern. Eine eigentümliche Welt. Erinnert mich in all seinem Verdrängen von nachlässig gewaschener Sexualität und welker Körperlichkeit an Hermann Ungars Die Verstümmelten, ein Roman von 1922, den ich immerhin bereits im letzten Jahr schon las. Wo ein Versehrter, ein Krüppel, von sich selbst und dem eitrigen Gestank seiner Wunden und Stümpfe abgestoßen, die Menschen in seiner Umgebung demütigt, sich suhlt im letzten Aufbäumen von Macht und Schmerz und Einsamkeit und Selbstkasteiung. Ein rechtes Ekel also.


>>> Beim Schweizer Radio kann man eine Hörspielfassung nachhören, die eBuch-Version gibt es gratis bei verschiedenen Portalen.

Ex Libris | 00:10h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
nnier - Donnerstag, 18. Juli 2013, 01:48
Das Pech der Pornojäger
Immer sind sie es, die solche Bücher ganz oben auf dem Altpapierhaufen finden und sie sicherheitshalber mitnehmen müssen. Und was man da nicht alles lesen muss: Besonders Seite 203 ist schlicht e-kel-haft, man muss sich geradezu zwingen, weiterzublättern. Wie man sich sowas nur ausdenken kann: Widerlich! So jemand müsste mal *** und *** und dann so richtig ***, und ihre eigene *** und dann müsste man ihr noch *** und ***. Wie man nur so eine kranke Phantasie haben kann!

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maphisti - Donnerstag, 18. Juli 2013, 02:10
Was ist eigentlich "krank", "gesund", "ekelhaft"?
Man sollte sich bei der Beantwortung der Fragen wirklich keinen Zwang antun, aber sich in Demut üben und sein eigenes Ego einmal dezent hinterfragen,

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kristof - Donnerstag, 18. Juli 2013, 11:31
Demut? Dezent? Wie krank.

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 13:50
Privat möchte ich auch nicht alles in meiner Suppe schwimmen haben. Aber interessant ist das Thema doch allemal als künstlerische Einkleidung, ein Gestaltgeben von Zuständen und (Noch-)Nicht-Denkbaren. Ob demütig oder in Großgeste, ich vermute mal, daß sich hier jemand komplett auseinandernimmt und auf die letzten unteilbaren Dinge reduziert. Zurück zum Urschleim, die getrennten Eltern bitte vereinigt ans Krankenbett und alles wieder aufbauen.

Beim Dschungelcamp Bei de Sade z.B. watet man in ennervierender Repetition durch Blut, Urin und Exkremente, bis man denkt, jetzt mal rasch raus aus der Scheiße hier, aber schön, daß wir mal entgrenzt alles ausgesprochen haben. Das hat ja etwas katharsisches auch. Abziehen nicht vergessen.

@Herr Nnier: Ich sehe da immer so eine Welt aus Spitzengardinen und kleinen, weißen Porzellangänsen auf dem Küchenregal vor mir. Und dann werfen die Schweine solche Bücher über den akkurat getrimmten Busch, also Hecke.

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mark793 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 13:55
@kristof: Spricht da das gesunde Volksempfinden?

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kristof - Donnerstag, 18. Juli 2013, 14:05
?
Nö, da sprach ich. Aber natürlich nur rumgealbert ...

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mark793 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 17:12
natürlich nur rumgealbert

Davon bin ich ausgegangen (und daher hatte ich an meine rhetorische Frage auch keine zwinkernde Gefühlsglyphe angehängt). ;-)

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kristof - Donnerstag, 18. Juli 2013, 22:58
Wenn das die Smiley-Polizei sieht!
;-)

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texas-jim - Donnerstag, 18. Juli 2013, 11:53
Der Diesel
kann nun wirklich nichts dafür.

