Mit dem Mund



Naturgemäß fragen alle nach der Rubrik Kulinarisches, wenn man aus dem Urlaub kommt. Ob man sich denn artgerecht versorgen könne in fremden Landen? Nun, wie so manche Dinge im Nachbarland sehen auch die Käsebrote in Wien für Deutsche erst einmal fremdartig aus. Manche werden unglaublich dünn und fein ausgewalzt, anschließend paniert und gebraten und mit einer Zitrone garniert. Andere bestehen aus sehr ursprünglich angerichtetem neapolitanischem Teig, werden gebacken und mit Büffelmozzarella belegt. Seltsame Sitten, aber sehr schmackhaft.



Als genügsamer Gast aber sage ich zu allem Ja, denn im Urlaub kann man ruhig mal probieren, wie es andere mit den Stullen so halten. Überhaupt kenne ich in der Hinsicht kaum einen aufgeschlosseneren Reisenden als mich (Eigenlob ist bekanntlich Bloggerzier), andererseits bin ich aber selten in wirklich exotischen Orten unterwegs. Beim Meinl hole ich mir morgens mein Frühstück, das machen da alle so, nur die Tasse kalter Kaffee mit einem Schuß Zigarettenasche, die man in den Existentialistencafés am Montparnasse so liebt, sucht man vergeblich.

Kein Grund aber, traurig zu werden, es gibt Dinge, die selbst ich wie ein Sissy großer Junge ertragen kann. Die Tatsache beispielsweise, daß es dort Milch zu kaufen gibt, die nicht "länger haltbar" ist, sondern frisch. Oder Produkte, die ausweislich "gentechnikfrei" produziert werden. Da muß man sich erst einmal tüchtig umstellen, tapfer zugleich und möglichst ohne Kommentar.

Ausfallschritt | 12:41h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
kid37 - Donnerstag, 22. Oktober 2009, 12:53
Ringelstrumpf der Woche
Hinreißend auch: Ringelwein!


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vert - Donnerstag, 22. Oktober 2009, 18:32
zur brotzeit: soma
- und der laden hat geschlossen?!?

felix austria.

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kid37 - Donnerstag, 22. Oktober 2009, 19:45
So etwas braucht man dort nicht. Man leckt das Gold von den Fassaden runter und atmet die Süße der... Ups, sorry. I got carried away.

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vert - Donnerstag, 22. Oktober 2009, 20:14
und ich dachte schon.

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kid37 - Freitag, 23. Oktober 2009, 02:56
Auch das könnte so vieles erklären.

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novesia - Freitag, 23. Oktober 2009, 17:17
das mit der lebensmittelqualität ist tatsächlich auffallend hier. umgekehrt berichteten mir kollegen erst dieser tage von ihrer verstörung bei deutschlandbesuchen, wenn es im supermarkt nirgends "echte" milch zu kaufen gab.

(apropos kaufen: ich wohne aktuell zwei häuser neben einem tierpräparator mit sehr extravagantem schaufenster. geben sie zu, dass sie mich ein klein wenig beneiden...)

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kid37 - Freitag, 23. Oktober 2009, 17:48
("Ein klein wenig"? Sie sehen mich grün und gelb und wuschig vor Neid.)

Ein Discounter hat jetzt mit viel Tamtam vermeldet, fortan wieder frische Milch führen zu wollen. Eine Schande ist das hier. Man sieht es an den semantischen Unterschieden. Was hier "Ministerium für "Landwirtschaft" heißt, nennt man bei Ihnen "Lebensministerium".

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