and sailed into the mud, inches from his ball,
impossibly white and forever out of Harry's reach.
(John Irving. The World According To Garp. 1976)
In der FAZ-SZ-ZEIT las ich neulich eine kleine Abhandlung darüber, daß die Zeiten des frivol-extensiven Freilandgolfens vorbei, die Leute sich wieder in die engen Grenzen abgezirkelter Betonbahnen wünschen. Zurück in die 50er Jahre, mit klaren Grenzen, überschaubaren Hindernissen und gepflegter Putzigkeit.
Am Wochenende nun war die letzte Gelegenheit, in meiner Nachbarschaft den "modernen Ausgleichssport für Jedermann" auszuüben. So jedenfalls verspricht es die Score-Card der örtlichen Minigolfanlage. Leider geht die nun in die Winterpause bis April, dabei bin ich gerade auf den Geschmack gekommen.
Mit jungen Frauen sollte ich es allerdings nicht noch mal probieren. Mag sein, daß die Damen für das Spiel mit Schläger, Ball und Loch ein besseres Händchen haben. Tatsache ist, daß ich zwar die grobschlächtigen Hindernisse in einem Schlag überwand, dann vor dem Einlochen aber kläglich versagte. Mit schwitzigen Händen stand ich etwas ratlos vor dem Ziel allen Strebens, dachte an Jack Nicklaus' weise Worte Make the putt oder miss the cut, ließ dann aber vor lauter Aufregung und Versagensängsten alles danebengehen. Drei, vier Schläge brauchte ich in der Regel zum Beenden der Bahn, während meine Begleitung, hämisch grinsend, bereits mit Interesse und Bedacht die richtigen Bälle für die nächste Herausforderung auswählte.
Schwarz, Rot, Gelb oder Weiß - jede Bahn verlangt nach seinem speziellen Spielgerät. Looping, Netze, Rampen: Nicht alles war so schwierig, wie es schien. Das Herzlabyrinth schaffte ich Hole in one.
Luxussport, fürwahr. Sie hätten mich sehen sollen, auf der Driving Range von der Bahn mit der Blechwippe, Herr LeTeil. Wenn die Anlage im Frühjahr wieder aufmacht, setze ich mich mit Büchern von Artaud und Bazon Brock auf die roh gezimmerten Bänke beim hauseigenen Kaffee- und Waffelausschank. Alles schlichter machen. Vielleicht werde ich eine Art "Naked Tiger Woods" und veröffentliche Bücher zum Thema Minigolf.
Jetzt verstehe ich auch Ihren Verweis auf "Agent Provocateur" … so stopfe ich denn ein Loch mit dem anderen … der liebe Bazon hat mir vor langer Zeit 'mal etwas fortgenommen … um nicht zu sagen, etwas "ausgeBrockt"!!
Bedauerlicherweise bedeutet dies aber auch wesentlich weniger Besucher Ihres heimeligen Cafés. Denn Liebesglück interessiert keinen... Aber ich hoffe doch, es interessiert Sie selbst, wenn es so weit ist. Und ich hoffe, sie stecken Ihre Nase nicht gleich in irgendwelche Rabenfedern oder medizinisches Gerät. Das holde Weibsvolk interessiert sich dafür wenig.
Aber wenn sie dies Schicksal so gar nicht ertragen mögen, so gehen sie gleich morgen wieder zum Herzlabyrinth und verschlagen Sie sich gründlich. Dann ist die Ordnung wieder hergestellt und ich kann wieder ohne Lavendeltee schlafen.
Beruhigenderweise kann ich verkünden, daß ich ein recht rostiges Herz traf. Das verheißt bestimmt, wenn ich dem Minigolf-Orakel trauen darf, so manches Weh und Ach! Bleiben Sie dran!
Daß mit dem medizinischen Gerät (Rabenfedern, hach. Die schäbigen Elstern der krächzenden Erinnerung können sich meinetwegen selbst gestohlen bleiben) halte ich für ein Gerücht: Mit wohligem Schauer hat man schon manches Frauenherz gewonnen. Wer beherzt ein Skalpell führen kann... nun ja. Zeit für den Ärzteroman.
Notfalls sticht ein Skorpion wie ich sich auch selbst, aber seine Leser läßt er nicht im Stich.