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 13:52
Danke. Eben, wer wüßte das besser als Sie? ;-)

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ana - Donnerstag, 18. Juli 2013, 14:02
Solche Schimpftiraden reizen mich fast, in besagtes Buch doch einmal hineinzulesen. Ich habe es mir trotz oder vielleicht wegen des gigantischen Hypes, der darum gemacht wurde, damals nämlich nicht besorgt. Der Trailer zum Film, den ich gerade gesehen habe, bestärkt mich darin aber nicht. Ich finde ihn unspektakulär und in komödiantischer Weise seicht. In der U-Bahn habe ich einmal ein pupertäres Mädchen das Buch lesen sehen, sie hat den Inhalt sichtlich mit riesigen Augen verschlungen. Vielleicht sind die "Verstümmelten" da eher was für mich.

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 17:04
Ich glaube, ich denke mir das gerade interessanter als es am Ende ist. Mich schreckt übertriebener Hype ja auch immer ab, ich denke, Frau Roche ist davon auch völlig überrollt worden. Vielleicht sind die Empörungsäußerungen darüber wirklich das Interessanteste an diesem Buch. So was spricht ja oft deutlichere Bände.

Ich kannte Hermann Ungar gar nicht. Er wird wohl weitgehend dem Kafka-Umfeld zugeordnet. Mich hat hat diese merkwürdig nach Mottenkugeln und Verklemmtheit riechende kriegszertrümmerte Welt der 20er fasziniert, so ein bißchen wie ein gezähmter George Grosz, aber abseits von "Berlin"- und "Tanz auf dem Vulkan"-Getöse. Und, daß es darin eine Figur gibt, die "Milka" und eine, die "Fanta" heißt.

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ana - Donnerstag, 18. Juli 2013, 20:38
Den eher unbekannten Mädchennamen "Milka" ( biblischer Herkunft ) und "Fanta" ( afrikanischer Herkunft ) erging es nach Markterfolgen der entsprechenden Produkte wahrscheinlich ähnlich wie dem Mädchennamen "Mercedes". Die geben Eltern schon lange nicht mehr, weil man nur noch an Schokolade, Limonade und Autos denkt.

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maphisti - Donnerstag, 18. Juli 2013, 21:20
Und was bitte ist mit Lana?

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 22:25
Man müßte sicher auch lizenzrechtliche Klagen fürchten, vermute ich.

Und Lana? Ist das ein Produkt?

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ana - Donnerstag, 18. Juli 2013, 22:30
Wolle, ich habe sie schon verstrickt.

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vert - Donnerstag, 18. Juli 2013, 22:49
Und Lana? Ist das ein Produkt?
erst als w-lana weltberühmt geworden.

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ana - Freitag, 19. Juli 2013, 00:16
Natürlich:
Wireless Local Area Network Alliance.
Sehr modern, beim Stricken hat man ja immer Kabel.

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 17:07
Beilage
Heute lese ich in der Zeitung, britische Wissenschaftler hätten einen Weg gefunden, menschlichen Urin für die Energieerzeugung nutzbar zu machen (Zersetzungsprozesse usw.). Man könne sein Mobiltelefon damit aufladen und im Netz surfen. Interessanter Ansatz mit vielen Einsatzbereichen. Denkbar wären beleuchtete Badewannen oder temperierte WC-Schüsseln - alles in Eigenurinproduktion.

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maphisti - Donnerstag, 18. Juli 2013, 18:12
Auflage
Äußerst kreativ gedacht!
Aber: Solch ein starker Toback!!!!!!!!!!!!
Wer würde denn auch gerne in einer solchen eventualen Sammelaufbereitungsanlage arbeiten wollen?
Und was ist mit der etwas eigenwilligen Geruchsentfaltung?

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kid37 - Donnerstag, 18. Juli 2013, 22:22
Nun, Energie non olet, nahmen die Römer die Penunzen aus den Latrinen doch gerne an. Ich werde heute abend mal Herrn Altmeier anrufen. Ach, der Dienst liest ja bestimmt mit.

