Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen

"Die Frage ist nur, ob Hegemann nun plagiiert hat oder nicht, und diese Frage ist trotz der mit enormen Aufwand geführten Debatte bis heute ungeklärt." (Frankfurter Rundschau, 17.3.2010)

Vielleicht hilft ja ein Speicheltest, ein Fall sicher für die Experten vom C.S.I., wenn das Feuilleton schon auf ergebnisloses Aussitzen setzt. Nichts genaues weiß man eben nicht.

Besser macht es immerhin Thomas Wolff im Magazin, der dem wahren "Lotl" ein informatives Porträt widmet: "ein recht unkomplizierter Typ". Wie ich also.

Das stärkste Stück aber steht wiederum nicht im Feuilleton, sondern im Panorama. Wie und warum das Buch von Norbert Leithold, der sich bereits als Norbert Bleisch einen Namen als Autor, aber auch als Regisseur von Schwulenpornos, gemacht hatte, wohl recht unvermittelt wieder von der Nominiertenliste des Preises der Leipziger Buchmesse verschwand.

Die beginnt morgen. Dann geht es weiter in Lurchis Possenspiel.

Ex Libris | 15:04h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
sunny5 - Donnerstag, 18. März 2010, 19:28
Zumindest hat sie nicht den Preis bekommen, sondern Georg Klein, über dessen Prosa ich erst einmal nichts sagen kann.

Aber starkes Stück, wie so Nominierte wieder von Listen verschwinden können. Meine Herren. Was ein Zirkus.

Zuviel PR kann eben auch nicht gut sein. Meine Rede.

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kid37 - Donnerstag, 18. März 2010, 22:13
Hier der Link zum Artikel in der Rundschau über das Verschwinden von Nominierten.

Es war ja eh fast das Interessanteste in den letzten Wochen: was man schlußendlich über die Strukturen des Betriebs erfährt. Hoffentlich kommt das Eigentliche nicht deshalb unter die Räder.

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sunny5 - Samstag, 20. März 2010, 14:02
Es geht wohl weniger darum, dass er mal Pornos gedreht hat, als um den Roman "2040", welcher wohl islamophobe Tendenzen haben soll. Die ganze Pornogeschichte ist auch ein wenig seltsam, ehrlich gesagt. Wieso anfänglich für Schulen? Merkwürdig.

Was aber wohl letzten Endes nichts über das Sachbuch aussagt, welches Germanisten ein Leuchten in die Augen zaubern sollte.

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kid37 - Samstag, 20. März 2010, 21:21
Es klingt sehr undurchsichtig. Ich dachte auch, die Autoren würden wegen eines ihrer Bücher nominiert, nicht wegen ihrer Vita. Irgendwie haben sich die Leipziger Juroren dieses Jahr mehrfach ins Knie geschossen. Immerhin scheint Preisträger Georg Klein interessant; ich kenne das Buch aber leider nicht.

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