Wind, weiße Stimme,
die an des Trunknen Schläfe flüstert;
Verwester Pfad.
(Georg Trakl, 1912.)
Ein abgedunkeltes Kabinett. Ausgebleichte Schädel in den Regalen, dazwischen Bücher von G.B. in seltenen Ausgaben. Ein altes Radio spielt einen dunkleren Quartsextakkord. Unter einem Glassturz das fahle Skelett der Begierde, von der Gier nur blieb. Ein Schaustück fernerer Tage, staubumhüllt.
Im anderen Zimmer dunkle Regale. Bücher von G.B.* in seltenen Ausgaben. Aus den Lautsprechern das monotone Pluckern industrieller Geräusche. Auf einem Baumstamm ein Messer und das Skelett der Begierde, ein schwarzer Knochen. Erinnerung an fernere Tage, staubumhüllt.
(* einem anderen, das ist der Witz der Synchronizität)
Hier eine Stelle, da tropfte Blut auf den Boden. Hier eine Stelle, da erkannten sie sich. Ertrunken in rotem Wein.
Eindringen ins Haus der Lüge. Tür auf, ein Seufzen. Ein Glöckchen erklingt. An der Wand eine Botschaft: "Eine strenge Hand gibt niemals Antwort". Nur die Gewißheit, hier ist jemand da. Denn ganz ohne Grenzen, bleibt doch nichts zu übertreten.
Ein Traum: Wir gingen durch einen Tunnel, ein Kellerlabyrinth, ein dunkler Mäander aus Schmerz und Umnachtung. Transgression im schwarzen Regen. "Vor uns bleibt allerdings nur das Nichts." (Arthur Schopenhauer). In der Nacht warten Opfer und Tod. Ich sagte, ich wüßte, wie Blut schmeckt. Du sagtest, du hättest seltene Früchte im Wald gesehen.
Am Morgen räumen wir unser Leben auf. Du wischst das Erbrochene weg, damit es weitergeht im Haus der Lüge. Ich streiche Farbe über das Blut an der Wand. Dann gibt es Pesto mit Nudeln und ein Glas kühle Milch. Trink von der Milch, iß alles vom Teller. Es ist doch die einzige Antwort, die wir kennen.
An den Handgelenken erscheinen seltsame Zeichen. Das Haus ist hermetisch. Den Schlüssel gaben wir fort.