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maphisti - Freitag, 19. Juli 2013, 00:59
Bei längerer Betrachtung liegt mir allerdings die Uringewinnung auf jeden Fall näher als die Urangewinnung.

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mark793 - Freitag, 19. Juli 2013, 01:50
Trinkgelage
Ein Prost auf Carmen Thomas, die es schon immer gewusst hat, dass Natursekt das Gelbe vom Ei ein ganz besonderer Saft ist.

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2013, 17:01
Abends im Schwimmbad immer schön durchs Kinderplanschbecken waten. Nie kriegen Sie eine bessere Haut.

Uringewinnung statt Urangewinnung! Sehr schön. Ich sehe schon die Plakate: Pippi statt Plutonium! und WC statt KKW! Alberner als das, was jetzt stattfindet, kann es auch nicht sein.

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montez - Freitag, 19. Juli 2013, 12:42
Kurz vor Ihrem Eintrag träumte mir, ich fahre mit jener Dame die ganze Nacht mit dem Taxi durch Berlin. Wir hatten es sehr anregend und lustig, den Grund weiss ich nicht mehr oder wusste ihn nie. Jedenfalls erwachte ich am Morgen mit dem guten Gefühl einer kurzweiligen Verabredung. Nach dem Buch hab ich sie wohl nicht gefragt.

Das Buch, ein Geschenk (ein Geschenk?!) versuchte ich in drei Gebrauchtbuchläden loszuwerden, der dritte Händler hat sich dann erbarmt und gesagt ich darf es in die Ramschkiste werfen (oder war es doch ein Altpapierstapel?). Puh. Mehr als zwanzig Seiten hatte ich nicht geschafft.

Und Sie können sich ja jetz den Film anschauen! Der Stoff gibt was her, wie alle Schoppenhauer.

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2013, 17:00
Je nach Laune der Frau Roche könnte ich mir einen Abend mit ihr oder eine Taxifahrt meinetwegen auch sehr unterhaltsam vorstellen. Wobei ich mir unsicher bin, ob es nachts in Berlin so viel zu sehen gibt. Könnte man ja auch in Hamburg oder Wuppertal machen.

Ich warte noch darauf, daß der Band im Büchercafé der Kirche bei mir nebenan auftaucht. Die verkaufen Taschenbücher für 50 Cents. Das soll jetzt aber nicht abwertend gemeint sein. Ich lebe einfach gern bescheiden.

Bei dem Film beschleicht mich so ein bißchen die Befürchtung, daß es so wird wie bei Elementarteilchen. Die falschen Leute aus den falschen Gründen mit der falschen Haltung am Werk.

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nnier - Freitag, 19. Juli 2013, 17:22
Die hat mich auch mal ganz nett angelächelt und ich bin mir sicher, es hätte etwas aus uns w dass sie ihre guten Seiten hat. Aus meiner Sicht hatte sie es zu einfach, ist quasi in eine scheunentorgroße Marktlücke gerannt und wurde für die falschen Dinge ge-hype-t: Hach, die sagt "Penis"!

Elementarteilchen mit Moritz Bleibtreu, das habe ich mir gespart und teile Ihre Befürchtung, auch wenn kein Eichinger produziert. Man mag es sich konkret gar nicht vorstellen.

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maphisti - Sonntag, 21. Juli 2013, 00:50
Als ager-bestimmte Person interessiere ich mich schon etwas für diese Anregungsstufen von Feldern und im Sommer besonders für dieses mysteriöse Higgs-Boson.

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2013, 16:54
Ekelstarre
Das Thema liegt in der Luft. Der Wuppertaler Autor und Zeichner Eugen Egner spricht in der taz über Ekelstarre.

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ana - Freitag, 19. Juli 2013, 20:19
Ich habe sehr gelacht. Auch wenn es tatsächlich kein anderes Wort für Hosenträger gibt, existiert in einem der Netzwörterbücher zumindest folgende Bedeutungserklärung: taktisches Hosenhaltesystem.

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