Samstag, 3. Oktober 2009


Die Elbe trug ein frostiges Gesicht

You take my hand,
I'll take your hand.
Together we may get away.
This much madness
Is too much sorrow,
It's impossible
To make it today.

(Neil Young, "Down By The River".)



Die Seele, heißt es, brauche drei Tage länger. Vorausgeeilt, verflogen, aber gelandet, sortiere ich meine Sachen, die Habsburgseligkeiten, die vielen Bilder, die zu wenigen Bilder, die Sprach- und Wortlosigkeit, die zögerliche Betrachtung im Spiegel, die ganz leisen Fragen und sanften Antworten. Spätestens Montag wieder bei sich sein zu müssen. Das Schulterklopfen der Kollegen und wie sie einen am Ohr ziehen, mich sanft verspotten, die Messer abnehmen und ein Arbeitsgerät in die Hand drücken werden.

Die Elbe trug ein frostiges Gesicht. Wie eine abgeschossene Maschine trudelte ich durch die zerrissenen Wolken. "Es ist Herbst", sagte neben mir seufzend ein Rentner. Ja, endlich, murmelte ich. Endlich wieder Herbst. Und die Musik vielleicht tanzbar, aber immer noch nicht laut genug, das pochende, stotternde Motorengeräusch zu übertönen.