Altmann an Zitronengras

If a man does not keep pace with his companions,
perhaps it is because he hears a different drummer.
Let him step to the music which he hears,
however measured or far away.

(Henry David Thoreau. Walden. 1854.)


Gestern im Schanzenpark gesessen und über das Thema Berufsjugendlichkeit nachgedacht. Wie man so rumläuft zum Beispiel im Einheitsornat aus Lastkraftwagenplane und Segeltuchschuh. Immerhin habe ich keinen Apfel in der Tasche. Hier ist alles nur ein Butterbrot.

Homestory | 11:23h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
mark793 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 12:04
Über diesen Themenkomplex sinnierte ich dieser Tage auch nach, als ich mich - seit längerem mal wieder - mit dem doppelten Windsorknoten abmühte. Lohn der Mühe war unter anderem die Erkenntnis, dass ich die familiensituationsbedingte Schlunzigkeit meines Outfits in den letzten drei, vier Jahren nicht mehr als gottgegeben betrachte. Vielmehr reift in mir der Vorsatz, dem Primat des Praktischen zumindest von Zeit zu Zeit etwas entgegenzusetzen, meine Beine wieder öfters von einer gebügelten Bundfaltenhose umschmeicheln zu lassen, den lederbesohlten Business-Schuhen wieder mehr Auslauf zu gewähren. Nicht, weil ich es müsste, sondern weil ichs kann.

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 14:42
Gut, Sie müssen natürlich sauber bleiben ;-) Ihr Nachwuchs läßt ja nun auch wieder Bekleidungsexperimente zu. Da ich ja nichts ernsthaftes tue im Leben, wird es bei mir wohl aber keinen Businesslook geben. Ich muß nur aufpasssen, nicht jeden Jugendwahn mitzumachen. Oder ich lasse mich jetzt noch von Kopf bis Fuß piercen. Das macht noch einmal zehn Jahre jünger. Ach was, fünfzehn.

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mark793 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 15:14
@nicht jeden Jugendwahn:
Da sehnse mal. Ich hingegen muss eher aufpassen, manche Altmänner-Torheit zu vermeiden - etwa in quietschbunten Leibchen, futuristischer Insektenbrille auf der Nase und schaumstoffgepolsterten kurzen Hosen auf ein Rennrad zu steigen, das so teuer ist wie ein gut erhaltener Gebrauchtwagen. Oder gar anfangen, Golf zu spielen, wie mein jüngerer Bruder. ;-)

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jammernich - Mittwoch, 18. Juni 2008, 15:27
GOLF? Das geht gar nicht! Piercings sind auch Kinderkagge. Aber so ein nettes Kid-Tattoo. Das hätte was. Bei Ihrem Geschmack, Herr kid, wäre das sicher sehr fein!

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 15:40
Ich hab ja schon ein flammendes Herz mit dem Namen einer Bloggerin drin.

Und als junger Mensch spielt man mittlerweile ja Crossgolf. Oder aber Minigolf, bei Bloggern ja sehr beliebt, vor allem, wenn man wie ich einen eigenen Platz hat. (Ha, Hugh Hefner. Move over!)

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kinky - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:31
Nur gut, dass ich von solchen Zwängen befreit bin und deshalb ungeniert Kickern gehen kann konnte.

(Dieser Typ, igitt! Immerhin haben Sie eine Gemeinsamkeit mit ihm: die Vorliebe für langes Haar.)

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:46
Kickern ist ja auch cool. Ich bedaure, diesen Minikicker aus dem Haushaltsbedarfswarenladen neulich nicht erworben zu haben. Aber: Anders als Kickern kann man Minigolfspielen notfalls auch allein. Wenn die Langhaarigen mal keine Zeit haben, kann ich mich im weißen Bademantel solo an die Bahn stellen.

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jammernich - Mittwoch, 18. Juni 2008, 17:17
Krökeln oder wie Sie es nennen Kickern ist ganz großer Spocht. Minigolf hat so etwas nostalgisches an sich.
Früher, da sind wir mit den hübschen Mädels aus unserer Klasse Minigolf spielen gegangen. Dazu haben wir sie eingeladen. Ein leckeres Caprieis gab es noch obendrauf. Knutschen durften wir sie trotzdem nicht };-)

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lac - Mittwoch, 18. Juni 2008, 18:52
flippern.
!

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 21:03
Oh, Caprieis! Ja, so war die Zeit. Und vielleicht ein schüchternes "Möchtest du meinen Schläger haben?"

