37:37
Heute, am denkwürdigen 3.7., beginnen die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Wieder - und möglicherweise auch zum letzten Mal, sollte sich der ORF mit seinem provozierenden Testballon durchsetzen, die Veranstaltung nicht mehr zu übertragen - wird dabei der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Dieses Jahr ist es ein bißchen merkwürdig, weil ich ein wenig voreingenommen bin. Das aber zurecht: Dieses Jahr liest Anousch aus ihrem Roman, der im JuliAugust erscheint, und das ist etwas schade für die anderen hoffnungsvollen Teilnehmer. Aber es kann eben nur eine gewinnen.
Anousch, bereits jetzt Bachmannpreisträgerin der Herzen hier im hermetischen Café, dürfte kaum Raum für Diskussion oder Konkurrenz lassen, das sage ich mit aller gebotenen Objektivität und weiß damit den Preis in guten Händen. Ab morgen, kurz nach zehn, geht es los. Bitte schalten Sie ein und verlieben sich.
>>> Bachmannpreis
>>> 3sat
Danke für die Erinnerung. Den Bachmannpreis verfolge ich doch stets gerne.
Bisher wusste ich übrigens gar nicht, dass die 37 auch für mich eine wichtige Zahl ist. Am 3.7.37 wurde mein Vater geboren. Er wollte immer 104 Jahre alt werden, starb aber schon mit 52.
Auf Frau Anousch bin ich besonders gespannt.
Hälfte der Zeit, das ist traurig. Zweimal 37 sollte es schon sein. Fülle machen.
So, geht los. Anousch hat einen super Startplatz. Jetzt läuft sich die Jury erstmal warm, zeigt ihr Geweih und markiert die Ecken und Themen, in die dieses Jahr Autoren und Texte geschoben werden. Nach dem Mittagessen werden sie sich entspannt zurücklehnen und ergreifbar sein.
Ja, Mensch.
UNSERE Anousch!!!
edit: kuckuck
Ja, Mensch! Sie kennen die Großen einfach alle!
Heute 14:15 Uhr. Wir halten den Atem an.
Auch ich bin völlig unvoreingenommen!
Absolut. Die beste Anousch soll gewinnen!
Wir vom
hermetischen Café haben da schon mal ganz objektiv etwas
vorbereitet. Aber erst am Samstag!
P.S.
Herrgott, was soll man machen!
Wir A-Prominente der Spitzenliga gehobener, deutschsprachiger Literatur treffen freilich ständig bei Preisverleihungen und in diversen
onli Spitzengremien aufeinander. Da bleibt der eine oder andere private Schnappschuss beim anschließenden Umtrunk nicht aus. Wir haben übrigens noch gar nicht ausbaldowert, welchen Blogger wir als nächstes in den Wettbewerb schicken. Nicht, dass da irgendetwas untergeht.
Oh, das stimmt. Ich hätte da ein paar in der Hinterhand, wobei, die eine ist schreibfaul, der andere auf Reisen. Mumm hätten die beide.
Uiuiui. Schlechte Stimmung vor dem Mittagessen. Das werden die anschließend gut machen wollen. Die Spannung steigt.
Habe Ihre wunderbare Anregung benutzt, um mir die schönen Video-Portraits der betreffenden Frauen anzusehen. Schon das ist ein herrliches Erlebnis für sich!
Und 3sat zieht fünf Minuten vor Ende den Stecker. Man faßt sich an den Kopf. Ich hoffe, ich kann morgen noch das ein oder andere nebenbei verfolgen.
Ich kenn' das: einfach dreist!
Ich weiß auch nicht, was die bei 3sat verhüten wollten.
Ich bleibe eingenommen. Zugegeben, Anousch ist heute mit ihrem Text mitunter ein wenig rumpelig über die Schienen gesegelt. Aber wo Metall quietschend auf Metall reibt, schlagen Funken. Und wo Funken schlagen, ist auch das Herz.
Mir ist das jedenfalls lieber als diese herablassend clever zusamengebauten "Wir nennen es Literatur"-Texte, von denen es in den letzten Jahren ja auch so einige, vielfach beklatschte gab. Die bewegen mich nicht.
Mario-Barth-Gedächtnistag, Literaturkritiker erleben offenbar zum ersten Mal Comedy und nehmen sogar den Dadaismus in Geiselhaft. Nicht auszudenken, Two and a half Men würde dort vorgetragen.
Ich muss zugeben, dass ich zunächst unangemessen beleidigt war, dass die mit mir nicht sprechen wollen, aber inzwischen denke ich, dass jeder am richtigen Platz ist ;-) Mit Spielen haben die es wohl nicht so.
Verblüffte Gesichter. Dass kein guter Japaner Zé do Rock von Burkhardt Spinnen eingeladen wurde - da wär ich nie drauf gekommen.
Frei nach Nestroy. Einen Jux wollt' er sich machen. Ein leicht zu erheiternder Mensch.
@HoraSexta. Ich hätte den Mumm ja nicht. Ich glaube, deshalb sind auch soviele ziselierte, clevere, Konstruktions-Texte dabei. Und nur wenige zarte, echte, mit Herz.
Schade (das mit dem Mumm)!
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze... Literatur gedeiht, denke ich, auf unterschiedlichsten Gründen. Hartplatz ist nicht gut für zarte Pflanzen.
Deswegen liebe ich es ja als Spektakulum. "Die Bordtoilette als Geheimzentrum des romantischen Flötenspiels" ist so ein kondensierter Kritikersatz, den ich von heute mitnehme.
Begrüßenswert, wenn ab und an Passagen dabei sind, die einem einen ganz neuen Zugang zum Menschlichen hin aufweisen, wenn auch oft in befremdender und sogar verstörender Weise - oder einem der Spiegel vorgehalten wird. Wunderbar wäre es, wenn unvermutet eine nicht näher zu definierende Sehnsucht partiell und einen Augenblick lang gestillt würde.