Außerdem ist meine Score-Card ein einziges Dokument des Versagens. (Aber wie heißt es so schön: Um Fehler zu machen, muß man erst einmal handeln.) Wenn das mal kein Gejammer ist!
Ich war das erste Mal dabei. Mein Freund hatte schon an Meisterschaften teilgenommen. Er spielte hochrangig im Verein. Ich besaß einen (in Worten "einen") Ball, er, glaube ich, sieben oder acht, die auch immer in der Hosentasche vorgewärmt werden mussten - wohl als Erweiterung der Hodo/enLogie?! - … & die (die Bälle) für verschiedene Spielsituationen eingesetzt werden mussten.
Ich gewann jedes Loch "°" mit meinem EINEN Ball (what means balls °° ?) sehr zum Verdruss meines posttrukturalistischen Kollegen. Jedes Revanchespiel habe ich abgelehnt - mit seiner Frau ist's ihm ebenso ergangen.
Er hat dann ein Buch bei BOUVIER veröffentlicht: "Jenseits von Wissenschaft oder: Die Diakrise des hermeneutischen Zirkels". Die gedankliche Überwindung von LaCanCan & DerriDaDa … wir diskutieren immer noch (monatlich) … eheleibliches EinLochen bescherte uns je einen Sohn!!
Aber es gibt wohl einen gravierenden Unterschied zwischen den symbolischen & den (na sang'wa'ma') tatsächlichen Handlungen mit Balls.
Die einen erzeugen gewärmt einen besseren Score; die anderen eher unterhalb der 37° Marke.
Vielleicht wäre es eine interessante Variante sich als Mann nackt & beherzt auf das Loch & damit zugleich natürlich testikulär in das Loch des Herzlabyrinths zu setzen. Dies käme dann auch wieder der ursprünglichen Intention solcher Spiele entgegen. Die Mitspielerin hielte dann den "Schläger" auf-recht. - ?? ! - ...!! Mon Queue!!!
Sind Mike The Putt & Miss The Cutt nur miteinander liiert oder etwa schon verheiratet??
Herr Scrivener, es gibt auch einen Unterschied zwischen dem symbolischen und dem tatsächlichen Gebrauch des Wortes. Man muß nicht alles aussprechen. Das darf hier ruhig zwischen den Zeilen schweben bleiebn. Und: Denken sie an die goldene Regel des Bloggens, von der ich sprach.
Auch dies zielt auf die kopulative Unterfütterung des Minigolfens & bleibt infolge Ihres Verdikts darum kaschiert!!
Bezüglich des Sprachhandelns gibt's für mich eine solche Unterscheidung (wie oben) nicht, oder wenn, dann nur heuristisch; denn ohne 'phora', die nicht schon immer auch 'meta' ist, ist auch keine (abgeleitete?!?) Metaphora … und das Schreiben & Sagen fiele ins Unsagbare (M.Frank) … damit gäbe es dann letztlich auch kein (von uns so geschätztes) Dazwischensagen.
Mit Ihrer wiederholten Erwähnung einer "Goldenen Blogregel" irritieren Sie mich sehr. Wenn Sie mich "auskommentieren" wollen, sagen Sie es. Ich mag nicht immer den dräuenden VaterFinger, der sich durch eine Regel tarnt, beim Kommentieren spüren, … sollte diese Regel auch noch so golden sein!! Ich bin ein wenig in die Geschichte Ihres Blogs gegangen "Körperkraft und Sonnenbrand" … nicht EIN erhobener Zeigefinger!!
Den bartleby gibt’s übrigens, weil ich mich von den blocksplitter-Leuten blogtrennte.
Ihr etwas, nun ja, monolithischer Stil hemmt ein wenig das Zusammenspiel mit anderen Kommentatoren, das behagt mir nicht so recht. Ebenso wie allzu überbordend-genitale Anzüglichkeiten. Die sind schließlich meine Domäne.
Man kann das bestimmt alles besser dosieren.
hooligan.
" … wenn sie dir zustimmen, das ist wie … ewige Verdammnis. Wenn sie dich gut finden, hast du verloren. Dann bist du tot." (Simpel aus The Cocka Hola Company)
Was sollz, jetzt bin ich eh tödlich beleidigt & unsäglich unsagbar dis-appointed.