Frau Lac, ganz genau. (Kann man so schön sein Bier drauf abstellen.)

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jammernich - Mittwoch, 18. Juni 2008, 14:08
Sind das Ihre Cons, Herr kid? Jetzt bin ich aber neidisch.

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 14:38
Ich führe vielleicht ein Leben! Grillen, Chucks, Bootfahren... Hugh Hefner kann nicht mehr haben als ich.

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jammernich - Mittwoch, 18. Juni 2008, 15:26
Pfff... Grillen, Bootfahren. Na und. Aber diese schwarzen Chucks. Die will ich auch. Und zwar gleich. MENNO!

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c17h19no3 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 15:56
wenn sie ein noch eine perspektive für die nächsten fünf bis zehn jahre und eine schnitte mit erfülltheit und lebensfreude in der tasche haben, würde ich mir an ihrer stelle keine sorgen machen. sonst schon. ganz ernsthaft sogar. manchmal ist berufsjugendlichkeit bloß ein synonym für dümpel-dasein und traumtagelöhnerei. damit wird man dann zwar nicht erwachsener, älter aber schon. und vor der armut im alter, der nicht-materiellen, hätte ich auch angst.

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:26
Wenn ich vor einer Sache keine Angst habe, dann ist es nicht-materielle Armut. Dazu ist mein Leben zu reich. Mit den Schnitten, nun, das mag eine andere Sache sein. So Stulle sind nur wenige, lange in meiner Tasche zu bleiben ;-)

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jammernich - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:29
"So Stulle sind nur wenige, lange in meiner Tasche zu bleiben"

Hahaha.

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vert - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:29
schnitten? finden sie das nicht etwas despektierlich, so über frauen zu reden? und dann nicht nur in die tasche stecken, sondern auch noch darin herum tragen?

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:44
Über Frauen so zu reden, wäre in der Tat despektierlich. Aber im Text steht: Hier ist alles nur ein Butterbrot.

Sie glauben doch auch nicht, daß es jemandem wie mir gelänge, eine gestandene Frau in die Tasche zu stecken?

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vert - Mittwoch, 18. Juni 2008, 16:48
ich glaube ja immer noch, dass sie ein ganz großer schlawiner sind. andererseits kenne ich sie natürlich gar nicht.

ansonsten wäre ich an ihrer stelle tatsächlich vorsichtig: es könnte sich der ruf verfestigen, der herr kid mit seiner morbiden ader trage eben nur teile spazieren - daher auch die planentaschen...

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 17:03
Ich heiße doch nicht Dexter.

Danke für die Erinnerung. Ich muß noch schnell zur Bahnhofsbuchhandlung!

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derherold - Mittwoch, 18. Juni 2008, 18:20
Sehr vernünftige Gedanken !

"Wir können auch anders..."

Ab einem gewissen Alter ist der Kleidungsstil G. Trapattonis angemessener.
Die "Turnschuhe" würde ich wirklich nur noch zu "besonderen Gelegenheiten" tragen. Schnürhalbschuhe passen auch zu Cord+Jeans.

... und irgendwie sollte man die Jugend auch nicht um ihre Einzigartigkeit betrügen.

Nix "Turnschuhe", nix bunte Brille: Wenn unsereins schon unbedingt jugendlich sein will, sollte dies Gefühl durch ein 20-jähriges Lese-Groupie hervorgerufen werden. :-)

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 20:59
Sie sehen das ähnlich wie ich. Man darf die Jugend nicht betrügen, das stimmt. Weshalb meine Docs auch keine Stahlkappen mehr haben ;-)

Ich weiß welchen Stil Sie ansprechen, das ist prinzipiell ok (also nicht Trapp jetzt). Jeans gibt es bei mir nicht mehr wirklich, eher so derbe Stoffhose. Zum Glück muß ich mich zur Arbeit nicht verkleiden. Aber vielleicht sollte ich es mal mit lustigen Anzügen probieren, damit junge Leserinnen was zu lachen haben.

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mifasola - Mittwoch, 18. Juni 2008, 20:52
Ganz kritisch beäuge ich ja immer das Accessoire "Wasserflasche". Ob mit oder ohne Apfel und Segeltuch.

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kid37 - Mittwoch, 18. Juni 2008, 21:00
Meine ist immer dabei. Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh.

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mifasola - Donnerstag, 19. Juni 2008, 15:50
Die ist o.k. Ich dachte mehr an diese 1,5-Liter-Evians.

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