Ein, zwei, drei Sonntage




Natürlich wird das öde, die Fotos unspektakulärer Landpartien durch eintönige Landschaften zu betrachten. Nicht einmal ein Picknickkorb schmuggelt sich ins Bild oder ein kleines Paddelboot. So aber sind die endlosen Sommer unserer Internetkindheit, jeder Tag von lichtdurchfluteter Wärme in die stillstehende Zeit der Gleichförmigkeit verklebt. Auf dem Flohmarkt Bücher gekauft, George Grosz liefert den aktuellen Kommentar zur Lage, wie Hartz-IV-Karikaturen kommen die Zwischenkriegsskizzen daher, die wie aufplatzenden Bankenchefs, die Arbeitgeberpräsidenten und Unternehmensverbandsvorsitzenden. Feist wie einst - nur die Huren sind heutzutage nicht mehr so drall, vermute ich. Zurück durch den Park, dann weiter Richtung Osten, Felder schauen und Pferde und die schmucken Bauernhäuser mit ihren Säuleneingängen, als wären sie Paläste.



Brombeeren hängen am Wegesrand, an der Justizvollzugsanstalt warnt ein Schild am Zaun, daß jegliche Kontaktaufnahme verboten sei. Aber niemand ist dort zu sehen. Diesseits des Zauns, auf dem asphaltierten Platz vor dem Tor üben ein paar Menschen, Achten auf ihren Rollerblades zu fahren. Der Gegenwind ist stärker als sonst, mehr aber ist nicht passiert.

Homestory | 21:54h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
nnier - Sonntag, 2. August 2009, 23:13
Nein, da wird nichts öde, nicht mal natürlich. Die Bilder gefallen mir sehr. Und auch wenn ich heute selbst wieder im echten Leben draußen ähnlich schöne Gegenden bewundert habe: Bepflastern Sie unsere Internetkindheit weiter mit diesen angenehmen Grüntönen.

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 02:00
Derzeit genieße ich die kleinen Fluchten aufs sprichwörtlich platte Land. Ab morgen wartet ja wieder die grosz'sche urbane Arbeitswoche in der Fabrik.

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monopixel - Montag, 3. August 2009, 02:29
Sie lesen ja die FAZ. Aber ein interessanter Artikel über die ständige Verfügbarkeit. Sie halten dagegen mit Ihren Landpartien, und das ist auch gut so. Und wer das öde und unspektakulär findet, mag ja weiterhin der ständigen Verfügbarkeit von Entertainment fröhnen.

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 12:58
Das Feuilleton auf jeden Fall. Ich mag Edo Reents und ein paar andere dort, die Süddeutsche kann mich oft nicht so recht packen. Im Artikel zum neuen Thomas Pynchon (ein neuer Thomas Pynchon!) steht: "...und mit seinen nicht einmal vierhundert Seiten so viel Spaß macht wie ein fetter Joint." Das ist nicht die Taz, das ist die FAZ. (Die Leitartikel vorne sind natürlich eine andere Geschichte.)

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monopixel - Montag, 3. August 2009, 13:31
In der FAZ stehen echt die Buchstaben "J o i n t" hintereinander? Ich bin nachhaltig schockiert. Sie haben recht, der Weg ist nicht mehr weit zur TAZ. ;-)

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 13:34
Yep. Und ohne Kopplung mit "Venture".

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jean stubenzweig - Montag, 3. August 2009, 04:33
Ich rieche da eher überall Wasser und Weite. Irgendwo da hinten vermute ich einen Deich.

Aber Gefängnis? Eher nein. Das sehe ich nicht.

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 12:53
Ein Wachmann auf dem Rad schaute finster, da suchte ich das Weite. Ich wußte auch gar nicht, daß da ein Gefängnis ist. Jeder kennt "Santa Fu", aber die hat auch eine interessante Geschichte.

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renaissancerie - Montag, 3. August 2009, 12:23
sonnenwarme brombeeren sind spektakulär lecker.

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 12:47
Ich sag's Ihnen. (Ich bin allerdings in der Nähe von Bahnanlagen immer ein wenig skeptisch mit dem Fruchtangebot; die spritzen da doch regelmäßig so ein Zeug. Nachher haben meine Kinder einmal sechs Beine!)

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kristof - Montag, 3. August 2009, 15:56
Und wie ist das heutzutage mit den Bahntoiletten (apropos spritzen)?

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 16:34
Sie Die sind wohl nicht dicht?!? Da tropft doch nix mehr. Hoffe ich. Erzählte man mir. Ich meine, es muß doch noch... Hm. also ich gehe in den Supermarkt, da weiß ich, wer da spritzt. Der Herr Kwiatkowski von der Gemüsetheke nämlich.

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kristof - Montag, 3. August 2009, 17:15
Nun gut.
(Bei drei Kindern wären 6 Beine ja auch OK.)

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kid37 - Montag, 3. August 2009, 17:32
Hm, das ist aber auch ein Platzproblem. Bei drei Kindern bräuchte ich ein Hausboot. Oder einen Schrebergarten an den Bahnglei... Hm. Ich denk' da lieber noch einmal drüber nach.

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