Ein frankokanadischer Ausflug in die Welt der Succubi. Der Student Thierry lebt mit seinem schwarzen Freund Henri (Thierry - Henri - soll das witzig sein?) in einer WG. Thierry mag keine Rothaarige, und der Film macht nach vielen unnötigen Schleifen ins öde Hierhin und Dorthin (Studienprobleme, abgebrochene Spontanumzüge) auch klar, warum er recht daran tat. Denn kaum schleppt er doch mal die rothaarige Claire ab, entpuppt die sich als Succubus. Die beiden hampeln dann etwas unkoordiniert auf Thierrys Bett herum (manche würden dazu wahrscheinlich sagen "leidenschaftlich", aber mir wäre das entschieden zu hektisch), dann macht sie etwas, was man wohl als kinky bezeichnen könnte. Aber warum auch nicht? Nur Henri schöpft gleich Verdacht.
Dann passiert erstmal wieder nichts, dann will der Film doch lieber eine Komödie sein, dann gibt es bißchen Blut. Der Film endet als Komödie, hinterläßt ein paar Tote und jede Menge Logiklöcher.
Die Botschaft war nun schon in der Eröffnungssequenz klar, wenn Thierry seine Abneigung gegen Rohaarige bekennt. Warum er sich dann doch eine krallt, wird sein Geheimnis bleiben.
Die Gefährlichkeit von Rothaarigen war mir hingegen schon lange klar, und ich habe auch Beweise dafür. Dennoch habe ich ein Faible für Rothaarige und irgendwie auch für Frauen, die ein klein wenig gefährlich sind. Wobei sich die Betonung mit zunehmendem Alter immer mehr auf "klein" und "wenig" verschiebt. Mein persönlicher Succubus saß im Publikum, mit weißer Haut und roten Haaren. Das muß ja nun nicht sein, habe ich erneut festgestellt. Wenn auch nur am plötzlichen Durchstrom hochkonzentrierten Adrenalins. Und an der Stimme, die plötzlich flüsterte: "Haben Sie schon mal über eine Beschäftigung im Ausland nachgedacht, Herr Kid?"
Ich habe nach wie vor Schwierigkeiten, gemeinsam mit dem Succubus in geschlossenen Räumen zu sein. Deshalb meide ich auch bestimmte Orte. Man weiß nie, von welcher Seite der Leinwand das Blut dann spritzen wird.
Und zu sagen gibt es ja nichts. Der Succubus ist auch nicht so dumm und würde fragen. Wozu auch. Das war schon vor Jahren nicht anders. Es ist auch nicht die Zeit, einen "Kaffee" zu trinken. Es ist auch nicht die Zeit, wortlos gemeinsam auf dem Klo zu verschwinden, um dort dann, hektisch womöglich, Dinge zu tun, die vielleicht ein wenig kinky sind. Ich bin dafür zu schüchtern, und der Succubus hat gewiß blutvollere Opfer.
Wie man einen Succubus befriedet und heilt? Man mache ihm ein Kind und spiele sein Spiel. Für diese Antwort hasse ich den Film.
Den andererseits sicherlich netten Film Octane heute abend habe ich mir nun vorsichtshalber gespart. Obwohl die "erotischen Fänge einer Sekte gut gekleideter Bluttrinker" sehr verlockend klangen. Für heute aber reicht es an Succubi.
La Peau Blanche (Kan. 2004). Regie: Daniel Roby
...aus dem stoff werden doch die meisten filme heute gestrickt.
zum glück ist der wunderbar klingende titel auch nur 2nd choice.
...rothaarige üben deswegen einen auf mich aus -oberflächlich, das geb ich zu.
Ich bin ja hoffnungslos altmodisch in solchen Dingen.
In einer besseren Welt würde ich meine Milch nur aus den Schuhen von rothaarigen Frauen trinken.
"la peau douce" sollte eigtl. übersetzt werden mit "die zarte haut" -aber beides klingt so holprig...
in einer besseren welt würde ich die milchige haut rothaariger frauen trinken.
Ich möchte hier mal meinen Unmut darüber äußern, daß Sie meine biedere Vorstellung einer besseren Welt wieder poetisch übertrumpfen mußten!
Rothaarig trifft es jedenfalls. Das Ende auch.
Mir blieb das Ende erspart. Damals habe ich das sehr betrauert, zumal mir bei diesem Succubus schon jemand zuvorgekommen war. Dem brachte es aber auch kein Glück.
Und ich denke, ich habe auch Glück gehabt. Trotzdem schade natürlich auch. In Ihrem Fall erst recht.
Man soll zwar aufpassen, sich im simplen Schlager wiederzuerkennen. Aber ein bißchen Pathos von Zeit zu Zeit hat mir noch nie geschadet.
Elephant Woman
It was an accident unfortunate
Angel threw me like a rubber man
Aiming for the ground
Why amuse yourself in such way
No don’t insist I’m already hurt
Lay me down on the ground softly softly
Don’t remove my head hurts much too much
You never return it
Well I wouldn’t miss it
I shed no tears for broken me
You never know it my peace of mind
Now inside and outside are matching...
(Blonde Redhead, "Elephant Woman")
ich bin entzückt, Ihnen eine erfreuliche Nachricht geben zu können: Allein Ihr sturmhöhenromaninspirierender Name drängt schon danach, die Haarfarbe einer vorhandenen Hellhäutigkeit und Sommersprossen anzupassen. Und natürlich in Richtung Rot. Ob Henna, ob Poppy Red, ob Crazy Colors - ganz egal. Sieht immer super aus.
Kann natürlich sein, daß Herr Sweetmaker dann ihre milchige Haut trinken will oder Sie mir mal Ihren Schuh leihen müssen. Aber keine Bange, wir sind leider harmlos (d.h. für Herrn Sweetmaker kann ich so gar nicht sprechen).
Sie müssen vielleicht nicht gleich zum Succubus werden. Mal langsam angehen lassen.
Von 'Succubus werden' kann übrigens durchaus nicht gesprochen werden - in meinem speziellen Fall.
Gern und jederzeit leihe ich Ihnen meinen Schuh, mit der Auswahl des Trinkgefäßes könnten sie allerdings einige Zeit beschäftigt sein. Ich persönlich würde die mitternachtsblauen Samtpumps für geeignet halten.
Morgen werde ich der Genetik wieder einmal mit etwas Rot auf die Sprünge helfen.