.Das hermetische Café.

Den habe ich erst gar nicht gesehen. Jetzt aber läßt er sich wohl aber nicht mehr wegdeuteln.

Ich muß annehmen, es ist eine Attrappe. Jedenfalls habe ich lange geklingelt und geklingelt, Finger schon ganz blau, und - es tut sich einfach nichts. Schade.

So eine Klingel habe ich auch.
Und bevor ich da noch mal anfasse.
Verpasse ich mir lieber selbst einen Schlag.
Unelektrisch.

Irgendwann kommt man sich ja auch... lustig vor.

Lustig?! Sie meinen behämmert?!

Einen an der Klatsche. Georg Heym hat ja am Ende nur noch auf Eis geklopft.

es kann halt nicht jeder über wasser gehen. ebenso wenig, wie jeder an irgendwelchen und auch ganz speziellen türen klingeln sollte. die meisten machen sich dabei voll zum fußabstreifer. und sowas will man doch dann nicht in der wohnung.

Nein, so was will keiner. Wenn dann nur so.

vielleicht. aber eher auf einem pappbecher. pick up and throw away. (die meisten frauen sind inzwischen so, wie die meisten männer sind.) denn selbst die aus porzellan, zum bleiben gemacht, landen irgendwann auf dem küchenregal, dem ganz oben, auf dem, nach dem sich keiner mehr streckt.
auch liebe bekommt osteoporose. es gibt keine rollstühle, und krücken halten nicht so lange.

Ach, ich weiß nicht. Ich bleibe dann doch Romantiker.

soso, sie klammern also lieber. aber nicht die aorta abklemmen. an anderen körperteilen mag das ja noch ganz reizvoll sein. ;)

So kann man das nicht sagen. Das trifft es nicht. Schrecken wäre eine elektrische Schnappfalle an der Tür. Oder ein Türsteher natürlich.

Ich wollt´s nicht sagen, aber diese Klingel da oben sieht tatsächlich so aus als könnte man einen elektrischen Schlag kriegen. Wasser reingelaufen oder feuchte Wand etc.

Diese altmodischen Türklopfer früher, die waren doch was. (Entschweife gerade zu meinen alten Hui-buh-Kassetten.)

Oha. Vielleicht habe ich folglich Glück gehabt. Unsichtbare Wasserschäden sind eh die schlimmsten. Meine Mutter sagt immer (diese unbekümmerten Mütter immer), andere Häuser hätten auch schöne Türen. Vielleicht lieber mal woanders klingeln. Bei Anita Ward zum Beispiel. Vielleicht kommt die ja zum Spielen raus.

Ja. Das ist eine weise Entscheidung. Manche Türen sind wunderschön und doch ganz verlassen. Traurig, wenn man wartet bis die Farbe auf dem Holz ganz verblichen ist.

Ohje, hirnzirrhosenverursachender Ohrwurm, brutal...

(Das Wetter wird schöner, der Spielplatz ist voll.)

(Jetzt hab ich ein grausames Karnevalslied im Kopf. Schlimmer geht immer.)

Ringeringering.

Herr Jammernich, Sie alter Flaneur. Man darf aber nicht einfach Klingeltürchen spielen.

Sie sollen ja auch nicht wie ein kleines, adrenalinüberströmtes Kind nach dem Klingeln davon laufen. Dann haben Sie die wunderschöne Tür ja kaum gesehen und Sie wollten doch eher nicht mehr Tournee, Sie wissen schon, etwas Verlässliches...

Fiebernd geh' ich durch die Stadt
Such' nach Frau B. Ständig.
Wo die wohl ihre Klingel hat?
Ich drückte sie unbändig.

[aus dem Buch: Don Pascal - Meine schönsten Lieder]

}:-) Wenn Sie die Klingel dann gefunden haben, nicht nur diese unbändig drücken...

Ach. Ich dachte, locker und unverbindlich bleiben hießen die neuen Zauberworte.

Was Sie immer so hören. Mit locker und unverbindlich können Sie doch heute keine Türen mehr öffnen...

Da sieht man es wieder: Ich bin irgendwie nicht von dieser Welt. Hauptsache, man wird auch mal zurückgedrückt.

Wenn Sie die Türe weit genug öffnen, dann mit Sicherheit };-)