Zwischen Regen und Regen



Nachdem ich in den letzten Tagen nachts öfter rausmußte aufstand und heimlich auf meinem Trimmrad trainierte, fand ich es heute an der Zeit, draußen noch einmal die kleine Runde zu wagen. Ehe wieder der große Regen kam (so ein milder Herbst war selten). Nach der Erfindung der Slow Food-Bewegung preise ich nun das Slow Radeln, entspannt ließ ich die durchnumerierten Rennradfahrern am Deich an mir vorbeizischen, auch den ein oder anderen rüstigen Gartenfreund. Gemächlich, aber stetig, wie es in meinem Leben ja auch sonst nur geht, spulte ich die überraschungsfreie Strecke ab, vorbei an jungen Schafen und alten Schafen, weißen Schafen und schwarzen Schafen, solchen mit kupierten Schwänzen und welchen ohne. Also umgekehrt: solche mit Schwänzen und welche ohne, wie es auch sonst im Leben ist. Außer diesen landschaftlichen Impressionen war nicht viel los, alle in der Stadt bei der Demo, bei einem Sportereignis, auf dem Dom, daheim bei Kaffee & Kuchen oder auswärts bei verheimlichten Liebhabern.

Keuchfreie zwanzig Kilometer, das läßt hoffen, bald wieder neue Strecken zu erkunden. Ein wenig fad sind mir die Wege, ich schaue gern nach Abwechslung.

Ausfallschritt | 20:29h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
mark793 - Montag, 23. April 2012, 00:35
Schön zu lesen,
dass Sie am Ball, ich meine, am Lenker bleiben.

Den gewohnten Wegen in der Wiederholung immer wieder einen Reiz abzugewinnen, ist gar nicht so einfach. Im Moment kommt da die Natur etwas zu Hilfe, heute sind ein paar Bäume und Hecken grün, wo vorige Woche noch wenig bis gar nichts knospte, oder eine frische Gülle-Ausbringung veleiht vielgefahrenen Feldwegen eine neue Duftnote, man muss wach und achtsam sein für die kleinen Veränderungen.

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kid37 - Montag, 23. April 2012, 00:56
Wohl war, dieses Erblühen derzeit ist ganz interessant, vor allem am Deich: rechts voller Blütenstand (Sonnenseite), links nix (Schafe plus Schatten). Ich denk natürlich gleich: Auch ihr werdet Herbstlaub sein! So manche Scheinblüte ist darunter, ärgelrich, aber heute war ich schon wieder entspannt. Daher auch das gemächliche Tempo. Langsame Fahrt, ein Lied pfeifen und den Rest hinter sich lassen.

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modeste - Montag, 23. April 2012, 02:05
Das hört sich doch wieder viel besser an. Ich drücke die Daumen für lange, beschwerdefreie Ausfahrten in einem der mildesten Herbste überhaupt.

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kid37 - Montag, 23. April 2012, 12:56
Ein bißchen voranfahren wäre schon schön. Nicht immer nur quer im Wind hängen.

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ana - Montag, 23. April 2012, 17:47
Da gibt es doch den bekannten Spruch von Einstein, der gerne auf Postkarten zitiert wird. "Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren." Hoffentlich geht das mit dem Vorwärtsbewegen bei Ihnen bald immer besser.

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kid37 - Dienstag, 24. April 2012, 19:23
Zum Glück bin ich ja keiner, der sich lange mit der Vergangenheit aufhält. Also, ich wollte sagen, den Lenker halte ich immer nach vorne.

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kelly mg - Dienstag, 24. April 2012, 21:09
„Forward ever, backward never!“ Statt Orden gibt’s zur Ermutigung wenigstens die Hymne der Fahrradfahrer: http://youtu.be/3juo4epEPVw - und demnächst auch hoffentlich wieder mehr Sonne (wie im Lied der Nits) und reichlich Rückenwind.

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carodame - Mittwoch, 25. April 2012, 00:24
Das habe ich mir beinahe gedacht: Heimlich üben und dann quer im Wind voran in den Frühling gefahren. Ohne Rückspiegel. Ohne Atemnot. Schön, dass es rollt.

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