Heute waren zwei ehemalige Chefinnen einer ehemaligen Lebensgefährtin zu Gast in unserer Fabrik. Man trifft sich zum Austausch, zur Manöverkritik, zum Plausch - die Firmen arbeiten auf verschiedenen Seiten derselben Branche. Die Chefin gibt sich aufgeräumt, auch unverblümt, aber freundlich interessiert. Sie hat ein schönes Sternzeichen. Ich würde gerne mit ihr ein Bier trinken, wir würden Projekte auf dem Filzdeckel skizzieren. Ich stelle ein paar Fragen, wir sind nicht in allem einer Meinung, aber am Ende schlage ich vor, ihr eines meiner eigenen Projekte verkaufen. Ich drohe verspreche, ihr einfach ein Exposé zu schicken. Sie freut sich schon.
Übermorgen weltberühmt.
Die Einladung in Berlin zum Firmenjubiläum schlage ich aus. Man muß gewisse Reviergrenzen wahren.
Ich erinnere mich plötzlich, wie ich einst alles zeigte, auch meinen kleinen staubigen Werkraum, ein paar Kollegen vorstellte. Wie man das so macht. Das Zeigen der Bauchseite.
[...]
Morgen geht es in die schöne Stadt. Darauf freue ich mich. Raus aus Åmal, hin zu den freundlichen Menschen und dem schönen Dialekt.
Ich freue mich über Post aus der anderen schönen Stadt. Wieso war ich dort eigentlich schon so lange nicht?
Wie Dienstags oft die Stimmung kippt. Daran muß man noch arbeiten.
Die Trachtengruppe "Kammer & Flimmern" übt jetzt Volkstänze wie "Da wo der Schmetterling taumelt" (ländl. Stil). Braucht noch ein bißchen bis zur Bühnenreife. Hauptsache, immer in Bewegung bleiben. Rost schläft nicht. Ich auch nicht.
Meine Kollegen sind alle so nett zu mir. Überhaupt, ihr seid alle so nett zu mir.
Ich könnte das auch mal üben.
Hm, habe ich auch verrsucht, echt.
Für mich bitte 1 Stück Sachertorte.
Mit Sahne.
Herr Patois, und? Wie ist es ausgegangen?
Kuchen & Torte, Frau Deville, laufen mir ja quasi zu. Das sollte also kein Problem sein.
Herr Patois, Sie haben doch nicht etwa eine Lektion in kill them with kindness erteilen wollen? Ich selbst bin wohl ein wenig... jetzt hätte ich fast das Wort gesagt. Nennen wir es verschroben. Tote Tiere sind die einzigen, die noch zu mir reden. Manchmal.
Ich werde charmante Wiener nach ihrem Trick fragen. Ohne Schmäh jetzt.
Vielleicht stecke ich ihn dann lieber in den Briefkasten.
Gute Reise. Und viel Glück mit der Diät.