Bedacht
Manch einem wurde schon durch eine störende Fliege der leckerste Kirschkuchen verdorben. Ich für meinen Teil kann es nicht leiden, wenn mir ein Rasanzfahrer durch die Tortenglasur fährt und einem Schlittschuhläufer gleich seinen verschrammte Spur durch den schönen Glanz zieht. Gerade will ich nämlich anfangen, darüber zu dozieren, wie die Stadt ihr ganz eigenes, und zwar auf menschliches Maß reduziertes, Tempo habe, da wird mir mit dem ganz eigenen Schmäh feixend das Gegenteil bewiesen. Laßt den Piefke mal reden, denken die sich, wie immer höflich und mit gespannt lauschenden Gesichtern, während ich mich in munterer Ernsthaftigkeit um Kopf und Kragen und Halsschlagader plaudere.
Wie langsam die Bilder ihren Platz finden, sich zurecht und in die eigene Ordnung fügen. Wie überall und hinter einem und um einen herum Tempo und Bewegung ist, während man selbst nur ein wenig Atem holt, nicht so viel strampelt, den Wetterbericht liest und den Kuchen auch ißt.
Mit diesem Bild führen Sie eine alte Tradition Wiener Radfahrerfotos fort:
Haha, wunderbar. Ich weiß es nun aus Erfahrung: Diesen Stadtverkehr meistert man nur mit Gelassenheit.
es mal so zu sehen: Der Rasanzfahrer da oben, der war nicht zu schnell, sondern viel zu laaangsaaam, um rechtzeitig aus dem Bild zu strampeln. Weiß doch jeder, dass die Österreicher nicht die Schnellsten sind. ;-)
A geh, Sie verwechseln das mit den Schweizern und vergessen Niki Lauda und die Dominanz im Abfahrt-Ski. Ich bin ja höchstens der Toni Sailor Sailer des Blogwesens.
...vom Rasanzfahrer, haben Sie auch den Goldschimmer ins Tympanon hineinretouschiert?
(Toll, Bloggen bildet. Das mußte ich erstmal nachschlagen.)
Nein, das ist die natürliche Gloriole, die mich umgibt.
Das war meine Vermutung.
Ich mache ja gerne Männern Komplimente, leider gibt es so selten Gelegenheit dazu. Daher will ich diese hier nicht ungenutzt verstreichen lassen, also: Wenn ich Sie, Herr Kid, nicht schon persönlich kennte, ich hätte Sie nach diesem Foto gerne persönlich kennengelernt gehabt gewollt.
Oha. Sie malen mir gerade eine blutrote Gloriole ins Tympanon.
Da schaun's her. Wohl wahr, den Herrn Kid würd' ich von meinem Tympanom auch nicht schubsen wollen.
Aber sag er, war er auch fleißig des Nächtens unterwegs und wenn, wo dann?
Eigentlich war da ja nur Nacht. Ich habe mich da quer durch Bezirke treiben und antreiben lassen, landete in Restaurants direkt am Wasser, irgendwo, wo die Musik tschakktschakktschakk machte und Mädchen junge Burschen an der Stange tanzten, saß bis zum Morgengrauen in verwunschenen Gärten und mußte aufpassen, wenn ich nach Hause kroch spazierte, nicht die Eingänge zu verwechseln, weil meine Unterkunft nämlich direkt gegenüber vom Narrenturm lag.
Mensch, Herr Kid, was ist los? Sie schauen müde aus. Kümmern Sie sich mal um sich.;-)
Sie sind doch bloß neidisch. Vielleicht brauche ich Urlaub?!?
Das ist nach einem Urlaub nicht ungewöhnlich.
Ich hätte wirklich eine Zehnerkarte nehmen sollen.
Und wer ist K_arl?! :o]
Mein Kameramann.
(Sie sollen nicht in meinen Fotos! Wir reden darüber noch.)
Schulligung. Aber irgendwas muss man doch sammeln ;o]
Werbung für eine Hömmorhoiden-Salbe.
Aaah! *patsch* Und ich wunderte mich, als ich daheim die Bilder entwickelte. Das haben die da schnell hinplaziert, während ich mich spreitzte und plauderte.
Und Sie haben noch nicht einmal die Schlangenlederstiefel gesehen, die ich auf dem Foto trug.
Das erklärt Ihren Gesichtsausdruck. Ne Nummer größer tut Wunder!
Fragen Sie Menschen, die mich kennen. Das ist schon mein fröhlicher! (Ich lege mir immer extra kleine Steine hinein.)
eine Filmszene, in der der Protagonist sich zu einem Verhör Heftzwecken unter in die Fußsohlen gebort hatte, um den Lügendetektor zu überlisten.
Alles was ich weiß, habe ich von Menschen vom Film.
("Ich kenne das Leben/Ich bin im Kino gewesen".
Fehlfarben, "Grauschleier")
Es ist mir wieder eingefallen. Nicht Ihre Art von Film, oder?
Ich kenne mich da nicht so aus. Spielt da nicht auch einer mit grauen Haaren mit?
Ja, der wäre auch etwas für meine Tympanomkante.