Roads

Auf dem Konzert damals vor zehn Jahren in Hamburg bin ich ja, ich muß es gestehen, fast eingeschlafen. Auf dem Boden lungernde Hippie-Jugendliche, süßliche Wolken, die mir Kopfschmerzen bereiteten, diese alles erstickende, prätentiöse Lahmarschigkeit. Nein, live fand ich die schwierig. Ich bin nach der Hälfte gegangen.

Trotzdem. Wenn es um Wege geht, singt sie in Roads nichts falsches. Vielleicht ist es so, wenn sich plötzlich alles verändert, man nichts mehr versteht und auch Gleichgültigkeit nur eine weitere Waffe ist. Dann geht man eben weiter. Mit der Faust in der Tasche. Oder erleichtert. Oder bloß traurig. Man geht immer weiter. Und nur die Fragen bleiben.

>>> Portishead, Roads [Youtube]

Radau | 02:07h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
frl.deville - Mittwoch, 16. April 2008, 02:28
Oouch.

Manchmal. Da sind Sie mir direkt 1 wenig unheimlich. Sie.
Mit der Faust. In der Tasche.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 15:20
Ich bin mittlerweile ganz ruhig. Ich habe das Betteln aufgegeben.

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frl.deville - Mittwoch, 16. April 2008, 15:36
Sie meinen?

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 17:01
Nicht Sie. 'tschuldigung, ich rede manchmal zu mir selbst.

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frl.deville - Mittwoch, 16. April 2008, 21:31
[Schade]

Selbstgespräche sind 1 Anzeichen für strapazierte Nerven.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 22:10
Die Diagnose dürfte richtig sein. Wird aber besser. Pulsfrequenz liegt bereits wieder im Bereich des kardiologisch überhaupt denkbaren möglichen.

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lac - Mittwoch, 16. April 2008, 10:33
gestern ging ich durch alles mit denen in den ohren.
das ging gut.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 15:25
Fühlt sich trotzdem oft an wie ein Messer im Bauch. Aber auch damit kann man Spuren hinterlassen.

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lac - Mittwoch, 16. April 2008, 16:16
messer in "die" ohren könnte auch passen,so erging es mir schon mit einigen tönen.
falls das mal eintrifft, bei ihnen: ich behandle sie dann umsonst und aussergewöhnlich gut, versprochen.
(rein beruflich, natürlich)

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 17:03
Da sind immer Leute, die wollen das rausziehen. Ich habe aber Angst, daß das blutet und eine riesige Sauerei macht. Gut, ich merke mir Ihr Angebot vor. Es Rumzutragen ist auch keine Lösung, die Menschen rümpfen schon die Nase.

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lac - Mittwoch, 16. April 2008, 17:11
hihi, nein, ich ziehe nichts heraus. nirgends!
ich habe mit dem hören zu tun.

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diagonale - Mittwoch, 16. April 2008, 10:53
Ich wäre damals sehr gern hingegangen, denn was die einen Lahmarschigkeit nennen, ist für andere chillig oder cool. Mich erdete die Musik immer sehr und ich kenne ich paar, die das Konzert sehr gut fanden. Ich konnte mir abr die Anreise nicht leisten.

Lange nicht gehört, doch wenn ich den Text lese, fliegen mir die Noten durch den Kopf. Danke für den Reminder.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 15:24
Ich mag das Prätentiöse solcher Gestalten nicht. Das hat mich nach einem Konzert auch zum Interpol-Hasser gemacht. Ich mag halt lieber Käsebrot, nichts mit affektiertem Gedöns und dem Schild "wichtig". Portishead bin ich, als ehemaliger Gitarrist, dankbar für den Einsatz der Gitarre. Dieses Bandprinzip innerhalb dieser elektronisch geprägten Szene. Auf das neue Album bin ich gerade wieder sehr gespannt. Es klingt vielversprechend.

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fluechtig - Mittwoch, 16. April 2008, 12:01
Ich mag Portishead ohnehin, auch wenn mir das nicht immer gut tut... na, Sie wissen schon, warum...

Jepp. Man geht immer weiter. Was soll man auch sonst tun?

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wimpernschlag - Mittwoch, 16. April 2008, 12:21
uiui
ich glaube, ich hab alles von portishead... für mich ist es die perfekte musik für erotische zweisamkeit... allerdings habe ich nie auf die texte geachtet... *räusper* :-)

Man geht immer weiter. Was soll man auch sonst tun? - so isses. alles braucht eben seine zeit und die zeit heilt alle wunden. zum glück. und mit ganz viel glück geht aus dem schmerz etwas wertvolles für einen hervor... bzw. man erkennt es.

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kinky - Mittwoch, 16. April 2008, 12:38
Man geht zwar weiter, aber verletzt, und nicht alle Wunden heilen. Das ist ein Gerücht.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 12:46
Die Narben bleiben.

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patois - Mittwoch, 16. April 2008, 13:38
Ich halte ja Portishead für einen Massive Attack-Klon. Aber Roads ist wunderbar.

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rollinger - Mittwoch, 16. April 2008, 14:14
danke, sowas denke ich auch, also das mit dem Klon. All diese Chillmusik, ja kann nerven dieses aufgesetzt lockere.

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kid37 - Mittwoch, 16. April 2008, 15:19
Eher dieses Träge. Daheim recht schön, auch für die Zeiten, in denen man mal zum Alkohol Tränengefäß greifen will. Aber live doch ein wenig anstrengend. Under Byen, die ähnlich ruhige Musik machen und ebenso süßliche Schwaden von der Bühne räuchern, fand ich interessanter und packender. Vielleicht auch, weil es nicht so voll und overhyped war.

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monolog - Donnerstag, 17. April 2008, 02:19
Ich habe es da ja momentan mehr mit We carry on. Stillstand, Rückschritt und all das. Passt aber natürlich auch irgendwie zum Straßenthema.

Gute Reise, Ihnen.

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